Kapitel 11

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Am Abend sitzt Betty in Kimmys Zimmer auf dem Bett und mustert das Outfit ihrer besten Freundin. Sie ist mit den Sachen, die sich Kimmy am Vortag ausgesucht hat, nicht hundert prozentig zufrieden, weshalb sie aufsteht und im Kleiderschrank ihrer Freundin nach dem sucht, was ihrer Meinung nach noch fehlt. Nach einiger Zeit zieht sie eine schwarze Nylonstrumpfhose heraus und wirft sie Kimmy zu.

„Zieh die mal an." Kimmy befolgt der Anweisung ihrer Freundin und zieht die Strumpfhose unter die Hotpants. Sie schlüpft in die schwarzen Vans und betrachtet sich dann im Spiegel. Es sieht wirklich besser aus. Und für den Fall, dass es doch noch kühler wird, als es sowieso schon ist, wird sie auf dem Heimweg nicht frieren.

„Sag mal..." Kimmy hebt die Arme, sodass die tiefen Ausschnitte an der Seite des Oberteiles besser sichtbar sind. „Ist das nicht ein bisschen zu viel?" Ihr BH ist deutlich zu sehen. Betty zieht das Oberteil ein Stück nach vorne, sodass sie sehen kann, was für einen BH Kimmy trägt. Sie grinst schelmisch und geht wieder zum Kleiderschrank ihrer Freundin. Nach zwei Versuchen findet sie die Schublade mit Kimmys Unterwäsche. Sie durchsucht die BHs und zieht einen schwarzen heraus. Er ist an den Körbchen türkis und mit schwarzer Spitze überzogen. Betty wirft ihn ihrer Freundin zu.

„Der ist nicht so auffällig. Außer du ziehst dich für jemanden aus!" Sie grinst und hält schützend die Hände vor das Gesicht um sich vor dem BH zu schützen, den Kimmy wieder zu ihr zurückwirft.

„Habe ich nicht vor!" Betty lacht auf wirft den BH wieder zurück zu Kimmy. Während diese sich den anderen BH anzieht, sitzt ihre Freundin immer noch vor Kimmys Unterwäschefach und durchsucht den Inhalt, bis sie das gefunden hat, was sie gesucht hat. Kimmy zieht sich gerade das Oberteil wieder über den Kopf, als der einzige Tanga, den sie besitzt und nie anzieht, weil er einfach total unbequem ist, auf sie zugeflogen kommt.

„Ist der vielleicht für Jez?" Betty grinst immer noch und springt auf, als ihre Freundin auf sie zukommt.

„Bist du doof!", beschwert sie sich bei Betty und zieht die Mundwinkel nach unten. Betty lacht immer noch, wird dann aber ernst.

„Nein, im Ernst jetzt. Für wen ist der? Wirklich für Jez?" Der neckische Unterton ihr ihrer Stimme ist deutlich zu hören. Kimmy knüllt den Tanga zusammen und wirft damit nach Betty.

„Betty!" Kimmy klingt aufgebracht, grinst aber. Betty zuckt die Achseln und grinst. „Ich will nicht wissen, was du manchmal für Max anziehst!" Betty lacht auf.

„Ohoh, das geht zu weit, Fräulein Beck!" Kimmy grinst, wirft die Unterwäsche wieder in die Schublade und schiebt die Schublade mit einem Fuß zu. Ihre Freundin grinst immer noch und setzt sich dann auf den Boden vor Kimmys Spiegel. Ohne, dass Betty was sagen muss, weiß Kimmy, was diese will. Sie kniet sich neben ihre und beginnt ihr die Haare, die einmal ihr Pony waren, französisch an den Kopf zu flechten. Mit einem kleinen, durchsichtigen Haargummi hält Kimmy die drei Haarsträhnen zusammen, bevor sie sie mit Haarnadeln noch ein wenig fixiert. Zufrieden steht Betty auf und beginnt nach Kimmys Eyeliner zu suchen.

Kimmy kämmt gerade ihre Haare und befestigt sie mit einem Haargummi zu dem seitlichen Zopf, den sie am Vortag ausprobiert hat. Natürlich beschäftigt sie es schon ein bisschen, dass Betty sie so mit Jez neckt. Ja, er hat versucht sie zu küssen, aber hätte er sie nicht noch einmal darauf angesprochen, wenn es ihm etwas bedeutet hätte? Zum Glück unterbricht Betty die Gedanken ihrer Freundin, sodass sie sich die gute Laune nicht mit miesen Gedanken kaputt machen kann. „Mann Kimmy! Wo ist dein Eyeliner?" Kimmy zieht gerade die Strähne durch das Haargummi, als sie zu Betty herübersieht. Manchmal kann man das kleine, zierliche Mädchen mit einem kleinen, quengelnden Kind vergleichen. Und nicht nur Kimmy hatte schon mal diesen Vergleich als Gedanke, sondern auch Max. Nur, dass er es offen und ehrlich zu seiner Freundin gesagt und dann erstmal für eine halbe Stunde nur noch böse Blicke von ihr abbekommen hat.

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