Lily P.o.v.:
Nach dem Mittagessen, wo Remus und Sirius fehlten, zogen James und ich uns wieder zurück. Jetzt sitzen wir wieder stumm aneinander gekuschelt auf meinem Bett und hängen unseren Gedanken nach.
Ich bin zwar sehr stolz auf Harry, dass er es geschafft hat andere Schüler in diesem Alter zu unterrichten, so überspielt der Schock und die Trauer über Sirius Tod alles. Ich selbst weiß ja wie das ist, plötzlich zu wissen das man sterben wird. Man will es nicht akzeptieren, muss dies aber. Es ist schrecklich. Am Anfang versucht man noch Wege zu finden, dies zu umgehen, doch schon kurz darauf muss man sich eingestehen das das nicht funktioniert.
Remus reißt mich aus meinen Gedanken, als er sich auf das Bett schmeiß und genervt aufstöhnt. „Er will nicht mit dir reden, richtig?", interpretiert James Remus Verhalten. „Richtig. Er ist so ein Sturkopf! Anstatt über seine Gefühle zu reden verbarrikadiert er sich im Badezimmer! Ich weiß nicht mehr weiter!", antwortet Remus verzweifelt. „Hey. Vielleicht braucht er erst ein paar Minuten für sich. Lass ihn etwas Zeit.", versuche ich ihn zu besänftigen.
„Ihr hättet ihn am Abend vor drei Tagen sehen sollen! Er war und ist immer noch am Boden zerstört, wegen Askaban! Mir ist nicht wohl dabei, wenn er alleine im Bad ist. Er könnte sonst was machen!", meint Remus, steht vom Bett auf und läuft im Zimmer auf und ab.
Ich löse mich aus James Umarmung und stehe ebenfalls auf. „Remus jetzt bleib doch mal stehen und setzt dich wieder. Du machst mich noch ganz wuschig!", sage ich, schnappe ihn mir und drücke den jungen Wolf wieder auf mein Bett. James legt darauf einen Arm kumpelhaft um ihn.
„Sag mal kann es sein das dich der Tod von Sirius doch mehr bedrückt, als du zugeben willst?", fragt er einfühlsam. Kurz scheint Remus zu zögern, als plötzlich jede Art von Härte aus seinem Gesicht verschwunden ist und er beginnt hemmungslos zu weinen. „Ach komm her, Moony!", seufzt James und zieht ihn fest in die Arme. Ich setzte mich nun auch neben Remus und Streiche ihm beruhigend über den Rücken.
„Warum? Warum müsst ihr alle sterben? Das ist doch nicht fair! Ihr seid tot. Sirius ist tot. Peter hat uns verraten und ich bin so dreist und suche mir eine Frau.", schluchzt er. „Aber Remus das ist doch schön!", versucht James etwas zu sagen, wird aber von Remus gleich wieder unterbrochen: „Nein! Nein ist es nicht! Den auch ich werde sterben und ein Kind hier auf der Erde zurück lassen!"
Stimmt ja. Er wird im zweiten Zaubererkrieg sterben. Ich blicke James in die Augen, welchem gerade auch ein Licht aufgegangen ist. Remus wusste von uns allen am längsten das er sterben wird und hat es in sich hineingefressen, um für uns da zu sein, wenn es uns nicht gut ging.
„Oh Remus!", flüstere ich traurig und ziehe ihn nun an mich. „Es tut mir so leid, dass ich nicht mitbekommen habe wie es dir geht!", sagt nun James schuldbewusst. „Alles gut.", schnieft Remus und richtet sich wieder auf.
„Nein, nichts ist ok. Wir hätten es merken müssen!", widerspreche ich ihm. „Ist doch nicht schlimm.", beteuert er weiter, „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich würde lieber alleine sein." Und mit diesen Worten, ist er aus dem Zimmer verschwunden.
„Ich bin ein miserabler Freund.", sagt James verzweifelt und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. „Nicht nur du! Aber vielleicht wollte er nicht, dass wir etwas von seinem Seelenschmerz erfahren.", erwidere ich und ziehe nun James in eine Umarmung. Wenn das so weiter geht, dann sind wir spätestens nach dem nächsten Schuljahr ein Emotionales Wrack.
Irgendwie tut Moony mir leid.
Ob Lily recht hat, erfährt ihr bald 😊😘
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Harry Potter: Ich will diese Zukunft nicht!?
FanfictionDie Marauders und Lily Evans landen nach einem mehr oder weniger geplanten 'Unfall' im Jahr 1998. Ob das gut gehen wird? Alle Figuren gehören J.K.Rolling.