Patricks SichtIch lag nun schon ein wenig länger, den rechten Arm unter meinem Kopf und den Grünäugigen Engel, neben, oder eher auf mir, in meinem Bett. Ich hatte meinen anderen Arm um ihn gelegt und zog ihn unbewusst ein bisschen näher an mich, denn seine Nähe gab mir ein Gefühl der Sicherheit, welches ich vor Manu so lange nicht mehr gespürt hatte, dass ich schon fast vergessen hatte, wie schön es war. Ich hatte nun endlich verstanden, wie wichtig der Braunhaarige für mich war. Doch trotz der Ruhe, die der Junge ausstrahlte, war mein Herzschlag erhöht, so glücklich und aufgeregt war ich in diesem Moment.
"Patrick? Patrick wach auf!" Ein Rütteln an meinem Arm zog mich aus meinem Schlaf, die Sonne kitzelte an meiner Nase. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte direkt in die wunderschönen Smaragde von Manuel. Am Liebsten würde ich jeden Morgen so aufwachen, in seine Augen blicken können, ihn an mich drücken können, ihn küssen und lieben können. Warte, was dachte ich denn bitte? Ich konnte mir meine Gedankengänge nicht erklären, doch ich konnte nicht leugnen, dass sie mir gefielen. Zu schade, dass sie niemals wahr werden würden.
"Guten Morgen du Schlafmütze." Der Junge riss mich mit dem Satz aus meinen Gedanken. "Guten Morgen, Manu. Sind wir echt in unserer Alltagskleidung eingeschlafen?" Bei der Erinnerung an das wunderbare Gefühl gestern, kribbelte es in meiner Magengegend und ich musste lächeln. "Sieht so aus", lächelte der Brünette zögerlich zurück. Ich wusste nicht, wie viel Uhr es war, weshalb ich mich schweren Herzens von Manuel abwandte und auf die leuchtende Anzeige des Weckers blickte. 7 Uhr. Es war relativ früh für meine Verhältnisse, doch ich hatte nichts anderes erwartet, immerhin waren wir sehr früh schlafen gegangen. Da ich relativ wach war, richtete ich mich auf, doch der Grünäugige machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem er sich gegen meinen Oberkörper kuschelte und mich zurück in meine Kissen verfrachtete. Kichernd wuschelte ich dem Jungen durch die Haare, bedacht darauf, ihm nicht weh zu tun, was ihn dazu bewegte, sich noch mehr auf mich zu legen und sich schwerer zu machen. Kurzerhand fing ich an, Manuel durchzukitzeln, weshalb sich der Junge kurz darauf neben mir lachend zwischen den Kissen wälzte.
"Gibst du auf?", keuchte ich, noch immer völlig außer Atem von der Rangelei. Ich kniete inzwischen stolz über Manu und drückte ihn mit meinen Händen an seinen Schultern nach unten. "Weil du es bist", bekam ich als freche Antwort, welche mir jedoch reichte. Ich stand daher vom Bett auf und war gerade dabei, mein Zimmer zu verlassen, als ich aus dem Augenwinkel ein Kissen auf mich zufliegen sah. Aus reinem Reflex fing ich es ab, nur um es kurz darauf in Manuels Gesicht zu pfeffern und danach kichernd aus dem Raum zu gehen. Ich vernahm noch ein "unfair!" von dem Braunhaarigen, was mich zum Lachen brachte, erwiderte jedoch nichts mehr.
Ich verließ gerade mein Badezimmer, um mir nach meiner Dusche frische Klamotten zu holen, als mir ein herrlicher Duft in die Nase stieg. Eilig zog ich mich daher an und hastete in die Küche, wo ich einen Brünetten am Herd entdeckte. "Ich dachte, ich mache uns Rührei, immerhin wohne ich nun schon einige Zeit bei dir und ich weiß noch immer nicht so recht, wie ich mich dafür bedanken könnte", erklärte mir Manu, nachdem er meine Anwesenheit bemerkt hatte. "Manu, das ist echt mega süß von dir, aber du weißt doch, wie glücklich ich darüber bin, dass du hier bist", erklärte ich ehrlich, was dem Braunhaarigen ein schüchternes Lächeln auf die Lippen zauberte. Ich hatte das Glück, es durch die Spiegelung der Küchenschränke bewundern zu können. "Aber es ist nicht selbstverständlich, erst recht nicht, dass du sowas für jemanden wie mich machst." Diese Antwort war echt unglaublich niedlich, doch mir kam auch sofort wieder in den Sinn, wie viel Schaden ich ihm am Anfang zugetragen hatte. Ich hatte damals keine Ahnung gehabt,, war für ein wunderbarer Junge er war.
"Das schmeckt echt gut, danke fürs Frühstück machen." Der Junge war echt ein Geschenk, auch wenn er es selbst nicht wusste. Nicht, weil er mir Essen machte, meine Musik liebte oder er mir noch mehr Aufmerksamkeit verschaffte, sondern weil er neben seinem großen Talent einen einzigartigen, wunderbaren Charakter hatte, den ich an ihm liebte. "Kein Ding, wie schon erwähnt, das ist das Mindeste was ich für dich tun kann. Ich bekomme Essen, Kleidung, darf Musik machen und du bist auch sonst so herzlich zu mir, ich will mich einfach nur irgendwie revanchieren." Manuel sah von seinem Teller auf und blickte mich an. "Wie gesagt, ich habe dich unglaublich gern und mache das gern für dich. Aber ich habe noch eine Frage an dich." Gegen Ende wurde ich ernster, wodurch der Brünette mir gegenüber seine Gabel bei Seite legte und mich abwartend ansah. Ich bildete mir ein, Angst in seinen Augen aufblitzen zu sehen. "Keine Sorge, ich will dich nicht rauswerfen", kicherte ich, um ihm seine vermutlich größte Angst zu nehmen. Erleichtert atmete der Junge mir gegenüber aus. "Im Gegenteil. Ich wollte dich fragen, ob du fest bei mir einziehen willst." Ungläubig starrte mich der Grünäugige an, die Augen geweitet und die Kinnlade runtergeklappt. "Du willst was?!" In lautem Ton sprang der Brünette auf. Erschrocken von seiner Reaktion zuckte ich zusammen, ich wusste sie nicht zu interpretieren. "Meinst du das ernst?", erkundigte er sich nun deutlich leiser. "Natürlich meine ich das ernst, über sowas mache ich keine Scherze", erklärte ich eingeschüchtert. "NATÜRLICH WILL ICH BEI DIR EINZIEHEN", quietschte mein Gegenüber, sprintete um den Tisch und warf sich um meinen Hals vor Freude.
"Könntest du mich langsam wieder loslassen? Ich sitze mega beschissen und mein Bein schläft ein", kicherte ich nach einiger Zeit, auch wenn ich seine Geste unfassbar süß fand. Mit geröteten Wangen löste er sich von mir und setzte sich wieder an den Tisch zu seinem Essen. "Sorry für meine komische Aktion, ich weiß nicht was mit mir los ist. Aber ich würde wirklich gerne bei dir wohnen", nuschelte der Jüngere und sah mich nun wieder schüchtern wie eh und je an. "Alles gut. Und ich find deine Aktion nicht komisch oder sowas, ich fand sie eher süß", erklärte ich wahrheitsgemäß. Danach wurde es still und wir beide aßen unser Essen zu Ende. Meine Gedanken drifteten langsam ab und drehten sich wieder um eine bestimmte Frage.
Wie konnte ich in so kurzer Zeit nur solche Gefühle für ihn entwickeln?
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Endlich kommt ein neues Kapitel.. Ihr habt so lange darauf warten müssen, dafür ist es aber sehr schön geworden!
Auch von zylinderschneckchen werden keine Insider mehr kommen, bezüglich Kürbistumor, da sie kaum mehr mit den beiden zutun hat.
Euch zuliebe wird die FF allerdings noch beendet, also macht euch darum keine Sorgen!
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Wrecked [Kürbistumor]
FanfictionAllein. Allein mit seinem einsamen Schicksal. Manu verdient sein Geld mit der Straßenmusik, aber das reicht gerade so zum Überleben. Er hält sein Leben so einfach nicht aus. Und dann trifft er irgendwann diese eine Entscheidung, die sein Leben grun...