Kapitel 2

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Thomas POV

Ich hatte mich sehr erschrocken, als mich dieser Typ angesprochen hatte. Aber irgendwie sahen diese tiefbraunen Augen vertrauensvoll aus. Als würde von ihnen eine unglaubliche Energie ausgehen. Allerdings erinnerte ich mich schnell an meinen Vorsatz, niemandem mehr zu nahe zu kommen und versuchte ihn einfach zu vergessen. Stattdessen erinnerte ich mich an seine Hündin. Das Fell war unglaublich weich gewesen und ich sah immer noch diese riesigen, erwartungsvollen Hundeaugen vor mir. Aber auch das wollte ich vergessen und so versuchte ich mein Leben ganz normal weiterzuleben.

Das mit dem Vergessen klappte allerdings nicht ganz, als ich ihn nämlich eine Woche später wiedertraf.

Dylan's POV

Die ganze Zeit über dachte ich an ihn. Ich habe oft im Park nach ihm Ausschau gehalten, konnte ihn aber nicht mehr finden. Bis zu diesem einen Tag, etwa eine Woche nach unserem ersten Treffen.

Ich war alleine im Park spazieren, als mein Blick wieder zum Ufer des Sees schweifte. Und dort saß er wieder, tief gebeugt über eine Zeichnung. Vorsichtig ging ich zu ihm hinüber, bedacht darauf leise zu sein, da ich ihn keineswegs erschrecken wollte. Als ich etwa 5 Meter hinter ihm stand, gab ich ein freundliches "Hey" von mir, woraufhin er direkt zusammenzuckte und sich schnell umsah. Sein zögerlicher Blick blieb an mir hängen und er sagte leise, es war fast ein Flüstern: "Hallo."

Ich lächelte ihn an. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken." Als Antwort nickte er einfach nur stumm und ich setzte mich neben ihn. Mein Blick wanderte auf die Zeichnung in seinem Schoß, welche tatsächlich Nelli zeigte. Sie war unglaublich gut. Ich zeigte auf das Papier. "Wow, das ist echt klasse!" Zaghaft lächelte er mich an. "Danke." Vorsichtig reichte ich ihm meine Hand.

"Ich bin Dylan, und du?" Zögernd schüttelte er meine Hand. Seine Haut war sehr dünn und ich konnte die Fingerknochen spüren, aber sie war weich. "Thomas", sagte der Junge, der nun einen Namen hatte. Thomas, dachte ich. Was für ein schöner Name. Fasziniert schaute ich wieder auf die Zeichnung meiner Hündin. "Wie kannst du nur so gut zeichnen, du hast sie bis jetzt doch nur einmal gesehen." , staunte ich. "Na ja, ich studiere Kunst, also..." Ein Kunststudent also. Cool.

Wir unterhielten uns noch ein bisschen, na ja, eigentlich redete und fragte nur ich, währemd Thomas meist ein- bis zweisilbige Antworten gab. Er war wirklich sehr schüchtern, aber ich wollte ihm zeigen, dass er vor mir keine Angst zu haben brauchte. Thomas war mir irgendwie sehr sympathisch. Ich weiß nicht woran es lag, aber ich fand ihn immer interessanter. Nach etwa 10 weiteren Minuten stand Thomas auf, meinte er müsste zu einer Vorlesung an der Uni und ging schon los. "Bis dann, man sieht sich bestimmt noch", rief ich ihm hinterher.

Und ich hoffte es wirklich.

Und ein weiteres Kap fertig❤
Hoffe, es gefällt euch❤
Bis zum nächsten Kapitel👋❤

Please stay (Dylmas au) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt