Scheinbar hatte ich für einige Sekunden mein Bewusstsein verloren. Als ich wieder erwachte, blickte ich in Kiyans tiefgrüne Augen, die mich mit einem merkwürdigen Blick musterten.
„Hat es funktioniert? Spürst du sie noch?", fragte ich aufgeregt und versuchte mich aufzurichten.
Kiyan nickte schweigend, was meine vorherige Erleichterung wieder zunichte machte.
„Da drinnen", ergänzte er dann und deutete auf den Stein.
Es hatte also tatsächlich funktioniert?
„Magst du mir vielleicht erklären, was genau hier gerade geschehen ist?", fragte er.
Ich nickte leicht und spürte wie ich nach und nach von Stolz erfüllt wurde.
„Ich habe ein Ritual gefunden um eine dämonische Seele in ein Objekt zu bannen. Normalerweise wird das jedoch durchgeführt, um das Objekt danach zu zerstören und den Dämon zu vernichten. Dadurch, dass sowohl das Blut eines Menschen, als auch das Blut eines dämonischen Geistes daran war, wirkte der Stein als verbindendes Objekt. Außerdem ist der Stein selbst deine Verankerung an diese Welt. Ich habe also deine Seele dort eingesperrt, aber deinen Körper an diese Welt gebunden", erklärte ich ihm.
Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war ein mir noch unbekanntes Lächeln, voll von Freude erfüllt. Ein schönes Lächeln...
„Und darauf bist du alleine gekommen?", erkundigte er sich.
„Mehr oder weniger... Ich brauchte leider die Hilfe von ein paar Zauberbüchern", gab ich zu.
„Oh Miko... All die Angriffe hättest du selbst abwehren können, wenn du mehr trainiert hättest. Weißt du eigentlich was für ein großes Potential du in dir trägst?"
Ich schwieg. Worauf wollte er hinaus?
„Du hast es geschafft eine dämonische Seele, deren Magie viel viel mächtiger ist, als deine eigene, in einem Objekt dieser Größe zu fangen. Das ist etwas wirklich sehr anspruchsvolles. Es wundert mich um ehrlich zu sein, dass du das geschafft hast. Ich fühle mich geehrt, der Grund für dein Handeln zu sein, aber du hättest dabei sterben können", bemerkte er anerkennend.
„Ich hätte dabei sterben können?"
Aber er war doch derjenige, dessen Leben in Gefahr gewesen war!
„Hättest du nur eine kurze Sekunde gezögert, hätte meine Magie dich getötet."
War das der Ursprung für diese Schmerzen? Nun waren sie jedenfalls verschwunden...
Stille kam auf, in der Kiyan und ich einfach nur Blicke austauschten. Nur noch diesen einen Tag... Dann konnte ich endlich mit Kiyan zusammen sein.
„Lass uns zurück gehen, es ist schon spät", schlug er irgendwann vor, was mich nur geistesabwesend nicken ließ.
Erst jetzt merkte ich wie erschöpft und müde ich eigentlich war.
Ich griff nach dem Stein und folgte Kiyan, der zurück ins Schloss lief und zielstrebig mein Gemach ansteuerte. Innerlich grinsend schwieg ich und ließ es zu. Dort angekommen versteckte ich den Stein in dem geheimen Kaminfach, das ich vor einiger Zeit durch Zufall entdeckt hatte, bevor ich mich in Schlafsachen kleidete und von Kiyan ins Bett ziehen ließ. Dort kuschelte er sich an mich und ich schloss mit einem wohligen Gefühl im Körper die Augen. Es war schön zu sehen, dass er sich nicht wirklich geändert hatte.
Am nächsten Morgen war er wie immer verschwunden als ich erwachte. Ranya teilte mir mit, dass die anderen Könige es vorzogen alleine zu Frühstücken, sodass ich nun zum ersten mal alleine in dem Speisesaal saß. Meine Mutter war scheinbar noch immer zu verstört... Oder nicht? Als ich fast fertig war mit essen, öffnete sich die Tür und sie kam etwas zaghaft herein gelaufen, nur um direkt wieder stehen zu bleiben.
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The King (BoyXBoy)
خيال (فانتازيا)-- Teil 2 von "The Magician" -- Mit eleganten Schritten bewegte er sich auf den Schreibtisch zu, um einige Meter davor stehen zu bleiben und mich mit einem teuflischen Lächeln auf den Lippen anzusehen. „Lange ist's her, mein König", begrüßte mich se...