Kapitel 16

5K 117 0
                                    

"Clarke??" ein völlig verdutzer Bellamy steht vor mir. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Also sage ich gar nichts. "Du hast geweint?" stellt er fest "Was ist passiert?" fragt er. Ich antworte wieder nicht. Als hätte ich meine Zunge verschluckt. Ich will eigentlich nur weg von ihm. Von Lexa. Einfach von allem. Aber nicht nur meine Zunge ist wie gelähmt. Es scheint als würde mir mein ganzer Körper nicht mehr gehorchen. Er nimmt mich etwas unsanft am Arm. "Komm mit rein und erzähl mir alles."aagt er und sein Ton duldet keine Widerrede. Wie eine Marionette folge ich ihm. Wir setzen uns an den Küchentisch." Willst du was trinken?" fragt er und ich schüttel den Kopf." Also erzähl." fordert er und sieht mich erwartungsvoll an." Ich hab hier nur etwas vergessen" schwindele Ich. Ich will ihm nichts von Lexa erzählen. Er glaubt mir nicht. Mein Herz rast und mir wird wieder schlecht. "Du siehst schrecklich aus, ich bin heute abend weg. Du kannst hier schlafen wenn du willst." sagt er und schaut auf seine Hände. Ich bin überrascht von seinem Angebot. Eigentlich will ich es ablehnen, aber wenn ich nicht im Auto schlafen will, dann bleibt mir nichts anderes übrig. Ich ringe mit mir selbst und entscheide mich letztendlich für das vernünftigste. "Danke, das ist nett." sage ich und er nickt nur. Er steht auf und kurz denke ich, dass er mich umarmen will, aber er nimmt nur unbeholfen seine Tasche und verlässt die Wohnung ohne ein weiteres Wort. Ich bin alleine. Und genau jetzt prasseln die Gedanken und Gefühle wie Regen auf mich ein. Was habe ich eigentlich gedacht? Wie blöd bin ich? Sie hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Nur ich nicht. Ich habe versucht meine Gefühle zu unterdrücken und es nur auf das sexuelle zu beschränken. Von Beginn an hatte ich das Spiel verloren. Ich habe mir selbst etwas vorgemacht. Mein Kopf droht zu zerplatzen, durch diese lauten Stimmen in meinem Kopf, die mir sagen wie dumm ich bin. Ich nehme eine Aspirin und lege mich aufs Sofa. Meine Gedanken drehen sich um Lexa. Sie sah schuldbewusst aus und eigentlich ist es auch ihr recht, sich mit anderen Frauen zu treffen. Weiß sie was ich empfinde? Empfindet sie vielleicht ähnlich? Mit dieser Frage in meinem Kopf schlafe ich ein.
Ich stehe vor Lexas Haus. Wie ein Roboter gehe ich die Treppen hoch. Ich will eigentlich so weit weg wie möglich aber mein Traum-Ich hat andere Pläne. Wir öffnen die Tür des Schlafzimmers und ich sehe Lexa. Zwischen den Beinen einer Blondine. Die Frau stöhnt und bäumt sich unter Lexas Zunge auf. Ich bin wie gelähmt. Ich will schreien kann aber nicht. Ich stehe da und sehe einfach zu wie Lexa die Fremde leckt. Plötzlich zuckt die Blondine und Lexa dreht sich um. Ihr Kinn und ihre Lippen glänzen. Genau wie ihre Augen. Ein animalischer Ausdruck liegt auf ihrem Gesicht. "Clarke? Was machst du hier? Ich dachte dir ist klar, dass du nie die einzige für mich sein wirst. Bist du so erbärmlich, dass du jetzt schon bei mir im Haus auftauchst?" Tränen laufen meine Wangen hinab. So heiß, dass es sich anfühlt als würde ich verbrennen. "ohhhhh da heult sie. Du bist erbärmlich. Warum sollte jemand wie ich, jemanden wie dich lieben? Du hast nichts drauf und sind wir mal ehrlich, nichtmal für Sex taugst du. Deshalb auch der Ersatz." sagt sie und grinst boshaft, als sie auf die blonde Schönheit zeigt. Alles dreht sich. Plötzlich sehe ich die beiden, wie sie sich eng umschlungen küssen. Ihre Zungen spielen miteinander. Das Bild verschwimmt immer mehr und schließlich schrecke ich schweißgebadet auf. Mein Kopf tut weh, genauso wie mein Herz. Ich weine unkontrolliert. Die Worte haben mich so getroffen. Ich bin echt der einzige Mensch, der sich in seinen Träumen selbst fertig macht. Ich fühle mich erbärmlich und naiv. Ich habe ein Druckgefühl auf der Brust und mein Sichtfeld verschwimmt am Rand durch den Tränenschleier. So verbringe ich die nächste Stunde, bis das Weinen zu einem Schluchzen abebbt. Ich stehe auf und hole mir ein Glas Wasser. Gierig saugt mein Körper die Flüssigkeit auf. Ich schenke mir ein zweites Glas ein und stürze auch dieses hinunter. Der Schmerz im Kopf lässt nach, der in der Brust bleibt. Ich lasse mich wieder aufs Sofa fallen und versuche weiter zu schlafen. Die Bilder von Lexa und ihrer Liebhabern tauchen sofort auf, nachdem ich meine Augen geschlossen habe. Nach 5 gescheiterten Versuchen gebe ich auf und schaue zum ersten Mal seit ich bei Lexa abgehauen bin auf mein Handy.
Ich habe 13 verpasste Nachrichten. Alle von Lexa. Willst du die wirklich lesen? Fragt meine Vernunft aber meine Neugier hat den Chat bereits geöffnet.

Clarke? Wo bist du? Ich mache mir Sorgen.
Lass es mich erklären.
Es hat mir nichts bedeutet.
Wirklich!
Clarke?
Clarke?
Clarke antworte mir sofort
BEI BELLAMY IST DAS DEIN ERNST?
Tut mir leid ich wollte nicht ausrasten
Clarke ich mache mir wirklich Sorgen bitte schreib mir
Clarke????????
Ich komme vorbei
Ich bin in 5 Minuten da.

Bei der letzten Nachricht stockt mein Atem. Sie ist 30 Minuten her und sie ist noch nicht da. Ich will gerade auf springen und sie suchen, als das Schloss in der Tür umgedreht wird. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und blicke in das sehr wütende Gesicht von Bellamy und ich erkenne auch sofort den Grund für seine Wut, denn er hat Lexa im Schlepptau. "Wir müssen reden." sagt sie ruhig und schmeißt die Tür ins Schloss.

Say my Name (Clexa FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt