Kapitel 4

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Meine Hände taten weh. Und ehrlich gesagt, der Rest von meinem Körper auch. Wir fuhren eine buckelige Strecke entlang. Ich kannte diesen Teil der Kuppel und wusste, dass ich drei Nebenkuppeln von meiner Wohnung entfernt war. Das war zum Glück noch nicht so viel, weil, wenn ich mir einen Plan einfallen lassen, könnte ich zur Not auch zurück laufen. Wenn mir einer einfiel.
Plötzlich machten wir mit dem Jeep eine scharfe Rechtskurve und fuhren auf den Rand der Kuppel zu. Wollten sie etwa rausfahren? Ich hoffte nicht, denn es soll draußen nur so von Gefahren wimmeln. Einer der Wächter stieg in der Fahrt aus und ging zu den anderen Wächtern. Diese nickten nur und sprachen in ein Funkgerät. Dann durften wir weiterfahren. In mir stieg Panik auf. Wie sollte mich Kahlan finden, wenn ich irgendwo in der Wildnis war?! Wir fuhren nach draußen und ich hörte den Wind an dem Auto vorbei peitschen. Der Schnee versperrte jede Sicht und ich wusste nicht, wie wir uns je hier zu Recht finden sollten. Doch auf einmal stellte der Fahrer den Motor aus und ging zum Kofferraum. Die anderen Wächter zogen mich hoch und leierten dabei meine Lieblingsjacke aus. Meine Winterjacke hatten sie mir schon weggenommen gehabt. Sie zogen mich auch in den Kofferraum. Doch im Gegensatz zu dem, was ich erwartete, war ein großes Loch in ihm. Eine Leiter führte in den Abgrund.

" Steig hinab!" Die meisten Wächter waren schon unten und nur noch zwei waren mit mir oben. Erst jetzt bemerkte ich, dass die beiden gar keine Waffen trugen. Vielleicht konnte ich die beiden niederringen. Dcoh ich hatte lang nichts mehr gegessen und der Schwindel von der Kopfwunde war auch noch da. Ich hatte keine Chance. Doch ich wusste auch, wenn ich dort abstieg,würde ich tot sein. Lass dir etwas einfallen! Doch was? Die beiden Wächter bemerkten mein zögern und stoßen mich auf die Leiter zu.Los denk nach! Mir fiel nichts ein. Ich machte langsame Schritte auf die Leiter zu und setzte meinen linken Fuß auf die erste Sprosse. Jedoch fiel mir ein, wie ich Zeit gewinnen konnte. Es war simpel, doch wenn es half, musste ich es probieren. Ich spekulierte währenddessen darauf, dass die magische Perle auch ein Ortungssensor inne hatte. Ich hoffte es.

" Wieso wollt ihr mich? Ich hab euch doch gar nichts getan." Es kam zwar nicht mehr als ein Krächzen zustande, trotzdem schauten sich die beiden Wächter verwundert an. Einer von ihnen antwortete mir nach ziemlich langer Zeit:" Du hast noch nicht. Aber du bist die Sucherin, du wirst es tun." Ich verstand nicht. Sagt der Name Sucherin aus, dass ich jedem etwas tun würde oder sind sie so vaterlandstreu, dass sie wirklich glaubten, das hier alles sei Gut? " Ich verspreche euch, wenn ihr mich jetzt gehen lasst, werde ich euch nichts tun. Doch wenn ihr mich zwingen wollt, werdet ihr es bereuen." Angst schoss in ihre Augen. In dem Moment kam eine Stimme von unten, die rief:" Wo bleibt ihr denn?" Und sie hatten wieder das nötige Selbstvertrauen, um mich die Leiter runterzuwerfen. Und ich meine werfen wörtlich. Ich hatte zwar einen Fuß auf die erste Sprosse gesetzt, dennoch rutschte ich bei dem Schubser aus und flog durch den Tunnel nach unten.

Ich knallte unsanft auf dem Boden auf und die Luft wurde aus meinen Lungen gequetscht. Ich setzte mich müsalig auf und merkte, dass ich auf meine Hand gefallen bin. Eigentlich müsste sie gebrochen sein, ich konnte sie trotzdem gut bewegen. Einer der untenstehenden Wachen zog mich auf die Beine und zerrte mich in einen weiteren Tunnel hinein. Kahlan, jetzt oder nie! Ich wehrte mich, trat um mich, doch der Wächter war wenig beeindruckt und schleifte mich in einen Raum. Doch Raum war eine Untertreibung. Es war ein Saal und in der Mitte stand ein Schreibtisch mit einem atemberaubenden großen Stuhl. Ein anderer Wächter zog einen Klappstuhl heran und drückte mich darauf. Ich setzte mich widerwillig hin und die Wächter flankierten mich auf beiden Seiten. " Und worauf warten wir jetzt?", fragte ich genervt. Jedoch war ich komplett nervös und hätte ich mich nicht in den Griff bekommen, ich hätte am ganzen Körper gezittert. " Sie warten einfach und seien leise. Wenn er kommt, benehmen Sie sich gefälligst." " Wenn wer kommt?" Ich bekam keine Antwort.

Ich wartete bestimmt eine ganze Stunde bis die Tür geöffnet wurde. Ich drehte mich mit Angst in den Augen um. War das meine Hinrichtung? Oder werde ich versklavt? Doch ich sah einen älteren Mann mit weißen Haaren und einen langen weißen Bart. Sein fetter Bauch wurde von einem zu engen Anzug in Schach gehalten. Er lächelte mich an und steuerte den großen Stuhl gegenüber von mir an. Er sagte mit tiefer und leicht rauer Stimme:" Meine Herren, sie können gehen." Die Wächter gingen aus dem Saal und schlossen die Türen. Ich hörte, wie sie sich vor der Tür postierten.

" Meine Name ist Greenfield und wie du wahrscheinlich weißt, bin ich der Innenminister." Ja, ich kannte ihn. Als meine Eltern starben, hat er meinen Brüdern und mir sein Mitleid ausgedrückt und gesagt, wir würden nicht alleine sein. Ein Tag später wurden wir in das Heim abgeschoben. Er hatte uns angelogen und ich hasste ihn. Vielleicht sogar mehr als Schwester Angela. " Was wollen sie von mir?" Er begutachtete mich. " Du siehst scheußlich aus. Ich werd dich erstmal waschen lassen." "Nein! Sie sagen sofort, was sie von mir wollen!" Ich schrie ihm entgegen. Die Angst machte meinem Temperament platzt. Es schwang auch ein kleines bisschen Panik mit drin, aber das wusste er ja nicht. " Schrei mich nicht so an. Bitte, wir wollen normal mit einander reden." Ich lachte hysterisch los. Normal reden? Das war das lächerlichste, das ich heute gehört hatte. Und es war Einiges, was mir heute gesagt wurde. " Sie können mich mal." Ich spuckte ihm die Wörter ins Gesicht. " Wie ich sehe, möchtest du nicht mir reden. Gut, aber lässt das dich deine Zunge zügeln und endlich mehr... gesprächiger sein?" Er drückte auf einen Knopf und die Tür wurde erneut geöffnet. Ich schaute hin und ein Wächter kam herein. Dennoch war er nicht alleine. Er zog den verwundeten Will hinter sich her. Ich hörte meinen entsetzten Schrei sich mit dem bösen Lachen von Greenfield vermischen...

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Danke für das Lesen und ich werd mich beeilen, so schnell wie möglich weiterzuschreiben. Ich widme dieses Kapitel only_this_time! Danke, dass du mir auch eines deiner Kapitel gewidmet hast und dass du so tolle Geschichten schreibst!❤️

Die Legende der Sucherin-BreatheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt