Kapitel 41- Erdbeermilch

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„Ja, es geht wieder", erwiderte ich Sasukes Frage und ein ehrliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Danke der Nachfrage."

Sasuke nickte knapp, wohl nicht ganz überzeugt, ließ mich danach jedoch in Ruhe und zum ersten Mal seit heute Morgen fühlte ich mich wieder etwas glücklicher. Okay. Seit der Schokolade.

Vielleicht war das einfach... Sasukes Schokoladenseite. Ich seufzte und begann etwas auf dem Blatt vor mich hin zu kritzeln. Aufpassen konnte ich heute eh nicht, also schwelgte ich ein wenig in Tagträumen, bevor es klingelte.

Freitags hatte ich immer nur vier Stunden. Das war ein genialer Tag. Eigentlich. Aber freitags lief immer etwas schief. Heute blieb ich noch ein wenig bei Yuriko, die mir noch erzählen wollte, was Kakashi-Sensei in den ersten beiden stunden gemacht hatte. Wir standen an der Überführung über die Straße, eine richtige kleine Brücke, die dort gebaut wurde und lehnten uns ans Geländer.

Die Sonne von heute Morgen war geblieben und der leichte wind, der uns um die Nase wehte, tat gut und pustete die Gedanken durch. Sofort fühlte ich mich besser und war froh, heute nicht einfach zuhause geblieben zu sein.

Yuriko erging sich gerade in ihrem Vortrag über die Prägung des Denkens durch Sprache und die Besonderheiten, die im japanischen dazu führten, dass alles durch Zählwörter ausgedrückt und spezifiziert wurde und viel mehr Informationen über die Anzahl gegeben wurde, als im Deutschen mit seiner verallgemeinernden Pluralform.

Es gab wohl eine Menge Leute, die zu dem Thema Theorien aufgestellt hatten. Willhelm von Humbolt, der tatsächlich ein Bruder des berühmten Universalwissenschaftlers Alexander von Humboldt gewesen war, hatte dazu die Theorie aufgestellt, dass es dinge gab, die der Mensch ausdrücken musste durch seine Sprache. Boa-Johnson hingegen hatte ausgeführt, dass dinge gesagt werden mussten, theoretisch alles gesagt werden konnte.

Ich lauschte ihr mit halben Ohr, während ich versuchte den Strohhalm meines Trinkpäckchens in meiner Erdbeermilch zu versenken.

Irgendwie klemmte die Folie heute und wollte einfach nicht nachgeben. Vielleicht war aber auch heute einfach nicht mein Tag. Ich beschloss es noch ein letztes Mal zu versuchen und knallte den Strohhalm mit voller Kraft darauf. Es knartschte und eine Seitenwand des Päckchens platzte auf und spritzte Erdbeermilch überall hin. Ich kreischte auf und hielt das Ding so weit von mir weg wie möglich über die Brüstung, wo es weiter vor sich hin tropfte.

Plötzlich hörte ich weit unter mir jemanden Schreien und zog hastig die Hand zurück. Ich schnappte mir hektisch Yurikos Hand und zischte: „Lass uns hier verschwinden. Wenn wer auch immer herausfindet, dass-„

Doch das war gar nicht mehr notwendig. Am Fuße der Brücke stand schon jemand und starrte fuchsteufelswild zu mir herauf. Mein Magen schlug einen Purzelbaum. Vor zwei Tagen noch, hätte ich es ihm absolut gegönnt, aber doch nicht heute, wo er so nett gewesen war!

Da stapfte Sasuke auf schon auf uns zu, packte mein Handgelenk und zog mich mit sich. „Mir reicht es jetzt!", grollte er, während mir das Päckchen aus der Hand fiel.

„Das war ein Versehen Sasuke, ehrlich", sagte ich und verfluchte meine Stimme dafür, dass sie schon wieder so dünn wurde. Heute war echt nicht mein Tag.

„Ja, genau. Ist ja nicht so, als hättest du etwas gegen mich", fauchte Sasuke. „Mir reichts. Wir gehen jetzt zu dir und ich lass mir von deinem Onkel dieses Hemd bezahlen." Sasuke klang, als ob er es ernst meinte und schleifte mich die erste Straße entlang, die wir gemeinsam gelaufen waren.

„Hast du nicht noch schule?", fragte ich verwirrt und Sasuke grantete: „Nein. Genau wie du habe ich freitags vier Stunden."

Ich blinzelte verwirrt. Woher wusste Sasuke das?

„Yuriko hat es erwähnt", fügte er hinzu. „Du brauchst nicht denken, dass ich dich stalke, ich merke mir alles was um mich herum gesagt wird."

„Na, gut zu wissen", murmelte ich, während er mich hinter sich her schleifte.

„Jetzt rechts", wies ich ihn an und er bog ab. Himmel, warum erzählte ich ihm das auch noch? War ich denn komplett bescheuert?

Bald waren wir auf dem Teil der Straße, an dem unser Haus lag und Sasuke blinzelte. „Hier wohnst du?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Sasori-„

„Ah, schon klar", grummelte Sasuke und schleifte mich zielsicher zu unserer Haustür. Anscheinend hatte er Itachi doch schon mal hier besucht. Dabei fiel mir ein- ich schluckte- dass hoffentlich nicht er die Tür öffnete.

Ich lotete meine Möglichkeiten aus und kam zu dem Schluss, dass keiner der Akatsukis gerade besonders hilfreich wäre. Konan noch am meisten.

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Na, was glaubt ihr? Wer wird die Tür öffnen?

𝑺𝒄𝒉𝒂𝒂𝒍𝒕𝒂𝒖𝒔𝒄𝒉𝒆𝒓 //𝐴𝑘𝑎𝑡𝑠𝑢𝑘𝑖 𝐹𝑓 ❥𝐼𝑡𝑎𝑐ℎ𝑖 [𝑴𝒐𝒅𝒆𝒓𝒏]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt