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JUNGKOOK

Es hatte sich alles einfach viel zu schnell entwickelt. Während Jin sichtlich enttäuscht war und sich die Schuld gab, dass Namjoon kein Wort mehr mit ihm sprach und unsere Nähe mied, konnte ich mich kaum zurückhalten, wenn Tae in der Nähe war.

Ich hatte mich buchstäblich in die letzte Scheiße geritten. So konnte ich mich wenig im Unterricht konzentrieren, da ich Sex mit meinem Stiefbruder plante und mich fragte, ob ich es überhaupt schaffen würde, ihm eine zu blasen und alles geheim zu halten.
Zugleich war es komisch, wenn man überlegte, dass Taehyung ein Mann und zugleich mein (wenn auch nicht biologischer) Bruder war. Wiederum würden wir bald nicht mehr zusammen wohnen.

Doch was, wenn nicht? Was war, wenn alle Bemühungen umsonst gewesen waren und am Ende Eomma mit Dong-wook zusammenblieb? Ich wusste nicht, wie lange das, was Tae und mich verband, halten würde. Jedoch machte ich mir darüber auch keine Gedanken. Es fühlte sich einfach gut an... und nicht so wie etwas, an dem ich irgendwann das Interesse verlieren würde. Und dabei wusste ich eigentlich noch kaum etwas über ihn.

Zugleich war ich einfach nur verstört von mir selbst, während ich mir eingestehen musste, dass ich all die letzten Male in seiner Nähe nervös gewesen war, weil ich ihn so abnormal attraktiv fand und bisexuell oder vielleicht sogar schwul war.

Wie würde das Eomma akzeptieren können? Dongi riss uns beiden sicherlich den Kopf ab und gab Taehyung die Schuld. Und was war mit meinen Freunden?

Schluckend sah ich zu, wie mein heimlicher Stiefbruder-Plus sich in seinen Stuhl zurücklehnte, während wir zusammen in Erdkunde saßen. Das war das einzige Fach, in welchem ich ihn wirklich gut erlebte.

Als sein Blick den Meinen traf, schaute ich schnell hinfort. Nicht um zuletzt Jennies Blick, die neben ihm saß, aufzufangen. Das Möchtegern-Instagram-Model und ich hatten uns schon lange nicht mehr gesprochen. Sie mochte mich immer noch nicht. Sicherlich stand sie auf Taehyung und wusste ganz genau, was da zwischen uns lief.

Ich konnte mich kaum daran erinnern, mal allen Ernstes an Mädchen interessiert gewesen zu sein. Oder war ich das überhaupt je gewesen?

Aufgrund von Tae schien alles so weit entfernt zu sein. Ich hatte ebenso vollkommen vergessen, dass wir uns nicht gemocht hatten und ich ihn angemotzt, über ihn gelästert hatte. Hatte ich das alles nur getan, um davon abzulenken, wie attraktiv ich ihn eigentlich fand? Oder davon, dass ich ihn verliebt war?

(...)

„Hast du Joonie gesehen?", wollte Jin wissen, kaum, dass ich nach Unterrichtsschluss auf den Flur getreten war. Da ich in Gedanken gewesen war, schaute ich ihn etwas irritiert an. „Nein... aber wieso nennst du ihn eigentlich immer so?", fragte ich ihn. „Und habt ihr miteinander geredet?"

„Ja... etwas. Er wollte mir jedoch nicht alles genau sagen", flüsterte der Braunhaarige mir zu. „Aber ich glaube, ich weiß, was mit ihm ist."

Nun war ich wirklich gespannt. Seokjin beugte sich zu mir hinunter und schaute sich ein letztes Mal in unserem Umfeld nahe den Spinds um, ehe er mit der Sprache herausrückte.

Für einen kurzen Moment reflektierte ich seine Worte, stellte mir seinen Vorschlag bildlich vor, um mir nicht zuletzt amüsiert eine Meinung dazu zu bilden.
„Namjoon soll auf Jennie stehen?!" Ich begann leise zu lachen. „Jin, wie kommst du denn da rauf?"

„Ja, er erschien mir irgendwie immer eifersüchtig zu sein...", entgegnete er etwas unsicher und schluckte schwer.

„Namjoon hat sie einfach nicht mehr alle, weil... keine Ahnung – er hat sich darein gesteigert. In seine Rolle als unser Hyung und Alleswisser. Er will gefühlt alles komische in der Welt vor allen beschützen. Was ja an sich erstmal gut ist. Aber wieso auch vor Schwulen oder Menschen, die an keiner festen Beziehung interessiert sind?"

„An Schwulen? Hat er 'was gegen Homosexuelle?" Jin machte große Augen und starrte mich geradezu an.

Ein Seufzer verließ meine Lippen und ich schulterte meinen Rucksack. „Ich dachte es mal, aber keine Ahnung. Aber er wird sich beruhigen, das sag ich dir... oder glaubst du nicht?"

„J-Ja..." Der Braunhaarige schien ganz verwirrt zu sein und war unfähig, mich richtig anzusehen. „Vielleicht rede ich nochmal mit ihm, einverstanden?", schlug ich ihm schließlich vorsichtig vor, da ich schon Angst hatte, er würde gleich umkippen.

Doch ohne etwas gesagt zu haben, drehte er sich plötzlich um und ging. Verdattert und beunruhigt zugleich blickte ich ihm hinterher. Was war bloß mit ihm los? Ob Seokjin krank war?

„Jungkook?"
Eine dunkle Stimme ließ mich umblicken und ich erkannte keine andere Person als Taehyung, der sich hinter mich gestellt hatte. Ein guter Schauspieler, der er war, hatte er seine unsympathische Miene aufgesetzt, die ich inzwischen eher als einschüchternd und attraktiv empfand und welche als Alibi vor unseren Mitschülern dazu diente, das altbekannte Bild zwischen uns beiden aufrechtzuerhalten.

Ich scheiterte jedoch kläglich, als mich seine Augen einkesselten, was hoffentlich keine von den verrückten Mädchen, die entweder auf mich oder ihn abfuhren, mitbekommen hatte.

„Taehyung?" Es war minimal awkward, hier zu stehen, und den jeweils anderen nur bei seinem Namen zu nennen und anzuschauen. Ich merkte zugleich, wie sehr es mich schmerzte, nicht einfach auf ihn loslaufen zu können, und mit ihm zusammen – möglicherweise sogar Hand in Hand – über den Flur gehen zu können.

„Komm", meinte er dann. „Wir müssen los. Appa und Yeon warten auf uns."
Dann stellte ich mich zu ihm und schaute starr nach vorne, ehe ich losging. Er folgte mir. „Hör auf, mich so anzustarren", wisperte ich ihm dann mit aufeinander gepressten Zähnen zu, während wir uns durch die Menge schlängelten, und lächelte ab und zu einigen Leuten zu, die wir passierten.

Als niemand uns wirklich beachtete, merkte ich, wie Taehyung sich zu meinem Ohr beugte. Meine Nackenhaare stellten sich auf, da ich mich zugleich so immens danach sehnte, ihn einfach berühren zu können, doch wusste, dass ich dies nicht durfte.

„Wenn ich es kann, werde ich niemals aufhören, dich anzusehen, Jungkookie. Du bist viel zu schön, als dass ich meine Augen von dir ablassen könnte..."




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kleines filler chap hehe

— glaubt ihr, jk wird noch infos von namjoon bei seinem geplanten gespräch erhalten?

𝐒𝐓𝐄𝐏 𝐈𝐍𝐓𝐎 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓  |  taekook  ( ✓ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt