Die neue Welt

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1. Gesetz: Der Richter ist den Ministern übergeordnet, dient aber lediglich zur Beaufsichtigung der Einhaltung der Gesetze. Bei einem Verstoß, darf er nach eigenem Ermessen eine Bestrafung erwählen und ausführen.

2. Gesetz: Ein Gesetz ist erst dann gültig, wenn es vom Richter unterzeichnet wurde.

3. Gesetz: Alle Handlungen und Entscheidungen werden über Abstimmungen der Minister entschieden, die von nun an als Rat der Minister zusammenarbeiten. Die Aufgabe der Minister ist es den Frieden des vereinten Reiches zu bewahren und ausschließlich zum Wohl der Bevölkerung zu regieren.

4. Gesetz: Die Grenzen sind offen, jeder Bürger hat das Recht frei zu reisen und sich an einem Ort seiner Wahl niederzulassen.

5. Gesetz: Ein Angriff auf einen der Minister oder den Richter wird als Hochverrat angesehen und darf vom Richter selbst bestraft werden.

6. Gesetz: Die Schlösser werden von nun an Schutz und Sicherheit für jeden bieten, der ihn benötigt. Die Minister sind verpflichtet jedem Menschen dort Einlass zu gewähren und so lange den Aufenthalt zu erlauben, bis die Bürger außer Gefahr sind.

7. Gesetz: Ein Minister darf über keine eigene Armee verfügen. Die Armee des vereinten Reiches besteht aus freiwilligen Mitgliedern der ursprünglichen Armeen.

8. Gesetz: Jeder Minister hat den gleichen Wert. Keiner der Minister hat mehr Entscheidungsrecht, als ein anderer.

9. Gesetz: Der verfluchte Stein, darf von niemandem aufbewahrt werden, außer Samu Cortez oder von ihm ausgewählten Personen.

Es war bereits ein Monat vergangen, in dem die Veränderungen auf Hochtouren in die Tat umgesetzt wurden. Es hatte einige Proteste der Völker gegeben, doch im Endeffekt konnten sie es nicht ändern und somit hatten sich die meisten damit abgefunden. Einige waren jedoch auch wirklich erfreut über die neue Welt und hatten uns kleinere Geschenke zum dank gemacht.

Ein Designer hatte darauf bestanden Kiyan eine Uniform als Richter zu entwerfen. Sie stand ihm, wie ausnahmslos alles was er trug, Neid erregend gut und passte mit ihrem dunklen rot in Kombination mit schwarzen und weißen Elementen super zu Kiyans wunderschönen Augen.

Für mein Volk war Kiyan bloß ein Gesichtloser. Sie wussten nicht wer er war, aber sie wusste, dass er existiert, was ihm ziemlich gut gefiel. Seit des Beschlusses hatte er das Schloss oft verlassen und war ein wenig durch die Dörfer gewandert. Er hatte sie ja noch nie persönlich gesehen.

Seit den Verhandlungen und unserem Zauber war er unglaublich ausgelassen und glücklich. Er sagte mir, dass ich ihm eine Freiheit geschenkt hatte, die er zuvor nie empfunden hatte und von deren Existenz er nicht einmal zu träumen wagte. Sein neu gefundenes Glück machte wiederum mich unheimlich glücklich. Was konnte ich denn noch mehr wollen, außer, dass es ihm gut geht, nach allem, was er für mich getan hatte?

Kyra war noch ein paar mal zu Besuch gekommen, zu Kiyans Unglück mit Kaya, die irgendwie eine erstaunlich große Sympathie für ihn empfand. Ich nehme an, es war etwas, wie ein Kinderschwarm, schließlich war sie erst zehn Jahre alt. Kyra hatte mir erzählt, dass sie die anderen Könige mehr oder weniger erpresst hatte, damit sie einwilligen. Womit genau wollte sie aber nicht preisgeben. Fakt war jedoch, dass ich in ihr eine gute Freundin und Verbündete gefunden hatte und das obwohl sie neun Jahre älter war als ich. Zuerst war ihr Gemahl über unsere Freundschaft nicht sehr erfreut gewesen, aber als Kyra ihm beiläufig von Kiyans und meiner Beziehung zueinander erzählte, lösten sich seine Bedenken und es kümmerte ihn nicht weiter.

Samu hatte alle Hände voll zu tun mit Papierkram, den ich ihm auferlegt hatte, da ich beim besten Willen nicht damit zurecht kam. Er verhielt sich mir gegenüber seit den Verhandlungen viel respektvoller und nahm mich ernster, was mich nach all den Jahren sehr irritierte. Er schien überaus zufrieden zu sein mit der Aufgabe des Hüter des verfluchten Steins, wie sie ihn genannt hatten. Damit musste er sich zwar offiziell aus Staatsgeschäften raushalten, aber wir reden hier von Samu, der nicht glücklich wäre, wenn er nicht an der Politik beteiligt sein konnte. Daher ließ ich ihn mitmachen, wo es nur irgendwie -möglichst unbemerkt- ging.

The King (BoyXBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt