16. Kapitel

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"Das reicht! Könnt ihr endlich mal mit euerem Rumgenerve aufhören!"

Ich schreckte aus meinem Halbschlaf auf.

- Was? Ad drehte sich während des Flugs um und schnaubte.

- Die drei da. Die streiten sich schon eine ganze Weile lang. Ich bin überrascht dass du das alles verschlafen hast, normaler Weise kannst du doch sonst nicht beim Fliegen schlafen.

Grummelnd rieb ich mir über die Augen. "Jungs!" sie reagierten nicht. Ich rief lauter, immer noch nicht. So vertieft waren sie in ihrer Diskusion. Also ließ ich sie in Ruhe und schaute mich in der Gegend um. Wir flogen immer noch. Die Landschaft hat sich nicht verändert, außer dass es noch kälter geworden ist, weswegen ich meine Jacke enger um mich geschlungen hatte.

- Wo sind wir?  Ad war die beste Chance eine Antwort zu bekommen, die anderen werden mir eh nicht zu hören.

- Das ist der Punkt, die Zwillinge behaupten wir hätten uns verflogen, Marko beharrt drauf, dass wir richtig fliegen.

- Wieso schauen sie nicht auf die Karte?

- Verlohren

- Und den Kompass, dann hätten wir doch eine ungefähre Richtung

- Auch verlohren

- Wie denn das?

- Die Zwillinge wollten auch mal die Karte und den Kompass haben, Marko hat es ihnen nicht erlaubt, es kam zum Streit, Kia hat Ken kurzer Hand angerempelt, Marko hat die Balance verlohren und die Sachen fallen gelassen. Und bevor du fragst, die Karte hat der Wind weg geweht und war gleich darauf verschwunden. Lis und Ken sind in Sturzflug den Kompass hinterher, sind aber aneinander geraden. So kams es zum Verlust beider Sachen und zum Streit, der jetzt, warte, ungefähr schon eine Stunde andauert, in welche Richtung wir fliegen solln

- Aha, aber wir fliegen doch

- Dass ja, aber nur weil wir Drakin uns zusammen geschlossen hatten und uns mal einfach nach Gefühl auf gemacht haben. Die anderen haben es glaub ich gar nicht bemerkt.

Ich musste schmunzeln. Doch dann verspürte ich eine leichte Erschöpfung, da ich es nach meinen kleinen Nickerchen nicht sein kann, musste es Ad sein. Erst jetzt fiel mir auf, dass es auch dunkler geworden ist. Dass bedeutet, wir flogen schon den ganzen Tag durch und ich glaube nicht, dass sie eine Pause gemacht hatten. Deswegen hielt ich in nächster Zeit ausschau nach einen Rastplatz, den ich dann auch fand. Ich vermittelte Ad was ich vorhatte, der gleich darauf in Sinkflug auf die Erde zusteuerte, die anderen im Schlepptau. Mein Drakin ließ sich erleichtert aufs Gras fallen.

"Was machen wir hier?", kam es von hinten. "Rast", antwortete ich kurz angebunden, da ich damit beschäftigt war, den Sattel von meinem Reittier zu entfernen und um diesen dann neben ihn auf Gras zu Legen. Ich entfernte außerdem auch die Taschen. Ad ließ sich darauf fröhlich auf die Seite fallen und wälzte sich erstmal hin und her, bis er sich schließlich hinlegte und den Kopf auf seine Vorderpranken legte.

- Hach ist dass herrlich  brummte er noch bevor er seine Augen schloss. Nachdem ich die anderen, die sich damit abgefunden hatten dass wir nicht mehr weiter flogen, bescheid gab dass ich die erste Wache übernahm, da ich ja schon vorher geschlafen hatte, gingen sie schlafen und ich machte mich an Ad gelehnt in meinem Schlafsack, die Taschenlampe im Schoß, gemütlich. Während ich aufpasste spielte ich unbewusst mit der Kette und starrte in die Dunkelheit. Naja nicht wirklich dunkel, der Mond schien, Tatsache, es ist sogar Vollmond und die Sterne funkeln. Ich betrachtete diese, ohne sie wirklich zu sehen. Es war eine genauso klare Nacht, wie damals. Ich riss mich von den Anblick der Sterne los und legte meinem Kopf auf meine angezogenen Knie. Damit ich nicht soviel dachte, beschloss ich mich ein bisschen zu bewegen und die Umgebung ab zusuchen. Schwermütig rappelte ich mich auf, zog meine Jacke enger um mich, nahm die Lampe und lief leise an den schlafenden vorbei. Das Lager gerade noch im Sichtfeld hielt ich an. Hier gab es nicht wirklich viel, ab und zu ein paar Baumgruppen oder Sträucher, aber an sonsten nichts, nur eine große lange fast verdorrte Wiese. ich schaltete die Taschenlampe wieder aus, man sah im Mondlicht genug. Deswegen sah ich auch das Licht, welches wenn ich die Lampe nicht ausgemacht hätte, gar nicht gesehen hätte. So lief ich aber darauf zu, ich war schon überrascht, dass hier jemand wohnt, mitten im nirgendwo. Der Weg war länger als gedacht, garantiert mehrere Kilometer. Jetzt wo ich näher kam, sah ich auch, dass das Licht immer heller und größer wurde, es entpuppte sich als Lagerfeuer. Vielleicht könnte ich die Leute fragen, wo wir hier waren. Ich wollte gerade 'hallo' rufen, als ich sie sah. Drakin, drei riesige Drakin, doch keine Hügel, wie ich zuerst geglaubt hatte. Ein minimaler Unterschied, ganz unbedeutend, nichts gefährliches. Soll ich zurück, aber was soll ich dann sagen, hey ich habe drei Hügel gesehen, die sich als Drakin heraus stellten, ähm nein hört sich irgendwie bescheuert an. Ich musste wenigstens heraus finden, was sie hier wollten und ob sie freundlich sind oder nicht. So leise wie ich konnte, pirschte ich mich an sie heran und versteckte mich hinter einer Baumgruppe, die zum Glück hier stand.

DrachenfeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt