Kapitel 21

4.3K 116 18
                                    

Die Blondine grinst, Lexa sieht wütend aus. Ich bin wie erstarrt. Was will sie hier? "Was ist? Will mich niemand herein bitten?" fragt sie und schiebt sich an mir vorbei, als würde sie hier wohnen. Naja hat sie anscheinend ja auch mal, meldet sich meine innere Stimme. Ich beiße mir auf die Zunge, um sie durch den Schmerz ruhig zu stellen. Lexa wirft mir einen Estutmirwirklichsehrleidwirredenspäterdarüber-Blick zu und geht ebenfalls nach drinnen. Ich schließe die Tür und muss mich beherrschen sie nicht zuzuschlagen. Blondie sitzt auf der Couch und räkelt ihre lächerlich langen Beine auf dem Creme farbenen Leder. Schlampe, denke ich und genauso sieht mein Gesicht anscheinend auch aus, denn sie grinst amüsiert. "Was willst du hier, Isabel?" fragt Lexa kalt und zum ersten Mal höre ich den Namen der Nutte. "Ich möchte ein unschlagbares Angebot machen." Ich hebe automatisch eine Augenbraue. Lexa sieht ebenfalls etwas überrumpelt aus. "Wir machen einen Dreier und danach bin ich weg. Ich lass euch in Ruhe und werde Lexa nie wieder sehen." sie grinst boshaft. Ich fühle mich, als hätte mir jemand in den Magen geboxt. Lexa sieht zornig aus. Isabel steht auf. "Ihr habt bis morgen Zeit. Ich komme um 20:00 Uhr zu euch." meint sie und zwinkert mir frech zu. Wie ein eiskalter Engel schwebt sie nach draußen und lässt und ins todesstille zurück. Ich kann Lexa nicht in die Augen sehen, denn ich habe Angst, was sie zu mir sagen könnten. Ich will keinen Dreier mit ihr und Isabel. Auch wenn ich sie dann los hätte, die Bilder von ihr und Lexa sind immernoch in mein Hirn eingebrannt. Wortlos geht Lexa in die Küche und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Sie kommt mit zwei Gläsern und Scotch zurück. Wir setzen uns, immernoch schweigend. Ich genehmige mir direkt einen doppelten. "Lass es uns machen." sagt Lexa aus dem Nichts heraus und ich verschlucke mich prompt an meinem Drink. Es brennt in der Kehle und Tränen laufen meine Wangen hinab. Sie sieht mich besorgt an, aber als sie mir den Rücken streicheln will, winde ich mich unter ihrer Hand weg."Nicht. Anfassen." knurre ich und es klingt kratzig wegen meines Anfalls. Ich habe mich wieder beruhigt und hoffe Lexa fängt an zu lachen und mir zu sagen, dass sie mich nur verarscht hat, weil sie mich niemals teilen würde, weil sie mich liebt und ich ihr wichtig bin, aber nichts dergleichen passiert. Sie sieht müde aus. "Das ist ein Scherz oder?" frage ich und halte die Luft an. "Nein. Stell dir vor, wir müssten sie nie wieder sehen nur für einen Dreier. Eine Nacht mit ihr und wir sind frei. Und glaub mir so schlimm wird die Nacht mit ihr auch nicht." sagt sie. Meine Ohrfeige trifft sie aus dem Nichts. Es klatscht laut und meine Hand brennt. Sie sieht mich fassungslos an. Ich bin genauso fassungslos. Ich will mich gerade entschuldigen, aber aufeinmal packt sie mich am Hals und drückt mich gegen die nächstbeste Wand.     "Mach. Das. Nie. Wieder." knurrt sie ruhig und bedrohlich. Ich nicke. "Es tut mir leid." Presse ich hervor und sie lässt mich los. "Ich will nicht, dass wir einen Dreier haben. Ich will dich nicht teilen." sage ich gerade heraus. Und da passiert es. Lexa rastet aus. "MICH NICHT TEILEN WOLLEN? ICH GEBE MEIN LEBEN AUF, BRINGE MICH SOGAR IN GEFAHR, UM UNS EINE CHANCE ZU GEBEN UND DANN HAUST DU GLEICH DIE DREI WORTE RAUS? ICH MEIN KOMM SCHON DACHTEST DU ERNSTHAFT ICH WÜRDE DARAUF ANTWORTEN?" schreit sie und jedes einzelne Wort bohrt sich wie eine Nadel in mein Herz. Sie hat es gehört und einfach ignoriert. Sie liebt mich nicht. Meine Unterlippe fängt an zu zittern. Sie sieht mich verächtlich an." Wehe du weinst jetzt. Es ist erbärmlich genug, dass du wirklich dachtest ich würde dich..." das letzte Wort schneide ich ihr ab indem ich nach draußen stürme. Die Tränen laufen wie Wasserfälle über meine Wangen. Es ist kalt, aber mir ist zu heiß vor Scham und Schmerz. Ich renne wie kopflos davon, der Weg verschwimmt durch meinen Schleier aus Tränen. Ihre Worte laufen, wie eine Platte mit Hänger, immer wieder in meinem Kopf ab. Wie konnte ich so dumm sein und denken, dass ich ein Fuckgirl wie Lexa umkrempeln kann. Ich drehe mich nicht mehr um. Ich wanke in eine kleine Nische und breche dort zusammen.
Ich weiß nicht wie lange ich dort lag, aber mein Körper zittert unkontrolliert und ich kann nur noch schluchzen, da alle meine Tränen versiegt sind. Ich höre Schritte und hoffe einfach, dass die Person weitergeht aber sie bleibt direkt vor mir stehen. "Guten Abend Clarke." sagt der Fremde und ich erkenne die Stimme sofort. "Bellamy?" frage ich und stehe auf. Mein Gesicht muss schlimm aussehen. "Komm mit, ich habe das Auto hier." sagt er und will den Arm um mich legen. "Nein, lass mich in Ruhe." sage ich und schlage seinen Arm weg. "Du kommst jetzt mit!" donnert er und als ich mich immernoch weigere und weggehen will, spüre ich einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf. Danach wird alles um mich herum fast schon tröstlich schwarz.

Say my Name (Clexa FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt