Die Waffe

551 51 19
                                        

„RUNTER!", schrie die Wache und riss mich mit sich zu Boden, da dem Stein ein weiterer folgte.

„Majestät, Ihr solltet Euch in den Keller flüchten. Ich bringe Euch hin", sagte er dann und rollte sich schnell von mir runter.

Ich richtete mich auf und wollte ihm gerade folgen, da hielt Kiyan seinen Arm vor mich und hinderte mich so daran. Genervt sah ich zu ihm und klappt meinen Mund auf, um ihm zu befehlen mich loszulassen. Doch sein Anblick ließ mich meinen Mund wortlos wieder schließen.

Sein Blick war in Richtung des Fensters gerichtet und er verfolgte Aufmerksam das Geschehen. Er wirkte unglaublich euphorisch, so als würde ihn die Situation erfreuen. Seine Augen leuchteten vor Aufregung und seine Präsenz versprühte eine beängstigende Bedrohlichkeit.

„Das wird nicht nötig sein. Lass mich das machen...", bat Kiyan mich und nahm seinen Blick vom Fenster.

Etwas verwundert, sah ich ihn einfach nur an. Dachte er wirklich, dass er alleine die feindliche Armee niederstrecken konnte?

„Ich bin deine Waffe, schon vergessen? Oder zweifelst du deinen Pakt etwa an?"

Ich schluckte. Musste er den Pakt vor der Wache erwähnen?

„Na dann... Zeig mir was du kannst", willigte ich schließlich ein, was ihm ein düsteres Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Gehen wir!"

Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her, die protestierende Wache völlig ignorierend.

„Du bist mir ein toller König. Du bist der einzige im Reich, der über Magie verfügt und willst dich verstecken!", spottete er, während er mich zur Eingangshalle zog.

„Ich hätte niemals erwartet, dass jemand ein noch schlechterer König sein kann, als ich es war!"

Wütend blieb ich stehen und entriss ihm meine Hand.

„Ist das dein ernst? Hast du etwa vergessen, dass DU derjenige warst, der mich zu all dem gezwungen hat? Ich wollte nie König sein!"

Er grinste, griff wieder nach meiner Hand und zog mich weiter mit sich.

„Wie soll ich denn in drei Jahren all das lernen, was andere Könige schon in die Wiege gelegt bekommen haben? Wieso dachtest du, dass ich geeignet wäre ein Land zu regieren? Hättest du nicht etwas warten können? Du bist so ein Idiot!", fuhr ich ihn verärgert an und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

Kiyan lächelte noch immer, ohne seinen Griff auch nur ein bisschen zu lockern.

„Eigentlich bist du ja der Idiot...", antwortete er bloß, bevor wir schließlich in der Eingangshalle angelangten.

Ich war schockiert, als ich sah, dass das Gefecht sich zum Großteil hier ereignete. Sie waren bereits ins Schloss vorgedrungen? Ich sah mich weiter um. Überall schlugen Soldaten und Wachen ihre Schwerter gegeneinander, während sie versuchten nicht über eine der unzähligen Leichen, die am Boden lagen, zu fallen. Es waren so viele Leichen...

„Sieh mal einer an, sie schicken uns den Versager persönlich! Das ist Euer Todesurteil Majestät!", rief einer der Soldaten belustigt.

Kiyans lächeln verschwand augenblicklich. Seine Augen verfärbten sich schwarz und sein Kopf drehte sich langsam in Richtung des Soldaten.

„Niemand beleidigt meinen König", sagte er mit düsterer und angsteinflößender Stimme.

Bedrohlich lief er auf den Soldaten zu, der, als Kiyan nah genug war, sein Schwert zog und es Kiyan durch den Bauch stieß. Ein erschrockener Schrei entwich meinen Lippen. Ich stellte mich darauf ein, dass er gleich in schwarzen Rauch aufsteigen würde oder etwas dergleichen.

The King (BoyXBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt