Kapitel 5

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"Das könnt ihr nicht machen!", schrie ich so laut ich konnte. Sie schleiften Will zu einem Pranger, den ich erst jetzt bemerkte. Ich wollte aufspringen und zu ihm rennen. Ich wollte aufstehen, doch einer der Wächter schnappte mich und drückte mich wieder auf den Klappstuhl. " Lass mich los!", zickte ich.
" Ich erklär es dir einmal. Die Regeln sind ganz einfach. Ich frage und du antwortest. Doch da du auch vorhin nicht kooperativ warst, ließ ich dir einen kleine Motivation bringen. Also: wenn du nicht antwortest oder ausweichst, kriegt er eine mit der Peitsche auf dem Rücken geschlagen. Uuuh das wird weh tun." Er lächelte so ein richtig hässliches Grinsen. Allein deswegen könnte ich ihm eine schauern. Doch gerade war mein Temparament nicht angebracht. Sie wussten, dass mir mein Leben nicht so viel Wert war, wie sie am Anfang dachten. Jetzt musste Will für meine Sturheit büßen.

" Wieso tut ihr das?!", fragte ich hysterisch. " Hast du nicht verstanden? Ich stell hier die Fragen!" Er schrie mich an. Ich wurde noch nie wirklich angeschrien. Also so, wie Greenfield mich gerade anschrie. "Kannst du nun meine Fragen ruhig und konkret beantworten?", fragte er mich wieder in seinem normalen Ton. Ich nickte zögerlich. Wie sollte ich uns beide retten, ohne Gefahr zu laufen, die Legende der Sucherin zu verraten? " Wieso du? Wieso wurdest du zu der Sucherin ernannt? Es gibt viel geeigneterere Leute wie dich." Will schrie von hinten. Ich konnte ihn nicht deutlich verstehen, denn er wurde direkt geschlagen. Ich überlegte, was ich antworten sollte. " Ich kann es nicht so richtig beschreiben..." " Al, erzähl ihnen nichts!" Ich hörte nur ein Klatschen. Um nicht vollends hysterisch zu werden, drehte ich mich nicht um. " Versuche es, Miss Houser." Ab hier fing ich an zu lügen. Ich hatte noch nie so viel und lang gelogen. Es war auch nicht wirklich einfallsreich, aber solange es nicht im geringsten der Wahrheit entsprach und es glaubwürdig war, war es mir egal. Will schrie zwischendurch immer rein und wurde danach immer geschlagen. Zum Ende hin hatte er aufgegeben. Will! Ich lüge das musst du doch merken. Bitte verzeih mir... Ganz zum Schluss sagte ich etwas, was alle schockte und nur ich wusste, dass es nicht war war: " ´Daher kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich nicht die Sucherin bin. Denn ich..." " Fahre fort. Was bist du?" " Denn ich bin die Konfessor!" Die Lügerei war endlich zuende. Doch nur vorerst. Alle starrten mich fassungslos an. Selbst die Wächter waren geschockt und ließen kurz ihre Waffen sinken. " Du sollst die Konfessor sein? Das ich nicht lache!" Greenfield fing an zu Lachen und die Wächter stimmten mit ein. Jetzt war ich es, die geschockt war. " Woher wollen sie wissen, ob ich die Wahreheit sag oder nicht?" Jetzt verstummte er.

Plötzlich unterbrach eine Explosion die Stille. Ein Loch tat sich auf und Kahlan stieg aus dem Staubnebel und den einzelnen Steinbrocken hervor. " Weil ich seine Tochter bin und er weiß, dass ich die Konfessor bin. Hallo Daddy!", sprach sie ruhig und langsam.

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So das war das nächste Kapitel. Ich freue mich über Kommentare und Anmerkungen:) Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel!:D

Die Legende der Sucherin-BreatheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt