28. Kapitel

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Leicht kitzelnd spüre ich wie das Wasser an meiner Haut streift.
Diese Geste beruhigt mich ungemein, obwohl ich grade dabei war zu ertrinken.
Ironisch oder?

Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass ich im Wasser sterben werde.
Ich hatte immer gehofft alt werden zu dürfen und obwohl ich es nie zugeben wollte, hatte ich insgeheim angst vor dem Tod.

Was wird dann mit mir passieren? Vor noch ein paar Tagen hätte ich gesagt ,,Tja, was soll da schon passieren, man hört halt auf zu Atmen und ist dann einfach nicht mehr!"

Ja, aber jetzt wusste ich es besser! Ich sage nicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, aber wenn es den 'Himmel' gibt, warum denn dann auch nicht ein Leben nach dem Tod?

Dieser Gedanke beruhigt mich etwas und lenkt mich davon ab, das ich grade eigentlich von einem riesigen schleimigen DING mit Tentakeln in die Tiefen des Meeres gezogen werde.

Wenn das jetzt wirklich mein Ende seien sollte, dann war ich nicht wirklich glücklich mit meinem Leben. Ich wollte noch so vieles erleben, bevor ich naja ihr wisst schon, krepiere.

Es gibt bestimmt andere die noch viel weniger als ich im Leben erlebt haben. Ich meine, ich habe König Aron geküsst, mit ihm in einem Bett geschlafen, einen Engel getroffen, herausgefunden, dass ich selbst ein Engel bin und nebenbei auch noch herausgefunden, dass unser Schöpfer ein 6 jähriger Junge ist!

Okay, ich glaube ich hab definitiv mehr als andere erlebt.

Trotzdem will ich noch nicht sterben.
Es fühlte sich einfach noch nicht richtig an hier von einem Etwas in die Tiefe gezogen zu werden. Okay, ich bezweifle, dass sich das überhaupt in irgendeiner Zeit richtig anfühlen würde, aber egal, ihr wisst was ich meine.

Und damit legte ich den Beschluss fest, dass heute nicht gestorben wird, zumindest nicht für mich!

Mit schwimmenden Armbewegungen bückte ich mich runter zu meinen Knöcheln und versuchte die Glitschigen Tentakeln zu fassen zu bekommen.
Immer wieder griff ich nach ihnen und versuchte sie von meinen Beinen zu lösen.
Vergeblich.
Ich schaffte es einfach nicht. Diese schleimige Kreatur hat sich wie Saugnäpfe an meiner Haut festgesaugt.
Sobald ich versuchte, diese von meinen Fußknöcheln zu entfernen rutschte ich ab oder tat mir nur selbst weh.

Es ist zwecklos, ich werde wohl doch heute sterben.

Träge blickte ich nach oben und betrachtete noch ein letztes mal die wunderschönen Wellen die mich so fasziniert hatten, bevor ich den letzten Sauerstoff aus meiner Lunge blies und in ewigwärende Schwärze glitt.

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Nur das rauschen, des Windes in den Blättern der Bäume war zu hören. Wieder einmal kitzelte mich das Gras unter mir.
Der Geruch nach Regen und Wald gab mir ein wohliges Gefühl, welches ich versuchte in mir aufzusaugen.

Nirgendwo fühle ich mich so wie hier auf dieses Blumenwiese!
Schon komisch.

Langsam öffnete ich meine Augen um mich an das helle Licht der Sonne zu gewöhnen, welche direkt über mir stand.

Blinzelnt hielt ich mir die Hand vor die Augen und setzte mich auf.

Irgendwoher nahm ich das Gefühl, ich sei nicht alleine.
Ich drehte mich in alle Richtungen, doch nirgends war jemand zu sehen.

Mit Schwung sprang ich auf die Beine und drohte wieder umzufallen, als ich eine Stimme hörte.

,,Was machst du denn hier Seraphine? Warum bist du nicht bei mir?"

Die Stimme kam mir bekannt vor, aber ich konnte nicht entziffern wer es war.

,,Nein, sie gehört zu mir! Du dreckiger Köter hast sie nur benutzt!"

Jetzt mischte sich auch noch eine zweite Stimme dazu und die beiden schienen sich zu streiten.

,,Das sagst gerade du, du wusstest dein ganzes Leben wo sie war und hast es nicht für nötig gehalten sie zu beschützen?"

Dieser Ort war so friedlich gewesen und jetzt wollte ich nur noch hier weg!
Immer verschwommener nahm ich die Bäume und die Blumen nur noch als bunte Farbtupfer wahr.

Alles verschwamm zu einem riesigen grünen klumpen der sich schließlich grau und dann schwarz färbte.

Und plötzlich fing es an grässlich in meinen Ohren zu piepen.

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Hey meine kleinen Wölfchen!
Ich hoffe, dass es euch gut geht, und ich euch von so einer blöden Zeit nicht unterkriegen lasst.
Dazu hoffe ich natürlich, dass euch das Kapitel gefallen hat. Und wenn ja lasst doch ein Sternchen ⭐️ oder ein Kommi da, das spornt unheimlich an.

Dieses Kapitel habt ihr MathildaAndTheBooks zu verdanken, weil sie mich daran erinnert hat weiter zu schreiben.

Dazu hab ich mal eine Frage die ich schon letztes Mal stellen wollte:

WAS GLAUBT IHR HAT SERAPHINE INS MEER GEZOGEN?
🤔🤔🤔
Es würde mich mega interessieren, was ihr denkt!

Tschüsschen 👋 und dazu noch viele bunte Küsschen! 😘

Wolf or WingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt