Kapitel 14

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Alina's Sicht

Ich hatte einen Ausweg gefunden. Es war eigentlich ganz einfach gewesen, denn ich dachte einfach an Will. Dann schwiff ich zu meinen Brüdern ab. Der schwarze Tunnel verschwand und ich sah uns an einem Strand. Die Sonne ging gerade auf und wir schmissen uns gegenseitig in das Wasser. Wir alle lachten viel. Dann verschwand das Bild, ich spürte meinen Atem wieder und wusste alles. Es kam auf einem Schlag und ich konnte nur langsam Luft holen. Mein Brustkorb hob und sank sich, ich konnte wieder hören und riechen. Ich versuchte meine Lider zu öffnen, doch sie waren schwer wie Blei. Ich bewegte meine Hand mühsam. " Sieh mal. Ihre Hand hat kurz gezuckt!" Es war nur ein Milimeter gewesen, aber für mich hat es sich wie einen Kilometer angefühlt. " Alter, sie hat manchmal sowas. Das heißt nichts." Ich erkannte die Stimmen nach ein paar Versuchen: sie gehörten zu Louis und John! Für sie, oder eher für Louis, versuchte ich nochmals meine Lider zu öffnen. Doch auch dieses Mal schaffte ich es nicht. Ich musste ihnen anders zu verstehen geben, dass ich wieder wach war. Ich wollte gerade meine Kräfte sammeln, als ich kurz stockte. Vielleicht sollte ich noch einbisschen 'schlafen´. Kurze Zeit später wurde ich auch für meine Geduld belohnt, denn John fragte:" Du liebst sie wirklich, was? Du sitzt die ganze Zeit bei ihr und hast diesen Blick drauf." Ich hörte Louis kurz aufatmen. Wenn er jetzt nein sagen würde, könnten wir vielleicht alles vergessen.Doch so oder so, ich würde ihm immer verzeihen. " Ok. Also versprich, dass du es Keinem sagen wirst!" Er machte eine kurze Pause und spannte meine Nerven bis kurz vor dem Zerreißen. John schien genickt zu haben und Louis fuhr fort:" Ja. Ich liebe sie. Mehr als alles andere! Früher haben wir immer gesagt, wir lieben uns bis zum Ende des Mars und wieder zurück. Doch jetzt muss ich sagen: ich liebe sie bis zum Ende des Universums, mache einen Abstecher in der Hölle und zurück..." Er seufzte wieder. Würde ich mehr machen können, außer meinen Finger einen Milimeter zu bewegen, ich würde auch seufzen. Das war die schönste Liebeserklärung, die er mir je gemacht hatte! Und wenn ich könnte, würde ich zu ihm gehen und ihm verzeihen. Ich würde ihm alles verzeihen und ihn nur küssen wollen! Jedoch lieg ich immernoch bewegungsunfähig in diesem unbequemen Bett. Die Tür wurde geöffnet und irgendjemand kam herein. Seine Schritte beschleunigten sich und ich spürte, wie die Person neben mir stand. " Habt ihr hier rumgefuchtelt?", fragte die Person, die ganz eindeutig eine Frau war. " Nein." Ich spürte hektische Bewegungen und wurde panisch. Stimmte etwas nicht mit mir? " Ist was, Doktor?", fragte Louis mit einem besorgten Ton. Wie süß er doch war! " Nein. Im Gegenteil. So wie ihre Werte aussehen, ist es möglich, dass sie wach ist, sich nur nicht bewegen kann. Alina, wenn du mich hörst, zeig irgendeine Regung!", befahl die Frau mir. Ich sammelte meine letzte Kraft und versuchte meine Hand zu bewegen. Ich konnte sie nur leicht anheben, dennoch registrierte die Ärztin die Bewegung. " Perfekt!" Ich hörte ein Rumgekrame und kurze Zeit später wurden meine Augenlider gewaltsam aufgerissen. " Ja, eindeutig bist du wach. Willkommen zurück!" Sie ließ meine Lider wieder fallen und ich konnte endlich eigenständig versuchen, diese zu öffnen. Und tatsächlich klappte es auch! Ich blinzelte ein paar Mal, um mich an das Licht zu gewöhnen. Mein Kopf dröhnte und ich bekam starke Kopfschmerzen. Mein Kopf oder mein Gehirn war anscheinend überfordert. Dennoch könnte ich hören, wie John mit Kahlan telefonierte. " Ich werde langsam deine Lehne aufrichten. Beweg dich einfach nicht!" Ich spürte, wie mein Körper in eine aufrechte Lage gebracht wurde, während ich weiter gegen das Licht blinzelte. Nach 10 Schlücken von dem Wasser und nochmals viel blinzeln, konnte ich endlich wieder etwas sehen. Ich schaute direkt in das Gesicht von Louis. " Schön dich wiederzu..." Weiter kam er nicht, denn ich zog ihn mit aller Kraft, die nicht groß war, zu mir und erstickte seine Stimme mit einem Kuss.

Kahlan's Sicht

Ich schleppte Rose mit zu dem Auto und düste los. Mein Herz pochte übermäßig schnell und ich zitterte leicht. Alina war wach!, hallte es die ganze Zeit in meinem Kopf umher. Normal hätte ich versucht, mit Rose Smalltalk zu führen. Aber da sie nicht mit mir reden wollte und ich gerade zu aufgeregt gwesen wäre, um ihr zuzuhören, ließ ich es bleiben.  Wir fuhren die Straßen entlang. Es war wieder dunkel geworden und nur noch wenige Menschen waren auf der Straße zusehen. Der Präsident wollte heute eine Ansprache machen, die wir versuchen, zu unterbinden. Eigentlich war das der Plan gewesen, doch ich hatte beschlossen, ihn kurzzeitig zu ändern. Ich hatte ein Foto von der Perle mit den beiden Gesichtern an unseren Genie und Technikmeister Bob geschickt. Er sollte die Gesichter leicht unkenntlich machen, sodass man Alina und Rose nicht identifizieren konnte, die Perle jedoch echt rüberkam. Wir wollten den Glauben der Regierung, dass wir nur Freaks sind und nichts können, für immer zu nichte machen. Der Enthusiasmus ließ mich von unserer eigentlichen Route abkommen und führte nun zu dem Werbegebäude. Es wurde so genannt, da dort die Reden wichtiger Staatsmänner gezeigt wurden und sonst dort immer Werbung lief. " Was tust du?", schrie Rose, als wir zu schnell um eine Kurve fuhren. " Ich zeige dir, wie mächtig wir doch sind", sagte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich stoppte in einer Nebenstraße und reichte ihr einen Hoodie, der ihr zu groß war. "Du darfst nicht erkannt werden." Wir stiegen aus, ich zog meine Kapuze ins Gesicht und wir liefen zu dem Gebäude. Es war eine Menschenmasse davor versammelt. Sie jubelten alle unseren ach so tollen Präsidenten zu. Doch als unsere Propaganda einsetzte, verstummte jegliche Freude und machte der Angst platz. Viele Leute schrien und rannten weg. Andere waren zu erstaunt, als das sie irgendetwas tun hätten können. Ich freute mich über diesen Moment der Macht. Ich ließ meinen Blick über die Menschen schweifen, als ich an 5 Personen hängen blieb. Da waren 3 Wachen und sie führten 2 Jungen in ihrer Mitte in das Gebäude. In der Mitte waren Alina's Brüder!

_____________________________________________________________________________________ Und wieder ein neues Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ich würde mich wirklich riesig über Kommentare und Votes freuen! Danke fürs Lesen! Love ya<3:*

(Hinweis: Ich hab in letzter Zeit viele Sichtwechsel gemacht, weil sich das gerade so angeboten hat. Ich versuche bei den nächsten Kapitel nicht ganz so viele reinzubringen. Und wenn ein Kapitel ohne Sicht von irgendjemanden anfangen sollte, ist das die Sicht von Alina. Andere Sichten werden nur noch selten reingebracht. Ich hoffe das erleichtert euch, besser in die Geschichte einzufinden;)<3)

Die Legende der Sucherin-BreatheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt