Kapitel 12

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Louis' Sicht

Ich konnte nicht mehr warten. Sie wurde nun schon seit Stunden operiert und ich konnte nichts tun, außer warten. Und ich hasste es, zu warten. Ich ging die Gänge rauf und runter, aber nie weit weg von dem OP-Raum. Meine Hände schwitzten und ich betete die ganze Zeit, dass sie durchkommen möge. Ich hatte es verdient, belohnt zu werden, denn ich musste diesem Volltrottel Will erzählen, was passiert war. Alina's Herz schlug zwar wieder, nach meiner Rehabilitation, dennoch war es unklar, ob es auch die aufwändige Operation bestehen würde. Ich wusste, dass die renomiertesten Ärzte des Landes für die Sucherin arbeiteten, traute diesen jedoch nicht ganz. Ich lief gerade einen der Gänge zu meinem Zimmer entlang, als ich Schritte hinter mir hörte. Ich drehte mich um, sah aber niemanden. Jetzt bekam ich auch noch Paranoia. Ich lief mit einem Schauer über meinem Rücken weiter, bis ich schon wieder etwas hörte. " Louis, warte!", rief die Konfessor mir nach. Ich blieb abrupt stehen und schaute mich zu ihr um. " Gibt es was Neues?", fragte ich voller Hoffnung. Sie nickte und strahlte mich an. Das konnte nur etwas Gutes bedeuten! Mir fiel ein Stein vom Herzen und die Anspannung löste sich. " Sie hat die OP gut überstanden. Dennoch ist sie noch im Koma, damit sich ihr Herz wieder erholen kann." Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf, den ich sofort laut aussprach:" Kann ich zu ihr?" Sie hatte angefangen zu nicken, als ich auch schon an ihr vorbeigefegt bin und die Gänge im Volltempo runtersprintete.

Sie lag auf einem weißen Bett. Ihre Haut war ganz blass, wodurch sich ihre kastanienbraunen Haare noch mehr abhoben. Sie sah aus wie eine Leiche. Wäre da nicht das Heben und Senken ihres Brustkorbes gewesen, hätte ich das auch geglaubt. Ich ging näher an sie heran, nahm ihre Hand und setzte mich auf die Bettkante. Ich spürte eine Träne meine Wange herunterrollen und ich versuchte, nicht die Fassung zu verlieren. Wie sehr ich sie doch noch liebte! Eine Hand legte sich in dem Moment auf meine linke Schulter und drückte diese kurz. Ich schaute nach Hinten, mir war es in dem Moment egal, wie ich mich später dafür schämen würde. Ich sah Will, ihren besten Freund, mir ermutigend entgegenlächeln. Ich lächelte kurz zurück und wandte mich wieder Alina zu. " Ich hätte mehr tun sollen", flüsterte ich tränenerstickt. Will schüttelte den Kopf und sagte, dass ich nicht mehr hätte tun können. Seit dem waren wir gute Freunde geworden.

Es waren drei Wochen vergangen. Ich ging unter der Woche zur Schule und am Abend besuchte ich Alina, die weiterhin im Koma lag. Als ihr Berater wusste ich, dass auf Hochtouren nach ihren Brüdern gesucht wurde, bis jetzt nur mit mäßigem Erfolg. Auch mit Alina´s Gesundheit ging es nicht weiter aufwärts. Eher hat sich ihr Zustand noch verschlechtert und von mir wurde eine Entscheidung verlangt. Von mir, Kahlan und Will. Wir sollten entscheiden, ob wir die lebenserhaltenden Geräte abschalten ließen oder nicht. Als ob wir das beurteilen könnten! Ich wollte es nicht, aber noch weniger wollte ich, dass Alina leidete. Sie war alles für mich, und, so schwer es mir auch fiel, würde ich lieber ein Leben ohne sie führen, als sie zu quälen. Ich dachte schon seit Langem darüber nach und wir hatten uns auch schon oft beraten. Doch wir konnten uns nicht entscheiden. Und neben allen Gefühlen stand die Frage: Was ist, wenn sie wieder aufwachen würde, und wir hätten sie vorher abschalten lassen? Dann hätten wir keine Sucherin mehr und unsere Hoffnung wäre zu Nichte gemacht. Ich saß in einem Sessel neben ihrem Krankenbett und streichelte ihren Arm. Ich war kurz davor gewesen, einzuschlafen, als die Tür aufging und John in der Tür stand. " Hey, Schlafmütze. Beweg dich mal schnell aus deinem Sessel und schwing deinen Hintern hierrüber. Kahlan möchte dich sehen. In fünf Minuten in ihrem Zimmer!" Er schloss die Tür wieder und ich hörte, wie sich seine Schritte wieder entfernten. Ich setzte mich müde auf und versuchte, nicht wieder umzufallen. Ich setzte mich in Bewegung und ging die mir allzu bekannten Gänge entlang. Ich stand fünf Minuten später vor Kahlan's Zimmertür. Ich war provozierend pünktlich. Ich hatte nichts gegen Kahlan, bisauf diese Sache, dass sie Alina nur noch drei Tage gab. Dann wäre angeblich irgend so eine Frist abgelaufen, die auch in dem Gesetzbuch der Notfälle stände. Ich klopfte dreimal an die Tür, jedoch wollte mir Keiner aufmachen. Ich öffnete die Tür von selbst und trat in ihr Zimmer. Hier hatte ich die meiste Zeit in den letzten Wochen verbracht, hauptsächlich wegen den Diskussionen. Auch jetzt sah ich Kahlan und Will miteinander diskutuieren. Sie hatten die Rücken zu mir gedreht und bemerkten mich zuerst nicht. Ich räusperte mich kurz und bekam so ihre Aufmerksamkeit. " Oh, du bist schon da.", sagte Kahlan, die sich gerade umgedreht hatte und etwas hinter ihrem Rücken versteckt hielt. " Ihr wolltet mit mir reden?", fragte ich unüblicher Weise geduldig. " Setz dich doch", sprach Will zu mir mit einem verwirrenden Unterton. Ich tat, wie mir befohlen, und setzte mich langsam auf ein Bett. " Du wirst wahrscheinlich sehr geschockt sein, doch was wir dir jetzt zeigen, ist von größter Bedeutung!", fing Kahlan an. Ich wurde langsam ungeduldig und deutete Will, fortzufahren. Dieser erklärte weiter:" Es ist.... Nun ja, es ist etwas sehr Seltsames passiert. Du kennst doch die Perle von Kahlan, richtig?" Ich nickte noch schneller, als es mir eigentlich möglich war. " Es zeigt immer das Gesicht der Sucherin und...", hörte er auf, zu reden. " Was ist mit der Perle?", fragte ich leicht verwirrt. Kahlan holte sie langsam hinter ihrem Rücken hervor. " Sieh selbst...", flüsterte sie. Ich schaute mir die Perle an. Sie war blau umrandet und wunderschön. Doch etwas stimmte ganz gewaltig nicht. Normal hätte mir das Gesicht von Alina begegnen sollen, doch jetzt schaute ich in ein fremdes Gesicht... " Was bedeutet das?", fragte ich verstört und leicht entsetzt. " Das bedeutet, dass Alina nicht mehr unsere Sucherin ist..."

Alina's Sicht

Ich fiel. Immer tiefer in ein schwarzes Loch. Mein Körper fühlte sich so leicht an und ich hatte das Gefühl, als ob ich fliegen würde. Doch etwas stimmte nicht. Irgendetwas sagte mir, dass das hier nicht real war. Dass das hier nicht zu mir gehörte. Doch mir wollte nicht einfallen, was. Ich wusste nur, dass ich diesem schwarzen Loch entkommen musste. Doch wie?

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So, ein neues Kapitel ist endlich fertig. Sorry, dass das so Lange gedauert hatte, aber ich fand einfach keine Zeit... Ich habe versucht, es als kleine Entschädigung etwas länger zu machen, aber es passte einfach ganz gut, hier das Ende zu machen. Doch ich bemühe mich, morgen oder vielleicht noch heute ein neues Kapitel fertig zustellen.

Danke fürs Lesen! Ich würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen. Also nehmt euch die Zeit, schreibt 20 Sekunden lang einen Kommentar und drückt einmal auf den Stern. Es ist eine kurze Zeit für euch und so könnt ihr mir den ganzen Tag versüßen! Gern beantworte ich auch Fragen zu den Charakteren und freue mich schon darauf, diese zu lesen. Nochmals danke fürs Lesen! Love ya          

Die Legende der Sucherin-BreatheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt