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JUNGKOOK

Ich konnte kaum glauben, dass sich mein Stiefbruder und bester Freund beinahe schon prügelten. Während Jin geradezu wie angewurzelt auf der Stelle stehengeblieben war, realisierte ich die Situation, warf meinen restlichen Döner in den nächsten Mülleimer und lief eiligst zu den beiden Streithähnen, um sie auseinander zu zerren.

„Was zur Hölle macht ihr?"

Schweratmend schaute ich erst Namjoon und dann Taehyung an, die beide einige Schrammen, rote Flecken und je ein blaues Auge aufwiesen. Beide hatten kaum bemerkt, dass ich mich genähert hatte und sie wollten schon wieder aufeinander losgehen, als ich mich bestimmt zwischen die zwei stellte.

„Was soll der Scheiß?", fragte ich die beiden noch einmal. Ich wusste kaum, was ich darüber denken sollte. Bei beiden hätte ich wenig erwartet, dass sie überhaupt miteinander sprachen und dann auch noch ihre Fäusten in die jeweiligen Gesichter schlugen.
Inzwischen war auch Jin hinter mir aufgetaucht und schaute beinahe schon etwas ängstlich über meine Schulter zu unserem besten Freund, der einen kurzen Blick mit dem Dunkelhaarigen wechselte.

„Dein Stiefbruder mischt sich nur in unsere scheiß Leben ein!", rief Namjoon dann aus. Mir fiel auf, dass ich ihn schon lange nicht mehr – wenn nicht noch nie – so wütend und ausfallend erlebt hatte, und wandte mich dann etwas irritiert an meinen Stiefbruder. „Tae, was ist los?"

„Er meinte irgendetwas davon, dass ich zusammen mit Jennie das Leben von Seokjan–" „Seokjin", verbesserte Jin ihn selbst.
„Seokjin", meinte Taehyung nickend, ehe er zu mir hinunter blickte. „... zerstören würde. Er hat Jennie grundlos als Schlampe betitelt. Keine Ahnung, ob er irgendwelche Aggressionsprobleme hat, aber–"

„Lass uns einfach allesamt in Ruhe, Kim! Verpiss dich aus Jungkooks, Jins und meinem Leben und nimm diese Hure gleich mit!", brüllte Namjoon ihm entgegen, dass ich nur die Augen aufreißen konnte.

„Joonie...", hauchte Jin schockiert und legte sanft seine Hand auf seinen Arm, woraufhin Namjoon sich sogar etwas zu beruhigen schien, und setzte zu einer Erklärung an: „Jennie und ich sind nicht mehr–"

Doch für mich war all das zu viel. „Was ist mit dir los?", schrie ich ihm entgegen. Er benahm sich schon Tagen so übertrieben und es kotzte mich an, wie er grundlos wütend wurde und in jeder Veränderung gleich einen Weltuntergang sah.
„Taehyung hat dir nichts getan! Wenn Jennie mit Jins Herz gespielt hat, ist das nicht länger unsere Sache, Namjoon. Er hat es von alleine verkraftet. Ich habe eingesehen, dass Jin die einzige Person ist, die sein Datingleben kümmern sollte. Es ist Zeit, endlich aufzuhören, so besitzergreifend zu sein, verdammt!"

„Nun bist du also auch auf der Seite deines Psycho-Bruders? Auf einmal? Erst uns immer vorheulen, wie scheiße dein Leben ist und wie kacke und gammelig er ist, und jetzt–", entgegnete Namjoon gehässig, doch ich unterbrach ihn.

„Ich hab' nunmal eingesehen, dass er es nicht ist!", brüllte ich zurück, sodass alle mit einem Mal verstummten. Jins Kinnlade klappte hinunter und Taehyung sah mich fasziniert von der Seite an. Doch ich achtete nicht auf die beiden. Ich war zu überfordert mit der Situation und irritiert von Namjoon, sodass ich mich nur auf diesen konzentrieren konnte.

„Aha. Schön", stellte der Blonde fest und nickte. „Dann weiß ich ja, was ich zu tun habe..." Und dann drehte sich Namjoon um und ging geradewegs hinunter vom Schulhof in Richtung des Nebengebäudes.

„Joonie..." Jins Stimme war ein einziges Hauchen und er streckte seine Hand nach ihm aus, doch sein Gegenüber beachtete ihn nicht weiter. Dann drehte Jin sich zu mir um. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte, tatsächlich Tränen in den Augen des Moodmakers in unserem Bunde zu erkennen.
Er war eigentlich stets die Person von uns dreien, dem man am wenigsten Gefühle zusprach. Doch nun konnte ich sehen, dass ihm unsere Freundschaft alles bedeutete und logischerweise auch mehr als verletzte, dass Namjoon sich irgendwie verändert zu haben schien und wir allesamt widerlich zueinander waren.

„Ich m-muss ihm nachgehen... entschuldigt mich..."

Und somit standen Taehyung und ich keine zehn Sekunden später allein auf dem menschenleeren Schulhof. Ich schluckte schwer und erinnerte mich an die Worte zurück, die ich eben über meinen Stiefbruder gesagt hatte.

Der halb verprügelte Taehyung schaute zu mir hinunter, während ich meinen beiden Freunden nachsah und schließlich auch meinen Blick hob.




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ufff der beef ist da

— was bringt namjoon wohl dazu, so auszurasten?

𝐒𝐓𝐄𝐏 𝐈𝐍𝐓𝐎 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓  |  taekook  ( ✓ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt