Kapitel 22

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Langsam fange ich wieder an, etwas um mich herum wahrzunehmen. Ich liege auf der Rückbank eines Autos. Ich erkenne verschwommen Bellamys Hinterkopf. Ich setze mich auf. Mein Schädel brummt wie verrückt. Bellamy sieht mich durch den Rückspiegel an. "Du bist wach." stellt er fest. Ich antworte ihm nicht, sondern schaue lieber nach draußen. Die Gegend kommt mir nicht bekannt vor. Er reicht mir eine Wasserflasche hinter. Zögernd nehme ich sie, trinke jedoch nichts. "Es tut mir leid, Clarke. Ich wollte gestern zu dir und Lexa, um dich wieder zu gewinnen. Aber als ich gerade auf ihr Haus zugefahren bin, habe ich gesehen, wie du heulend weggerannt bist. Ich habe mir Sorgen gemacht und bin dir deshalb gefolgt. Ich wollte nur reden, aber ich habe die Beherrschung verloren." er unterbricht seine Entschuldigung, um einen Fahrer zu beleidigen, der ihm die Vorfahrt genommen hat. Ich bin noch immer etwas benommen und die Worte sickern langsam zu mir durch wie Wasser durch Watte. ".. Komm wieder zu mir zurück" endet er seinen bestimmt todlangweiligen Vortrag. Er sieht mich erwartungsvoll an. "Ich-" fange ich an, aber er unterbricht mich direkt wieder. "Du weinst mehr, als in der letzten Zeit. Lexa tut dir nicht gut. Nur wegen ihr fühlst du dich schlecht." redet er auf mich ein. "Ja, weil sie Gefühle in mir weckt. Egal ob positive und negative ich fühle etwas bei ihr und nicht immer nur diese abartige Leere und Langeweile. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt." sage ich und schaue nachdenklich aus dem Fenster. "Dir war also nur langweilig mit mir?" fragt Bellamy nach kurzer Zeit des Schweigens. "Naja nicht nur, aber alles an unserem Leben war so geplant so vorherbestimmt. Es gab keine Überraschungen." sage ich während ich weiter aus dem Fenster schaue. Es ist, als würde ich gar nicht mit ihm reden, sondern es einfach irgendwem erzählen. Ich merke wie wir langsamer werden und schließlich zum Stehen kommen. Ich erkenne unser altes Haus." Was soll ich hier?" frage ich. "Ich hab dich nachhause gebracht." meint er nur. Ich steige aus und will weg gehen, aber er hält mich auf. "Bleib." sagt er und seine Augen sind so flehend, dass ich zustimme. Er legt mir die Hand zwischen die Schulterblätter und schiebt mich sanft aber bestimmt zur Tür. Wie in Zeitlupe schaue ich mich um und meine Lexa im Augenwinkel zu sehen, aber bevor ich nochmal nachsehen kann schließt er die Tür. Wir betreten die Wohnung. Ich hatte so gehofft hier nie wieder hin zu müssen. Er nimmt mir die Jacke ab. Ich will mir gerade ein Glas aus dem Schrank nehmen, als er sich plötzlich an mich drückt. Ich merke, dass er hart ist. Ekel steigt in mir auf und ich fahre herum um ihn anzuschreien aber er ist schneller. Er hällt mir den Mund zu. "Was ich dachte du stehst drauf einfach genommen zu werden. Du willst doch Überraschungen, oder wie war das?" fragt er und in seinem Blick sehe ich Wahn. Er zerreißt meine Hose. Ich fühle mich ausgeliefert und schutzlos. Ich winde mich aber er erdrückt mich fast mit seinem Körper. Tränen laufen über seine Hand. Mit der freien Hand zieht er sich seine Hose runter. Ich bin wie gelähmt. Gerade will er meine Unterhose zur Seite schieben, da dreht etwas in mir durch. Ich schaffe es mein Knie zu heben und es ihm mit all meiner zur Verfügung stehenden Kraft zwischen die Beine zu rammen. Er jault auf und lässt mich reflexartig los. Mein erster Impuls ist es zu rennen, aber der Hass und das Adrenalin lassen mich erblinden. Ich schlage und trete auf ihn ein. Blut läuft aus seiner Nase. Wie geisteskrank prügele ich auf ihn ein. Mittlerweile wehrt er sich nicht mehr. Ich glaube er ist schon ohnmächtig. In meinem Rausch höre ich, wie die Tür aufliegt und mich Hände von ihm wegzerren. Ich will mich aus ihnen befreien und nochmal auf ihn los, aber ich schaff es nicht. "CLARKE VERDAMMTE SCHEIßE BERUHIG DICH ENDLICH." die Stimme ist dumpf, als wäre sie hinter einer Wand, aber ich erkenne sie. Lexa.
Ich sinke zu Boden. Lexa folgt mir und hät mich fest. Das Adrenalin flaut ab und ich merke sofort den Schmerz an meinen Fingerknöcheln. Lexa hält mich fest in ihren Armen. Sie können ihn mitnehmen sagt sie zu jemandem und ich sehe wie Bellamy von zwei Polizisten mitgenommen wird. Lexa und ich sind alleine. "Was ist passiert?" fragt Lexa nachdem ich mich etwas beruhigt habe. "Bellamy er wollte... Er hat..." bei dem Gedanken daran wird mir schlecht. "Clarke, sieh mich an." sagt Lexa eindringlich. Ich schaue in ihre intensiven grünen Augen und merke wie ich ruhiger werde. "Hat er versucht dich anzufassen?" fragt sie und hält mein Kinn fest, als ich wegschauen will. Ich nicke nur schwach. Ihre Gesichtszüge verhärten sich. Ihr Griff um mich fester. Ich spüre ihren Zorn. "Die Nachbarn haben den Lärm gehört und die Polizei gerufen. Sie waren direkt in der Nähe und haben mich mit reingenommen. Er wird bestraft werden das garantiere ich dir." knurrt sie und küsst mich auf die Stirn. "Na komm." meint sie und steht langsam mit mir auf. "Wir fahren heim." fügt sie hinzu und der Satz reicht aus um mein kaputtes Herz ein wenig schneller schlagen zu lassen.

Say my Name (Clexa FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt