˚ ✧ ⋆。˚JUNGKOOK
Es dauerte etwas, bis jemand kam, um mir die Tür zu öffnen. Obwohl ich einige Schritte, nachdem ich geklingelt hatte, zurückgetreten war, knallte die Person, die keine andere als mein bester Freund war, mit mir zusammen. Seine leichte Alkoholfahne kam mir entgegen und er kicherte beinahe, ehe er mich entdeckte. Erst machte er große Augen, dann lachte er breit. „Jo, JK! Immer rein in die gute Stube!"
Obwohl es definitiv nicht sein Haus war, trat Jin zur Seite, um mich einzulassen. „Danke", sagte ich trotzdem und schmunzelte, ehe ich mich in dem gut besuchten Haus umsah.Es war warm und müffelte bereits etwas nach ungewaschenen Jugendlichen, zusammengemixten Drinks und verbrauchten Sauerstoff.
Trotz meiner empfindlichen Nase und meinem Sinn für Hygiene liebte ich es jedoch zu tanzen und Spaß mit meinen Freunden zu haben. So machten mir diese Umstände wenig aus.
Jin, der bereits wie ein Flummi umher hüpfte und sich höchstwahrscheinlich nach seinem wunderschönsten Engel umsah, umfasste mein Handgelenk, da ich wohl stehen geblieben war, um mir die Inneneinrichtung des Hauses anzuschauen.
„Maaaan, Kookie! Du kannst dich auch später hier umsehen! Jetzt brauchst du erstmal 'was zu trinken... ach, und wenn das nicht Joonie ist!"Der Dritte in unserem Bunde hatte sich mit einem Bier in der Hand auf einer Coach in dem rappelvollen, modernen Wohnzimmer von Jins thailändischer Cousine breit gemacht und nickte mir zu.
„... der mal wieder nur herumsitzt", fügte der Dunkelhaarige anschließend hinzu und drehte sich zu mir, um mit den Augen zu rollen, ehe er sich zurück an Namjoon wandte.
„So... ich setz' unseren Freund dann 'mal bei dir ab... ihr wisst ja wahrscheinlich, wo ihr mich findet..."
Und schon war Jin in der tanzenden Masse, die sich zu der lauten Musik bewegte, verschwunden.Ich bemerkte, dass Namjoon unserem besten Freund schon nahezu betrübt hinterher blickte und konnte schon erahnen, dass er sich wohl wieder zu viele Gedanken um Jennie und Jin machen musste.
Ihn ließen seine Sorgen bezüglich Jins hirnrissigen Plänen anscheinend wirklich nicht los... Unbewusst zog ich Parallelen bei Jin und ihm und Taehyung und mir. Ich verschwendete Gedanken an meinen Stiefbruder und Namjoon machte sich unnötige Sorgen um das Wohlergehens unseres Freundes.Aber heute sollte es nicht so sein. Heute sollte ich Spaß haben. Und deshalb musste ich Namjoon ebenso dazu motivieren, den Kopf frei zu bekommen. Nachdem ich mir irgendeine Bole mit leckeren Erdbeeren geholt hatte, lief ich gut gelaunt zurück zu Namjoon und begrüßte auf meinem Weg zurück hier und da ein paar Leute.
„Los, Joonie! Jetzt wird getanzt!", forderte ich ihn auf und umfasste sein Handgelenk. Ein Seufzer verließ seine Lippen, aber er gab nach wenigen Sekunden schon nach. „Jedes Mal ist es dasselbe mit dir..."
Im Endeffekt aber wusste ich, dass Namjoon bloß darauf gewartet hatte, dass jemand ihn aufforderte mitzutanzen. Jin vergaß dies in solchen Momenten ziemlich schnell. Zumindest aber konnten wir uns ablenken und freuten uns ebenso, den Dunkelhaarigen ab und zu auf der Tanzfläche zu entdecken – ohne Jennie vorerst noch. Hauptsache war, dass wir Spaß hatten. Denn so schlimm war das Leben doch nun wirklich nicht.
„Ich glaube, meine Cousine scheint dich wirklich zu mögen", schrie mir Jin entgegen, als wir uns begegneten und nickte hinüber zur Gastgeberin Lalisa, die mit einigen Freunden zusammen in einer Gruppe abseits der Tanzfläche stand.
„Meinst du?" Ich reckte meinen Kopf, als mir ein Zwei-Meter-Mitschüler die Sicht versperrte.
„Ja!", entgegnete der Dunkelhaarige laut und hob die Daumen in die Höhe. „Ich sag's dir, JK. Du musst sie unbedingt gleich fragen, ob ihr zusammen tanzen wollt!"
„Klar!", schrie ich zurück und machte große Augen. Zwar hatte ich nicht die größte Lust auf seine Cousine; jedoch verstanden wir uns am Ende ja vielleicht doch noch ganz gut. Hübsch war sie allemal.
Lachend und die Arme umeinander geschwungen, ließen wir uns also vollsaufen und stießen immer wieder aufeinander an – auch wenn mein älterer bester Freund offensichtlich darauf achtete, nicht zu viel zu trinken.
Mein Vorhaben, Jins Cousine anzugraben, geriet vorerst in Vergessenheit, als mein derzeitiger Lieblingssong aufgelegt wurde, und ich nicht anders konnte, als grölend dazu zu tanzen.Später würde ich mich nicht mehr genau daran erinnern, was geschah, als wir in Richtung der Küche tanzen und ein Pärchen passierten, das gerade dabei war, sich abzuschlabbern.
Es waren zwei Jungs, die etwas älter als wir sein mussten. „Ekelhaft", hörte ich bloß Namjoon sagen und zog die Stirn kraus. Mir war nie bewusst gewesen, dass er etwas gegen Homosexuelle hatte.
Diese Tatsache nahm ich jedoch in jenem Moment nicht wahr, da ich mich zu sehr aufs Party-Machen konzentriert hatte, und eine Person in meinem Blickfeld auftauchte.Taehyung hatte wohl auch endlich den Weg ins Wohnzimmer gefunden. Ich fragte mich, ob er die ganze Zeit im Auto verweilt hatte, da ich mich wirklich überall und nirgends in diesem Haus aufgehalten hatte. Vielleicht hatte er sich ja wieder eine runtergeholt oder so.
Komischerweise musste ich an die Momente zurückdenken, in denen ich ihn oberkörperfrei erblickt hatte. Erneut wurde mir unbewusst unangenehm heiß.
Dazu kam, dass Taehyungs dunkle Augen mich geradezu fixierten. Er stand ganz alleine und – trotz der erheblichen Hitze in seine dumme Lederjacke gehüllt – einige Meter von mir entfernt.
Namjoon hatte ihn noch nicht entdeckt. Jener legte nämlich erneut einen Arm um mich und wollte mich in die entgegengesetzte Richtung ziehen. Taehyungs Blick nahm etwas Einschüchterndes ein. Es hatte nicht direkt etwas mit Böswilligkeit zu tun. Eher führte es dazu, dass ich eine Art von Wohlsein, Geborgenheit, ja sogar von Belustigung und... Erregung verspürte.
Obwohl nein. Das Gefühl zwischen meinen Beinen war wohl eher meine Blase, die sich dort meldete. Oder ich war möglicherweise geil auf Lisa.
(...)
Angewidert und erschöpft zugleich sah ich zu, wie endlich meinen Mageninhalt auf den Boden vor mir fiel.
Mir war so schlecht gewesen, dass ich nichts anderes gewollt hatte, als mir den Finger in den Hals zu stecken. Erneut waren zu viel Alkohol, zu viele Süßigkeiten und Chips der Grund dafür gewesen. Also nicht, dass ich immer so übertrieb – so war ich natürlich nicht.„Na... das hat ja schonmal super gekla–" Ich sprach nicht weiter und Namjoon klopfte mir auf die Schulter, woraufhin ich eine neue Ladung auf das eben noch unschuldige Gras vor meinen Füßen beförderte.
„Sicherlich will sie mit dir rummachen, wenn du in ihren Garten kotzt", kommentierte der Dunkelblonde ironisch.„Hauptsache Jin findet seine Jennieeee", leierte ich vor mich hin, ehe ich blinzelnd den Kopf reckte und mir die Flüssigkeit aus dem Mundwinkel strich.
„Ey, ist sie das nicht?" Ich deutete zur Straße, die man vom Garten aus sehen konnte, sodass mein bester Freund ebenfalls seinen Blick hob, um die Braunhaarige ausfindig zu machen.„Ich glaube ja...", erwiderte er nachdenklich. „Sie verschwindet in Richtung des Autos von deinem Stiefbruder. Mit ihm."
✧ ✧ ✧
mich würde übrigens (zum 20. kapitel omg leute hahah) interessieren, wie ihr tae überhaupt einschätzt... also als person
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𝐒𝐓𝐄𝐏 𝐈𝐍𝐓𝐎 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓 | taekook ( ✓ )
Fanfiction˚ ✧ ⋆。˚ ❞ 𝐲𝐨𝐮 𝐡𝐚𝐭𝐞 𝐦𝐞, 𝐛𝐮𝐭 𝐲𝐨𝐮'𝐫𝐞 𝐚𝐥𝐰𝐚𝐲𝐬 𝐧𝐞𝐫𝐯𝐨𝐮𝐬 𝐰𝐡𝐞𝐧 𝐢'𝐦 𝐚𝐫𝐨𝐮𝐧𝐝, 𝐡𝐮𝐡? ❝ Jungkook und Taehyung sind so ziemlich das Paradebeispiel für zwei Gegensätze, die sich einfach nicht verstehen wollen...