Good Night~Markson

Chapter 22

Jackson POV

,,Du hast also jetzt eine Beziehung...''

Ich blieb stehen und drehte mich um, sah geradeaus in das Gesicht von Yeji. Ihr katzenähnliches Lächeln ließ mir eine Gänsehaut auf meinem Körper rumlaufen und ich zischte: ,,Was geht dich das an?''
Die sechs Jahre jüngere grinste nur und kam mir näher. Ihre Hand legte sich auf meiner Schulter an, ihre Lippen kamen meinem Ohr näher, berührten dieses fast.
,,Erinnerst du dich noch an deinen wunderbaren Bruder?'', hauchte sie rein und leckte sich laut über die Lippen. Ich hielt die Luft an und verdrängte meine Tränen.
,,Natürlich erinnere ich mich an ihn'', krächzte ich. Ich habe gelernt, mich nicht mit der Adoptivtochter von unserem Chef anzulegen. Sie würde sofort zu ihren lieben Vater rennen und ihm alles erzählen. Da war ich mir zu hundert Prozent sicher.
,,Dann lass ich dir genauso lange Zeit wie ihm und seinem Lover. Und wenn du diese Beziehung zu Mark Tuan nicht beendest, dann weißt du, was mit euch passiert.''
Ihre Hand wanderte von meiner Schulter zu meiner Brust, wo das Herz lag. Dort stach sie mit ihrem Finger rein. Zwar nicht zu dolle, aber schon mit Kraft, sodass ich meine Augen zukniff.
,,Fünf Monate, Jackie. Mehr kriegst du nicht'', grinste sie genauso leise wie davor, bevor sie in der Dunkelheit verschwand.
Verängstigt lief ich weiter, damit ich nicht zu spät zu meinem Kunden kam, doch da machte mir meine Angst um Mark einen Strich durch. Die Tränen, die sich während dem Gespräch aufgestaut hatten, kamen ans Licht und ich begann leise zu schluchzen. Yeji liebte es, Menschen, die man liebte, wegzunehmen. Vor einem zu foltern. Vor einem ganz langsam umzubringen, sodass man alles genau sah und ebenfalls innerlich starb.
Dies hatte sie bei meinem Bruder getan.
Sie hatte seinen festen Freund als erstes umgebracht. Dann kam ich in den Raum und mein Bruder wurde vor meinen Augen gefoltert und getötet. Es war schrecklich mit anzusehen. Ich flehte sie an, mich auch umzubringen. Die Hexe aber war nur grinsend weggegangen und hatte gelacht.
Einige Tage später hatte ich versucht, mich selber umzubringen, als mich Yugbam dabei erwischten. Sie hatten beide angefangen zu weinen, haben mir das Seil weggenommen und mich geknuddelt. Haben mich gefragt, was das soll und warum ich das machen wollte. Ich hatte beim Erzählen ebenfalls angefangen zu weinen, hatte alles erklärt. Seit diesem Tag passten sie mehr auf mich auf als davor, und ich war ihnen wirklich dankbar.
Dank ihnen konnte ich Mark treffen, die Liebe meines Lebens.

Aber jetzt muss ich ihn wieder loslassen.
Egal wie sehr es uns wehtun wird.