"13. Schmerzhafte Freundschaft"

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Mir fehlte ein Moment die Luft zum Atmen. Er war einfach so aufgestanden und gegangen. Ließ mich hier alleine mit dem Schmerz, den er verursacht hatte. Tränen bahnten sich einen Weg aus meinen Augen, liefen meine Wange hinab und vereinten sich an meinem Kinn um dann auf meine Bluse zu tropfen. Dr. Spencer Reid hatte mir gerade erfolgreich das Herz gebrochen und war im Anschluss noch darauf herum getrampelt.

Eilig versuchte ich mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, doch es kamen zu schnell neue nach. Ein leises schluchzen verließ meinen Mund. Das Blut rauschte laut in meinen Ohren und ein beben ging durch meinen Körper. Sein Geruch umgab mich und verstärkte meinen inneren Schmerz noch. Ich konnte nicht mehr hier bleiben, konnte diesen Geruch nicht mehr ertragen. Mit zitternden Beinen Stand ich auf und musste mich einen Moment sammeln, ehe ich einen letzten traurigen Blick zu seiner Schlafzimmertür warf, hinter der er verschwunden war.

Langsam ging ich zu seiner Wohnungstür und öffnete sie.

"Leb wohl Spencer." murmelte ich leise, ehe ich die Tür hinter mir verschloss und begann so schnell wie ich konnte zu rennen. Ich wusste nicht wohin ich lief und das war mir gerade auch egal. Ich wollte gerade einfach nur so weit weg wie möglich von ihm. Ich wusste, das ich mir gerade wie ein dummer Teenager verhielt, doch das spielte jetzt keine Rolle für mich.

Die Luft war schneidend kalt und brannte unangenehm in meinen Lungen, doch ich hieß diesen Schmerz willkommen.

Ich rempelte jemanden beim Laufen an, doch ich blieb nicht stehen oder entschuldigte mich, wie ich es sonst getan hätte. Schützend umhüllte mich die Nacht und ich blieb wurde erst langsamer als ich am Park ankam. Keine einzige Laterne brannte darin und ich ließ mich von seiner schwärze verschlucken. Zu gut kannte ich die Wege hier, lief ich sie doch fast jeden Tag. Meine Beine trugen mich zu einer Parkbank und ich ließ mich darauf nieder.

Ich zog meine Beine dicht an meinen Körper und umklammerte sie mit meinen Armen. Meine Tränen waren mittlerweile getrocknet und ich fragte mich wie es weiter gehen sollte. Bei ihm bleiben konnte ich nun nicht mehr, also musste ich in meine Wohnung zurück.

Ich fühlte mich dort jedoch nicht mehr sicher, nicht nachdem mein Vater darin gewesen war. Vielleicht sollte ich mir eine neue Wohnung suchen. Ich würde mit Hotchner reden, das er mir falsche Papiere besorgte damit ich unerkannt bleiben konnte. Ich seufzte leise und starrte in den Sternenhimmel.

Für heute Nacht würde ich mir ein Hotelzimmer nehmen, denn hier draußen schlafen konnte ich nicht, dafür war es zu kalt. Ich konnte meinen Atem als weißen Dampf erkennen und die Kälte die ich vorhin willkommen geheißen hatte, kroch nun in meine Glieder und ließ mich zittern.

Mir viel ein das ich meine Handtasche bei Spencer vergessen hatte, darin befand sich meine Kreditkarte und Bargeld trug ich selten mit mir herum. Meine Finger wurden klamm und der Wind pfiff durch meine dünne Bluse. Ich erschauderte und löste meine Umklammerung. Mir blieb nichts anderes übrig als zu Spencer zurück zu gehen und meine Tasche zu holen, auch wenn ich ihn gerade nicht sehen wollte.

Langsam trugen mich meine Schritte aus dem Park heraus und ich umklammerte meinen Oberkörper mit meinen Armen. Ich versuchte das klappern meiner Zähne zu unterdrücken und begann stattdessen vor Kälte zu zittern. Warum musste es heute nur so Kalt sein? Wobei was erwartete ich ende November mitten in der Nacht? Im Sommer hatte man das Gefühl im eigenen Saft gekocht zu werden und im Winter fror man sich alles ab.

Kurz bevor ich den Park verließ hörte ich jemanden laut nach meinem Namen rufen und ich erstarrte. Nervös sah ich mich um, war es vielleicht mein Vater oder jemand der meinen Vater kannte? Das Zittern meines Körpers verstärkte sich noch und jedes rascheln hörte sich gefährlich in meinen Ohren an.

Es ist anders als man glaubtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt