Kapitel 6

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Bevor ich etwas sagen kann, schreit er los "ICH WAR NOCH NICHT FERTIG MIT DIR! WO WILLST DU JETZT HIN?" seine Adern am Hals treten deutlich hervor. "Ich gehe zu einer Freundin. Ich habe sie grade angerufen." sage ich erstaunlich ruhig. "Warum zu einer Freundin?" fragt er etwas ruhiger. Fast schon gefährlich ruhig. Er macht mit Angst. "Ich habe sie angerufen. Ich darf bei ihr unterkommen." außerdem haben wir uns geküsst, füge ich in Gedanken hinzu. "Bleib hier. Verlass mich nicht." sagt er aufeinmal und packt mich am Handgelenk. Sein bitten ist flehentlich, klingt aber auch bedrohlich. "ich kann nicht. Ich liebe dich nicht mehr." sage ich. Ich hoffe, dass er mich jetzt ein für alle mal in Ruhe lässt. Ich meine, wenn ich ihn lieben würde, würde ich mich ja nicht von ihr angezogen fühlen. In seinen Augen flammt erneut Wut und Schmerz auf. Ich will ihn nicht erneut schreien hören, also öffne ich die Haustür und will hinaus gehen, aber dann spüre ich wie er mich von hinten schubst. Ich verliere mein Gleichgewicht und falle auf den Bürgersteig. Direkt vor Lexas Füße. Verdammt. Ich schaue hoch, mittlerweile sieht man bestimmt einen Bluterguss auf meiner Wange. Im ersten Moment sieht sie verwirrt aus, dann weicht die Verwirrung in Zorn. Ehe ich sie daran hindern kann, stößt sie die Tür auf und schließt sie sofort wieder, damit ich nichts mit bekomme. Ich habe Angst um sie. Oder eher um ihn? Lexa ist tough und Bellamy nur aufgebracht. Ich stehe auf und versuche die Tür aufzumachen, aber sie lässt sich keinen Millimeter bewegen. Gerade will ich klingeln, als die Tür auf geht. Lexa kommt rausgestürmt. "Komm." sagt sie nur und zieht mich am Arm in ihr Auto. Ich will protestieren, aber ihr Griff ist erstaunlich kräftig. Wir schweigen die gesamte Fahrt. Lexa fährt viel zu schnell, woran ich merke, wie aggressiv sie ist. Aber ich halte lieber meinen Mund. Als wir aussteigen, hält sie mich am Oberarm fest. "Geht's dir gut?" fragt sie. In ihren Augen sehe ich Sorge. Oder täusche ich mich da etwa? "Ja. Was hast du zu ihm gesagt?" frage ich. "Er wird dich nicht mehr verletzen." antwortet sie nur und geht rein. Was soll das heißen? Diese Frau ist ein einziges Misterium. Apropos. Wo ist sie eigentlich? Sie scheint verschwunden zu sein. Ich stelle meine Schuhe ab und mache mich auf die Suche, diesmal öffne ich aber keine Türen." Lexa?!" rufe ich. "Ich bin im Schlafzimmer." antwortet sie und sofort schießen wieder die Bilder von ihr, mit geschlossenen Augen auf dem Bett, durch meinen Kopf. Ein Zucken geht durch meinen Körper. Verdammt reiß dich zusammen Clarke, denke ich und mache mich auf den Weg zu ihr. Als ich rein komme hat sie bequeme Sachen an und liegt auf dem Bett. Sie sieht aus wie eine Göttin. "Nimm dir Klamotten von mir." sagt sie nur. Ich habe einen Kloß im Hals, nicke aber und gehe zu ihrem Schrank. Irgendwann habe ich etwas gefunden, das sogar passt. Lexas Augen werden groß als sie mich sieht. Ich fühle mich seltsam nackt. Ich setze mich zu ihr ins Bett und sie rutscht etwas weg von mir. Ich lasse mir meine Enttäuschung nicht anmerken. "Also, heute Abend gibt eine Freundin, eine Party in meinem Haus. Willst du auch kommen? Ich dachte ein bisschen Ablenkung tut dir vielleicht gut." Ehe ich gescheit darüber nachdenken kann, nicke ich. Sie klatscht erfreut in die Hände "Also dann lass uns fertig machen, es geht bals los." sagt sie und hüpft vom Bett. Ich bleibe noch etwas sitzen und überlege, ob das eine gute Idee ist. Ich meine ich auf eine von lexas Partys? Ich weiß ja nicht, aber bevor ich mich wehren kann stecke ich in einem. Engen Cocktailkleid mit hohen schwarzen Schuhen. Lexa mustert mich mit dunklen gierigen Augen und ab dem Moment wusste ich: Es ist eine hervorragende Idee zur Party zu gehen.

Say my Name (Clexa FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt