"9. Krankenhaus"

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Der Täter ging gemeinsam mit dem Mädchen zu Boden, jedoch rappelte sie sich schnell wieder auf und kroch eilig davon. Ich suchte Spencers Arm, fand ihn jedoch auf dem Bild nicht mehr. War er etwa auch angeschossen worden? Eilig tippte ich Hotchs Nummer und die wenigen Sekunden die es brauchte bis er den Anruf entgegen nahm fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Penny neben mir weinte leise und hatte ihr Gesicht in ihrem Plüschtier vergraben.

"Wie geht es Spence?" rief ich aufgeregt in das Telefon und Penny schluchzen neben mir verstummte.

"Die Sanitäter sind gerade bei ihm, ich halte euch auf dem laufenden." ich wartete eine weitere Antwort gar nicht ab sondern sprang auf und rannte eilig aus dem Büro. Ich sprang in das nächstbeste Taxi und brüllte den Fahrer an mich schnellstmöglich zum Flughafen zu bringen. Eilig tippte ich auf meinem Handy herum und buchte den erstbesten und auch kürzesten Flug nach Miami. Es war mir egal wie viel es kostete, wichtig war mir nur jetzt bei Spence zu sein. Der Flug sollte 2 ½ stunden dauern und jede Sekunde zog sich wie eine Ewigkeit hin. Kurz bevor ich eincheckte rief ich Morgan an.

"Gibt es schon etwas neues?" fragte ich ihn abgehetzt.

"Spencer ist gerade im OP, genaueres kann ich dir erst sagen wenn er wieder raus kommt." mein Flug wurde ausgerufen und ich schaltete mein Telefon aus. Nervös tippte ich mit den Fingern auf die Armlehne meines Sitzes und sah der Welt dabei zu wie sie kleiner wurde.

Normalerweise wurde mir bei Flügen immer etwas mulmig in der Magengegend, doch jetzt war ich zu sehr mit Spencer beschäftigt als auf so eine Kleinigkeit zu achten.

Kaum dass das Flugzeug gelandet war schnallte ich mich ab und lief aus dem Flugzeug, unterwegs schaltete ich mein Telefon an und ignorierte sämtliche Nachrichten die mich erreicht hatten. Wie schon in Quantico rief ich mir das nächstbeste Taxi am Flughafen und nannte ihm die Adresse des Krankenhauses, die mir Morgan verraten hatte. Zäh krochen wir dahin und als wir endlich das Krankenhaus erreichten gab es endgültig kein halten mehr für mich. Eine träne rann meine Wange hinab als ich mein Team vor dem OP-Saal versammelt sah.

"Laura was machst du hier?" fragte mich Morgan überrascht und trat dichter an mich heran.

"Ich..." stammelte ich, bekam jedoch kein weiteres Wort mehr heraus.

"Schon gut Morgan." schlug Hotch ihm freundschaftlich auf die Schulter und schenkte mir ein freundliches lächeln. Zumindest etwas das man als solches bezeichnen konnte.

"Danke." murmelte ich atemlos und ließ mich von den beiden Männern auf einen der unbequemen Plastikstühle führen die vor dem OP-Saal standen.

"Wie geht es ihm?" fragte ich besorgt, nicht in der Lage mich jetzt hin zu setzten.

"Es ist alles halb so wild. Die Kugel steckt in seiner Schulter, hat jedoch keine wichtigen Arterien oder Organe verletzt. Sie müssten jeden Augenblick aus dem OP kommen." versuchte Rossi mich zu beruhigen, doch ich sah ihn kritisch an. Das würde ich erst glauben wenn ich Spencer vor mir sah und nicht einen Augenblick eher.

Erschrocken zuckte ich zusammen als Morgan nach meinem Kinn griff.

"Wo hast du das blaue Auge her?" fragte er mich und ich schluckte schwer.

"Das ist nichts." versuchte ich ihm auszuweichen und drehte das Gesicht von ihm weg.

"Laura?" fragte er mich streng und ich wich einen schritt zurück. Es gab gerade eindeutig wichtigeres als mein blaues Auge. Wahrscheinlich hatte ich in dem Stress der letzten drei Tage das Make-Up verwischt ohne es zu bemerken.

"Laura, was..." setzte Rossi an wurde jedoch unterbrochen als sich die Tür des OP-Saales öffnete und Spencer heraus geschoben wurde. Ich schluckte schwer wie ich ihn da liegen sah. So blass und noch von der Narkose benebelt.

Es ist anders als man glaubtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt