Kapitel 25

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Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis Lexa wieder da ist. Sie kommt zur Tür herein und sieht müde aus. "Hey baby." begrüße ich sie und küsse sie. Sie erwidert meinen Kuss zwar, aber nur sehr zaghaft. "Hi." antwortet sie ebenfalls. Die Spannung zwischen uns ist seltsam. "Hast du Hunger?" fragt Lexa und ich nicke. "Okay gut." schmunzelt sie und begibt sich in die Küche. Ich folge ihr, um schon mal zu decken. Sie erhitzt eine Pfanne und brät Gemüse mit Hühnchen und Reis an. Es riecht köstlich. Mein Magen meldet sich zu Wort. Geduldig warte ich, bis Lexa die noch brutzelnde Pfanne auf den Tisch stellt. Ich hole noch Getränke, dann setzen wir uns. Es schmeckt köstlich und die Art wie ich über meinen vollen Teller herfalle, zeigt es. Wir verputzen die ganze Pfanne. Ein wohlig träges Gefühl macht sich in mir breit. "Wollen wir aufs Sofa?" frage ich und zu meiner Erleichterung nickt sie. Wir kuscheln uns zusammen. Ich spüre ihren ruhigen Herzschlag und fühle ihren Atem an meinem Hals. Ich halte sie ganz fest, weil ich Angst habe, dass sie wieder einfach verschwindet, ohne mir zu sagen wohin sie geht. Sie sieht aus wie ein Engel. Ihre Gesichtszüge sind entspannt und sie gibt einen wohligen Laut von sich. Ich streiche ihr ein Haar aus der Stirn, was sie mit einem Lächeln quittiert. Die kleine Auseinandersetzung von heute früh ist bereits vergessen. Manchmal wünschte ich, wir könnten ewig in dieser Blase bleiben. Ich gebe ihr einen sanften Kuss auf die Nasenspitze und sie zieht sie kraus. Es ist so süß, dass ich fast ausraste. Ich atme ihren Geruch ein und merke wie meine Glieder immer schwerer werden. Mein Körper entspannt sich und langsam gleite ich in einen traumlosen Schlaf.
Ich wache davon auf, dass Lexa schnarcht. Nicht laut aber laut genug um mich zu wecken. Verschlafen stupse ich sie an. Sie blinzelt verwirrt und sieht mich an. "Babe du hast geschnarcht." grummel ich. "Eine Lady tut sowas nicht." murmelt sie und vergräbt ihr Gesicht in meiner Brust. Ich hebe meinen Kopf, um sie zu küssen. Unsere Lippen prallen aufeinander wie ein kleines Feuerwerk. Ich kann ein Keuchen nicht zurückhalten. Schüchtern öffne ich meine Lippen und gewähre ihrer Zunge Einlass. Es ist ein sanfter, gefühlvoller Kuss. Mein Herz droht zu Plätzen und mein Bauch kribbelt wie verrückt. Doch plötzlich werden wir drängender und fordernder. Der Kuss wird hitziger. Meine Hände erforschen ihren Körper. Gerade will ich unter ihr Shirt gleiten, als Lexa mich aufhält. "Babe, ich bin irgendwie nicht in Stimmung." antwortet sie und sieht mich aus ihren grünen Augen an. Enttäuschung macht sich in mir breit. Warum bin ich enttäuscht, es ist doch vollkommen okay, wenn sie mal keine Lust hat. Aber sie hat mich heute schon zwei mal abblitzen lassen. Ich weiß, dass ich überreagiere, aber sofort stelle ich meine Attraktivität in Frage. Ich nicke und sie sieht mich entschuldigend an. "Ich mach es wieder gut." murmelt sie und gibt mir einen kurzen Kuss. Sie rappelt sich vom Sofa auf und zieht sich Jacke und Schuhe an. "Was machst du?" "Ach nur wieder dieser Termin" sagt sie und weil ich keine erneute Auseinandersetzung haben möchte nicke ich nur. "Ciao, bis später." verabschiedet sich Lexa und zieht die Tür hinter sich zu. Sofort springe ich auf und ziehe mich ebenfalls an. Ich höre einen startenen Motor. Ich haste aus der Tür und springe in mein Auto welches viel weiter hinten steht als Lexas. Sie fährt los und ich setze mich ebenfalls in Bewegung. Ich achte darauf genug Abstand zu halten, aber ich weiß, dass Lexa immer so auf den Verkehr fokussiert ist, dass sie mich nicht bemerken wird. Sie setzt den Blinker und ich tue es ihr gleich. Und so beginnt eine heimliche Verfolgung.

Ich hab sie aus den Augen verloren. Wie dumm kann man eigentlich sein? Ich hatte einen verdammten Job und nicht mal das bekomme ich hin. Frustriert schlage ich aufs Lenkrad, was sofort mit einem pochenden Schmerz und einem lauten Hupen bestraft wird. Seufzend fahre ich wieder heim. Die Stille ist erdrückend, also mache ich Musik an. Fast über eine Stunde tanze und singe ich meine Frustration nach draußen, als mein Handy klingelt. Ich freue mich, als ich Ravens Namen auf dem Display lese. "Raaaaaaveen was geht." frage ich gut gelaunt durch die Musik und das Tanzen. "Clarke? Ich habe Lexa heute gesehen." sagt sie ohne Umschweife. Sofort gefrieren meine Bewegungen zu Eis. "Wie wo wann?" frage ich und kann den panischen Unterton nicht unterdrücken. "ich war auf dem weg in die stadt, als ich gesehen habe, wie sie aus einem haus gekommen ist. Ich bin näher hin gegangen, als eine blonde Frau mit raus gekommen ist. Sie haben sich lange umarmt und als ich nahe genug dran war um zu hören was sie reden, habe ich gehört wie Lexa sagt, dass du ausrasten würdest wenn du hiervon wissen würdest und das du eh immer aus allem etwas großes machen würdest." Raven redet weiter aber vor meinem Sichtfeld verschwimmt alles. Da hatte ich den Grund für die Körbe von heute und ihr komisches Verhalten: Lexa geht mir fremd.

Say my Name (Clexa FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt