30

1.4K 111 73
                                    


˚ ✧ ⋆。˚

JUNGKOOK

Einige Tage später stand ich mit Namjoon vor dem Schulgebäude, als unser gemeinsamer bester Freund mit einem traurigen Gesicht auf uns zukam.

„Alles gut?", wollte ich sogleich von ihm wissen, als Jins Lippen ein Seufzer verließ. Er blickte erst zu mir, und anschließend in Namjoons Gesicht, ehe er beschämt zu seinen Füßen sah.
„Wir haben uns geküsst... Jennie und ich", begann er schließlich schluckend. „Aber dann hat sie nur von deinem Stiefbruder geredet, dass die beiden Sex hatten und alles und ich niemals an ihn rankommen könnte."

Ungläubig riss ich meine Augen auf, während Namjoon die Augen aufriss. „Wer erzählt denn so eine Scheiße auf einem Date?" Dem Gesichtsausdruck des Blonden nach zu urteilen, hasste Jennie er wohl wirklich.

„Und Taehyung hat mich wohl angelogen", schlussfolgerte ich daraus und presste die Lippen aufeinander. „Er ist wirklich ein Bastard."

Abgesehen davon, dass dieser Typ sowieso für den Müll war. Auf einmal war er zuvorkommend... sogar irgendwie, naja... lieb, dann wieder beleidigend und letztendlich outete er sich.

Der Fakt, dass er auf Jungs stand, war mir seit diesem Abend nicht nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Eigentlich war es mir nie unangenehm, wenn ein mir bekannter Junge auf sein eigenes Geschlecht stand. Ich interpretierte – im Gegensatz zu vielen anderen Leuten – in diese Tatsache nicht gleich, dass diese Person etwas von mir wollte. Das war ein dummes Klischee.
Aber ich konnte ihm nicht ganz glauben, dass er mich vielleicht doch irgendwie anziehend fand. Weshalb empfand ich diese Tatsache nicht als verstörend? Er war der Sohn meines fast-Stiefvaters, ein Arsch und nicht zu vergessen männlich.

Außerdem fragte ich mich, wie viele Leute wohl über sein Geheimnis Bescheid wussten. Auf der Schule war er nur der Frauenaufreißer. Aber offensichtlich war er bisexuell. Ob sein Vater sich darüber im Klaren war und ihn ebenfalls deshalb so kake behandelte?

„Ich dachte, er hätte dir gesagt, dass ich zu dumm sei, um zu erkennen, dass sie nichts von mir möchte?", fragte mich Seokjin betrübt.

„Ja, schon", meinte ich und bereute zugleich, es meinem Freund verraten zu haben. „Aber er meinte stets, er hätte nichts mit ihr. Aber wenn Jennie es selbst gesagt hat... Ich hab' die zwei auch schon zweimal bei mir zuhause gesehen. Bestimmt haben die in meiner Dusche gevögelt."

„Du mit deiner Dusche", seufzte Namjoon, und ich erkannte aus dem Augenwinkel, wie er seine Hände, die er vorher eigenartigerweise zu Fäusten verschlossen hatte, wieder öffnete.

„Ja richtig, meine Dusche!"

„Du weißt doch im Endeffekt nicht genau, ob und wo sie es bei euch zuhause machen", argumentierte der Blonde. „Ständig malst du dir aus, wo und mit wem dein Stiefbruder Sex hat. Als sei es das einzig wichtige."

„Ach, übertreib nicht."
Doch ich konnte nicht anders, als mich bei seinen Worten irgendwie erwischt zu fühlen. Ich hatte ja selber keine genaue Ahnung, weshalb ich ständig daran dachte, dass Taehyung es mit Jennie oder anderen Mädchen von der Schule irgendwo trieb. Vielleicht musste ich einsehen, dass ich vielleicht doch ein bisschen eifersüchtig war... auf Taehyung versteht sich. Zwar wollte ich keine Tausende von Sexbeziehungen führen; aber zumindest einige Erfahrungen zu haben, wäre schon ganz nett.

„Ich werde definitiv nicht noch einmal mit ihm reden. Wenn er euch beleidigt, und sich lustig macht, nur weil du verliebt warst, ist das unterste Schublade. Es ist mir egal, was Eomma und Dong-wook sagen..." Und die Sache mit den Büchern von seinem Vater kann er auch alleine regeln....

Er sollte sich die Werke seines Vaters irgendwann selbst besorgen. Dann würden wir den Scheiß kopieren, ihn je allein wegbringen, wenn unsere Eltern wieder auf der Arbeit sein sollten, und die Sache wäre gegessen... ganz einfach.

Jins thailändische Cousine Lalisa kam auf uns zu. Ich hatte ihre Existenz schon beinahe vergessen und dabei war diese Tatsache nicht böse gemeint. „Hey, Cousin... Namjoon...", begrüßte sie meine Freunde, ehe sie sich kurz zu mir wandte. „Jungkook..."

„Wie geht's, wie steht's?", erwiderte Jin gähnend, sodass mir einfiel, was ich der Tänzerin mit der Ponyfrisur schon seit über eine Woche hatte sagen wollen.

„Äh... Lisa, können wir mal kurz alleine miteinander reden?", fragte ich sie dann.
„Klar." Sie strahlte mich an. Ihr Lächeln war wirklich hübsch. Allgemein sah sie gut aus. Nicht zu vergessen war ihr Akzent echt niedlich.

Jin und Namjoon warfen sich vielsagende Blicke zu und hielten mir ihre Daumen in die Höhe, woraufhin ich nur irritiert zu ihnen blickte. Was hatten die denn jetzt schon wieder?

Als Lalisa und ich uns ein nettes Plätzchen abseits der anderen Schüler gesucht hatten, atmete ich schließlich tief durch. „Ich wollte dich um Verzeihung bitten", begann ich dann und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. „Eigentlich grundlegend dafür, dass ich deinen ganzen Garten vollgekotzt habe und einfach abgehauen bin, als du mit mir tanzen wolltest. Ich schulde dir also 'was."

Die Schwarzhaarige machte große Augen, dann lächelte sie verlegen. „Oh... okay, kein Problem. Wie wäre es mit... einem Date?"

„Ein Date?", wiederholte ich etwas perplex, ehe ich mich räusperte. Alles okay, Jungkook.
„Ja...", entgegnete sie etwas ausweichend. Sie schien wohl selbst etwas schüchtern zu sein. Sicherlich hatte es sie große Überwindung gekostet, mich diese Worte zu fragen.
„Uhm okay", meinte ich dann. „Vielleicht können wir zusammen Pizza essen gehen?"

„Oh ja, gern!", strahlte sie nun. „Morgen Nachmittag nach der Schule? Du hast doch auch nur bis 13 Uhr, nicht wahr?"

(...)

Etwas verstört kehrte ich zu meinen Freunden zurück, die sich eigenartigerweise sogar nicht anmotzten, sondern über etwas zu lachen schienen. Noch stark in meinen Gedanken versunken, bemerkte ich dies jedoch kaum. „Hm. Ich hab' ein Date", sagte ich tonlos.

„Oh mein Gott, endlich!", rief Jin aus. „Unser JK wird ein richtiger Mann." Stolz klopfte mir der Braunhaarige auf die Schulter, ehe sich sein Lächeln vertiefte und er eine Augenbraue in die Höhe zog. „Sie steht so lange schon auf dich. Also verhau's lieber nicht. Wie findest du sie?"

„Sie ist ganz nett. Sie recht gut aus", erwiderte ich. „Klingt ja sehr überzeugt", gluckste Namjoon und lehnte sich an eine Mauer, ehe er seine Hände in den Hosentaschen vergrub und in den Himmel schaute.
„Naja, eigentlich wollte ich auch kein Date", erläuterte ich achselzuckend. „Ich hab' ihr gesagt, dass sie 'was bei mir gut hat. Und sie wollte es anscheinend unbedingt... wie hätte ich es abschlagen sollen?"

„Ich bin mir sicher", begann Jin zufrieden und legte einen Arm um mich. „... dass du auch bald sehen wirst, dass du es auch unbedingt willst. Zwar kannst du erstmal schauen, wie es so wird, aber ihr werdet hundertprozentig super zusammenpassen. Sie ist auch sehr ehrgeizig, vernünftig und mag es zu feiern."

Schluckend nickte ich. „Gut..."
Ich überdachte die Einschätzung meines besten Freundes noch lange, ehe ich zu dem Schluss kam, dass er wohl recht hatte. Vielleicht sollte ich wirklich anfangen, Mädchen zu daten...
abgesehen davon, dass ich schließlich schon 17 war, sollte ich die Erektionsprobleme, die Jin wohl auf mich übertragen haben musste, dringend lösen und mich auf Mädchen konzentrieren, anstatt mir in Taehyungs Gegenwart eine runterzuholen.





✧ ✧ ✧

unser kookie hat ein date ewww

und schon kapitel 30 sksksk, danke schonmal für den ganzen support bis hier hin ^-^

𝐒𝐓𝐄𝐏 𝐈𝐍𝐓𝐎 𝐌𝐘 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓  |  taekook  ( ✓ )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt