Kapitel 1- Torten im Tiefflug

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"Ein Satz mit X das war wohl nix", murmelte ich verdrossen, als ich im strömenden Regen die Stufen zu dem Altbau emporkraxelte, in dem ich demnächst wohnen würde.

Als ich losgegangen war hatte noch die Sonne geschienen, ehrlich. Doch nun goss es kübelweise und ich war durchnässt bis auf die Knochen.

Wehe von Akatsuki war jetzt keiner Zuhause. Wehe Sasori war nicht da. Der würde so einen Ärger mit mir kriegen.

Ich ballte vorsorglich die Hand zur Faust und klingelte. Der Regen prasselte hinter mir auf die Stufen und ich dankte dem Typen, der ein Vordach instaliert hatte in Gedanken überschwänglich, denn ich wartete und wartete und wartete.

Mir kam schon der Gedanke, dass ich mit der Vermutung richtig lag und wirklich keiner Zuhause war, um den Neuzugang der Wg zu begrüßen, da wurde die Tür unvermittelt aufgerissen, ein junger Mann mit langem schwarzen Zopf schlang seinen Arm um mich, rief gehetzt: "Ducken!", und riss mich mit zu Boden.

Verknäult fielen wir auf die Türschwelle und ich rieb mir verdattert den Arm, den ich mir gestoßen hatte.

Genauso perplex sah ich zu, wie eine voll funktionstüchtige Sahnetorte über unsere Köpfe hinwegflog. Mir blieb doch glatt der Mund offen stehen.

Na, das nannte ich einen Empfang.

Der Typ, der mich mitgerissen hatte, stützte sich neben mich auf den Boden und erst jetzt fiel mir auf, wie nah sein Gesicht an meinem war.
Ich schluckte und automatisch wanderte mein Blick zu seinen Lippen.

Sie waren sanft geschwungen und ein wenig angeraut, aber vor allem waren sie nur Zentimeter von meinen eigenen entfernt. Schlagartig wurde mein Mund ganz trocken und mein Blick wanderte hilfesuchend sein Gesicht hinauf und traf auf wunderschöne, tiefbraune Augen, die mich eingehend musterten.

Wie verzaubert schaute ich ihn einfach nur an und verlor mich in diesen dunkeln, fast schwarzen Tiefen. Sie schienen ein eigenes Universum zu bergen und ließen mich fasziniert inne halten. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er verharrte genau wo er war.

Dann fing er sich jedoch wieder, schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln und stemmte sich ein Stück nach oben. "Entschuldige, dass ich dich einfach so platt drücke", sagte er mit angenehm dunkler Stimme.

"Passiert schon mal, wenn man einer Sahnetorte ausweichen muss", erwiderte ich sanft und grinste. Das ganze entlockte ihm ebenfalls ein Schmunzeln, was ihn unglaublich freundlich aussehen ließ. Ich betrachtete ihn genauer.

Halleluja, hat er Augenringe, schoss es mir durch den Kopf und brachte mich erneut zum Schmunzeln.

Passend dazu hatte er lange schwarze Haare, die lose zu einem Zopf zusammengenommen über seine Schulter fielen und nur zwei kinnlange Stähnen freiließen, die sein Gesicht  umrahmten.

Außerdem klebte ein kleiner Klecks Sahne auf seiner Wange.

"Du hast da was", sagte ich grinsend und tippte dagegen.

Sofort zuckte er zurück und wischte mit seinem Handrücken darüber.

"Du verschmierst es nur noch mehr", murmelte ich schulterzuckend. Anscheinend mochte er keine Berührungen im Gesicht.

Er wollte sich gerade aufrappeln, da hörte ich ein Zischen und zog ihn hastig am Handgelenk nach unten.
Unsanft landete er auf mir, doch das Bügeleisen, dass ich gehört hatte, flog gerade noch so über unsere Köpfe hinweg.

"Was ist das denn für eine bescheuerte WG?", stöhnte ich auf und der Schwarzhaarige grinste, ohne sich über das fliegende Bügeleisen auch nur ansatzweise zu wundern.

"Das ist Akatsuki."

𝑺𝒄𝒉𝒂𝒂𝒍𝒕𝒂𝒖𝒔𝒄𝒉𝒆𝒓 //𝐴𝑘𝑎𝑡𝑠𝑢𝑘𝑖 𝐹𝑓 ❥𝐼𝑡𝑎𝑐ℎ𝑖 [𝑴𝒐𝒅𝒆𝒓𝒏]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt