𝐩𝐫𝐨𝐥𝐨𝐠

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ALS DIE ALLES zerstörende Bombe über Los Angeles explodierte und alles um sich herum in Schutt und Asche legte, war Leila schon in dem Bunker.

Sie.. so eine unbedeutende Person durfte leben, während über sieben Milliarden andere sterben mussten.

Warum wurde sie auf die Liste geschrieben, die sonst nur für die reichen und bedeutsamen Menschen vorbestimmt war?

Leila verstand das alles nicht. Sie gehörte hier einfach nicht hin. Es fühlte sich nicht richtig an, als die Männer vom Militär in ihre Wohnung einbrachen und sie aus dieser herauszogen.

Erst im Wagen verstand sie was überhaupt geschehen war. Das die Welt, so wie sie sie kannten, in weniger als einer Stunde nicht mehr existieren würde.

Nie mehr

•°•

Unruhig drehte die junge Frau sich in ihrem Bett Hin und Her. Noch immer spürte sie die Druckwelle, als sich die Explosion über das Land erstreckte. Der Gedanke, dass alles einfach in einem Moment starb, ließ sie einfach nicht zur Ruhe kommen.

Sie schreckte auf, als sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete. Miss Mead stand in der Türschwelle, sah zu ihr.

Ihr Blick wirkte kalt. Bisher hatte wohl niemand sie wirklich Lächeln gesehen.

Aber Leila versuchte sie nicht zu verurteilen, auch die anderen nicht. Immerhin war es für sie alle eine unglaublich schwierige Zeit.

,,Miss Vanable bittet sie in den Saal zu kommen, wir erwarten Besuch", mit diesen Worten drehte sie sich um und ging den Flur entlang. Leila lauschte ihren Schritten, bis sie verstummten. Langsam setzte sie sich auf.

Besuch? Wie war das möglich? Gab es noch mehr Überlebende? Aber wie konnte diese Person einfach so unbeschadet dort draußen rumlaufen, ohne dass die radioaktive Strahlung sie umbrachte?

Das alles fühlte sich für sie wie ein Albtraum an. Ein Albtraum, der nicht enden wollte.

Vorsichtig stand sie von dem Bett auf, streifte sich ihre Schuhe über und verließ ihr Zimmer. Das trübe Licht der Kerzen führte sie durch den Gang und die Treppen hinunter zu dem Saal.

Das Licht des lodernden Kamins erhellte den Raum etwas mehr. Alle anderen saßen bereits schon an der großen Tafel und warteten auf die Ansprache von Miss Vanable. Auch sie schienen angespannt zu sein.

,,Wie lange lässt man uns denn noch warten?!", krächzte Coco. Sie war wohl einer der anstrengensten Personen in der ganzen Einrichtung.

Trotzdem musste Leila sich ja irgendwie mit ihr abfinden. Immerhin waren sie hier wohl bis ans Ende ihrer Tage zusammen eingesperrt, dann sollte sie wenigstens versuchen es hier drin so angenehm wie nur möglich zu haben. Besonders mit Coco wollte sie es sich nicht verscherzen.

Als die Schritte der Absatzschuhe von Miss Venable zu hören waren, wurde es still. Sogar Coco schaffte es wenigstens für einen Moment ruhig zu sein.

Sie konnte hier niemandem so recht einschätzen. Weder die anderen Überlebenden, noch die Mitarbeiter dieser Einrichtung. Aber besonders Miss Venable war ein Mysterium für sie.

Obwohl sie so viel Macht und Kontrolle ausstrahlen wollte, schien sie noch so viel von sich zu verheimlichen. Eine schwache, ängstliche Seite, die sie scheinbar nur mit Hilfe von Miss Mead unterdrücken konnte.

,,Wie euch schon zugetragen wurde, bekommen wir heute hohen Besuch von der Kooperativen. Da schon mehrere Stützpunkte unserer Organisation angegriffen wurden, liegt es nahe dass.. dass dies auch uns zutreffen könnte. Deshalb wird uns jemand besuchen, der ein Auswahlverfahren organisiert, dass diejenigen aussucht, die in einen anderen Bunker unterkommen werden.

Also, zeigt euch von eurer besten Seite, denn sonst.. könnte das euren Tod bedeuten", all ihre Muskeln spannten sich an, als die Frau mit dem Gehstock ihre Anspache beendete.

Ein Auswahlverfahren darüber, wer weiterleben durfte und wer nicht? War das nicht sehr makaber?

Doch Leila versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn es ihr gerade unglaublich schwer fiel. Auch die anderen schienen nicht sonderlich über diese Botschaft erfreut zu sein.

,,Jemand entscheidet darüber ob wir getötet werden oder nicht? Nicht sehr demokratisch, oder?", warf Evie ihr entgegen, während sie ihre Zigarette in den Aschenbecher drückte.

,,Ich hab' kein Bock hier elendig abgeschlachtet zu werden, das ist doch krank!", warf auch ihr Enkel ein. Doch Miss Venable schien das wenig zu beeindrucken.

,,Sie werden gerufen wenn es soweit ist. Mister Gallant, sie sind der Erste, bitte folgen sie uns", wenig begeistert darüber folgte er ihnen in das Büro, während die anderen noch immer an der Tafel saßen und darauf warteten, bis ihre Namen aufgerufen wurden.

Die ganze Zeit über ging Leila so viel durch den Kopf. Auch wenn sie sich seit der Explosion wie ein anderer Mensch fühlte.. war sie schon bereit dazu zu sterben?

Doch die viel größere Frage war, ob sie überhaupt noch Leben wollte..

Was würde denn geschehen, wenn sie auserwählt werden würde? Außer unter anderen Menschen in einem anderem Bunker zu hausen, wäre wohl nichts anders.

Nichts würde sich je mehr ändern. Nie wieder wäre ihr Leben so wie früher. Jeder den sie kannte.. der ihr wichtig war.. war tot.

Besonders er.

Angespannt ließ sie sich auf ihrem Stuhl zurücklehnen und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Doch sie schreckte auf, als sich die Tür zum Büro öffnete und der junge Mann wieder hastig heraussging.

Sie konnte seinen Blick nicht ganz deuten. Eine Mischung aus Erleichterung und Verwirrung.

,,Du bist dran Leila. Und wehe du machst dich an ihn ran, der gehört schon mir", flüsterte er ihr zu, als er an ihrem Stuhl vorbeiging und sich daraufhin neben ihr setzte.

Noch einmal atmete sie tief ein, bevor sie sich langsam aufraffte und zu der offenen Tür ging.

Egal was sie jetzt dort erwarten würde, es konnte sie nicht mehr schockieren. Auch wenn es über ihr Leben entschied.

Vorsichtig schob die junge Frau die Tür hinter ihr zu und sah sich in dem Raum um. Auch er war nur durch Kerzen und dem Licht des Kamins durchflutet.

Ein Mann, schwarz gekleidet, mit langen blonden Haaren stand mit dem Rücken zu ihr gekehrt.

Schritt für Schritt ging sie auf ihn zu, bis sie direkt hinter ihm stand. Leila versuchte sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen, auch wenn sie wusste dass er es wohl bemerkte.

Doch als er sich umdrehte, verwandelte sich ihre anfängliche Anspannung in puren Schock um.

Nein, das konnte nicht möglich sein.

Auch seine Augen erweiterten sich als er sie erkannte.

,,M-Michael?", stotterte sie, bevor alles um sie herum Schwarz wurde.

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Hey Leute!

Da ich nach so langer Zeit endlich Staffel 8 und Staffel 9 von American Horror Story gesehen habe, dachte ich mir, da mach ich doch gleich eine FF.

Es wird euch auf jeden Fall einiges erwarten!

Wie hat euch die achte Staffel gefallen und was ist eure liebste Staffel? Schreibst mir gerne!

lea <3

「 ✓ 」𝐓𝐇𝐄 𝐀𝐍𝐓𝐈𝐂𝐇𝐑𝐈𝐒𝐓 | 𝐦𝐢𝐜𝐡𝐚𝐞𝐥 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐝𝐨𝐧「 𝐝𝐞 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt