Kapitel 9

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Meine schockstarre hielt nur kurz an. Dann stürzte ich mich auf Louis und riss ihm die Peitsche aus der Hand. Währenddessen schaute er mir nur verstört zu, wobei sein Mund offen stand. Ich hatte so eine Wut auf ihn! Wie konnte er es wagen, egal was der Soldat gemacht hatte, ihn so zu foltern?! Ich schrie ihn an:" Was tust du da?!" Meine Stimme hörte sich schrill und viel zu hoch an. Aber das war mir egal. Louis erwachte aus seiner Starre und ging langsam auf mich zu. Der Raum war rund und ich stand ihm gegenüber auf der anderen Seite des Raumes. In der Mitte hing der bewusstlose und blutverschmierte Soldat. " Was machst du denn hier?", fragte er mich genervt und zugleich zitterte seine Stimme. Ich hob meinen Kopf an und ging mit einem viel zu großem Ego auf ihn zu. Als ich stehen blieb trennten uns gerade mal ein Meter. Als ich den Mund öffnete, um ihm eine gehörige Ansage zu verpassen, fing er schallend an zu Lachen. Ich war verwirrt. Wieso lachte er denn jetzt schon wieder? Als ich mit ihm zusammen war, liebte ich sein Lachen. Doch jetzt könnte ich dabei kotzen. Als ich dann schließlich mit ihm Schluss gemacht hatte, weil er mir zu aufdringlich wurde, hatte er gesagt, dass wir uns wiedersehen würden. Er meinte das garantiert als Drohung. Doch genau jetzt war das unser erstes Wiedersehen. Und ich glaubte, seine Drohung lief wohl in die falsche Richtung.

" Wieso lachst du?", fragte ich verwirrt, dennoch mit einem immernoch großem Selbstbewusstsein. " Wieso ich lache? Ganz einfach: du hast immer gesagt, du glaubtest nicht an die Legende. Und jetzt treffen wir uns wieder hier, in der Zetrale der Sucherin!" Sein Lachen bekam etwas Hysterisches. Ich lenkte das Thema wieder auf ihn:" Wieso peitschst du den Mann aus?" Sein Lachen verstummte und er sah mich mit einem mörderischen Grinsen an. " Das geht dich nichts an.", spuckte er mir ins Gesicht. Ich war schon immer leicht zu provozieren gewesen und das wusste er auch. Doch wenn ich jetzt nicht die Kontrolle behielt, würde das kein gutes Ende nehmen. Ich wischte mir seine Spucke mit meinem zerissenen Ärmel ab und ging einen Schritt zurück.

Eine Stimme drang aus der Richtung der Tür herein:" Sucherin, Sie werden von Kahlan in Ihrem Zimmer erwartet. Ich soll Sie hinführen." Das Grinsen wich nun endgültig aus seinem Gesicht und er stammelte:" Sucherin?..." Ich sagte zu ihm mit einem drohenden Unterton:" Das wirst du bereuen!" Ich drehte mich um und lief zu dem Mann, der mich zu Kahlan bringen sollte. Dabei konnte ich meine Genugtuung nicht verbergen.

Der Mann, von dem ich jetzt wusste, dass er Michael hieß und einer meiner Boten ist, hielt mir die Tür zu meiner Suite offen. Schon alleine der Eingang verschlug mir den Atem. Er war riesig mit weißen Marmorwänden und Steinplatten. Eine ebenfalls weiße Marmortreppe mit hellblauem Geländer führte nach oben. Die Treppe lief an den Wänden entlang und war in der Mitte offen, sodass man in das Wohnzimmer schauen konnte. Zumindest glaubte ich das, denn die weißen Holztüren, die mit Gold verziert waren, versperrten mir den Blick. Überall hingen wunderschöne Bilder und an Blumen mangelte es auch nicht. Es sah aus, wie in einer wunderschönen, und nebenbei überaus teuren, Villa. Ich liebte es.  Kahlan stand am Rand außen und telefonierte mit jemanden. " Nein. Nein, ich möchte es genauso haben! Wir müssen das so durchziehen, sonst klappt das nicht." Erst dann bemerkte sie mich und beendete das Telefonat. " Was ist los?", wollte ich wissen. " Ach, es geht nur um eine Aktion, mit der wir den Staat ärgern wollen." Ich beließ es dabei, obwohl ich genauere Informationen haben wollte. Kahlan fragte besorgt:" Was war gerade los mit dir? Ich hab mir Sorgen gemacht, denn Will hatte mir erklärt, dass du normal die Ruhe in Person seist." Ich nickte nur und schaute mir eines der  Bilder aus der Ferne an. " Ich weiß es auch nicht genau. Wahrscheinlich wurde mir das alles zu viel." Kahlan nickte und wandte sich dann Michael zu: " Bereite doch bitte ein Bad mit Lavendelduft vor. Dann leg noch paar Sachen für sie raus, sie kann ja nicht so rumlaufen." Michael verbeugte sich leicht und stieg dann die Treppe hinauf. " Ich dachte, er wäre nur mein Bote." " Ja, Bote und Diener." Ich holte tief Luft. Ich musste Kahlan noch nach Louis fragen. Ich wusste aber nicht, wie sie reagieren würde. Ich hatte mir schon einen Satz zurecht gelegt, als mir herausplatzte:" Was macht Louis denn hier?" So viel zu vorsichtig angehen. Ich schalte mich selber in meinen Gedanken. Doch sie schien es ruhig und gelassen aufzunehmen:" Du kennst ihn?" Ich flüsterte:" Ja, tue ich. Wir waren mal eine Zeit lang zusammen." Sie lächelte auf meiner Antwort hin. " Dann wird es dich ja freuen, zu hören, dass er neben mir dein perönlicher Berater ist." Ich schaute sie geschockt an. Was?!

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Ich hoffe euch hat mein Kapitel gefallen;) Schreibt doch bitte in die Kommentare, was ihr glaubt, wie Alina damit klar kommen wird, dass Louis einer ihrer Berater sein soll. Würde mich interessieren, was ihr so darüber denkt:D Natürlich könnt ihr auch Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge anbringen, die ich veruschen werde, umzusetzten! Bis zum nächsten Kapitel!*-*;D

Die Legende der Sucherin-BreatheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt