Der K(r)ampf eines Wattebällchens - Jikook

Kapitel 7: Der Engel mit den Teufelshörnern

Heute war ein besonders schöner Tag. Die Sonne strahlte vom wolkenfreien Himmel. Eine sanfte Brise gab die nötige Frische an diesem warmen Sommertag. Keiner der Schüler wollte den Tag im hitzigen Inneren des Gebäudes verbringen. Leider gehörte das zu ihrer Pflicht. Dementsprechend konnten sie nur sehnsüchtige Blicke aus den großen Fenstern werfen.

Natürlich verbrachten die meisten dann ihre große Pause außerhalb, um die frische Luft zu genießen. Dazu zählte auch die kleine Gruppe von Freunden, die mittlerweile alle alten Unstimmigkeiten hinter sich gelassen hatte. Zumindest zum größten Teil.

Zufrieden lächelnd lehnte sich Jimin gegen einen der Bäume, die verteilt über das ganze Gelände standen. Sein Blick war gen Himmel gerichtet. Das gute Wetter heiterte ihn wirklich auf. Abgesehen davon ließen ihn die meisten in Ruhe. Er wusste nicht, was Jungkook gemacht hatte, aber es schien zu wirken. Wonsik warf ihm nur zerstörerische Blicke zu und auch Jinseok ging auf Distanz.

Jimin senkte seinen Blick, als er ein Gewicht auf seinen Beinen spürte. Ein freudiges Kastengrinsen blitzte ihm regelrecht entgegen. „Hey Jiminie~ Wie geht es meinem Lieblingsflauschball heute?" Manchmal fragte sich Jimin echt, woher die ganzen Spitznamen für ihn kamen. „Ich schätze ganz gut... seitdem dein Freund für mich den Helden spielt."

Taehyung stupste ihm leicht in die Seite. „Er ist auch dein Freund, schließlich hat er dich echt gerne. Nachdem er dich kennenlernen durfte, hat er immerhin bemerkt, was für ein kleiner Engel du bist. Du tust keiner Fliege etwas zu Leide, weswegen er wohl jetzt alles daran legt, dich zu beschützen," erwiderte er und lächelte sanft, „Er bereut seine Taten wirklich. Seine Position zu nutzen, um dich genauso herunterzumachen, war alles andere als in Ordnung. Er kann Getanes nicht rückgängig machen, also versucht er alles, um dir sein wahres Ich zu zeigen und sich zu bessern."

Jimins Finger zausten leicht durch Taehyungs Haare, während er ihn mit einem warmen Ausdruck betrachtete. „Das weiß ich. Ich sehe, dass er es bereut." Ein scherzhaftes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Außerdem geht sein Ich-Bin-Besser-Als-Jeder-Andere-Gehabe langsam flöten, wofür ich ihn einen großen Bonuspunkt gebe." Der Jüngere lachte amüsiert. „Das ging mir auch schon auf die Nerven."

„Soso. Ihr redet also hinter meinem Rücken über mich?", kam es mit gespielt beleidigtem Unterton aus der Nähe. Die beiden Betroffenen guckten zu Jungkook auf, der gerade mit Yuna im Arm zu ihnen stieß. Eigentlich wäre die kleine Gruppe jetzt komplett, nur gab es da jemanden zu viel. „Hast du wieder dein Arm-Candy angeschleppt, Kooks?", fragte Yoongi, der es sich ebenfalls mit dem Kopf aus Hoseoks Schoß bequem gemacht hatte und sich mit dem Arm über den Augen vor der Sonne schützte.

Yuna sah ihn empört an. „Na hör mal!" Daraufhin grinste Yoongi nur fies. Jungkook hingegen zog seine Freundin an der Hüfte näher zu sich. „Sie ist meine Freundin, Yoongi. Sei nicht so gemein." Doch auch Jimin hielt nicht an sich und sprang sofort für seinen besten Freund ein. „Gemein ist sein zweiter Vorname, Kookie. Er ist zu den wenigsten Leuten nett."

Für seine Aussage kassierte er einen scharfen Blick von Yuna, doch das interessierte ihn herzlich wenig. Er hatte sie schon als Hexe abgestempelt. Es war schon schlimm genug, dass sie sich an Jungkooks Seite heftete. Nur schien ihr Freund von ihrem Verhalten nichts zu bemerken. Sie war einfach eine falsche Schlange. „Das brauchst du mir nicht zu sagen." Mit einem Seufzen ließ er sich neben dem Rest auf dem Boden nieder. „Ich weiß aus erster Hand wie er ist."

Erwartungsvoll und fast ein wenig vorwurfsvoll sah Yuna zu Jungkook herab. Dieser erwiderte ihren Blick nur fragend. „Was ist? Setzt du dich nicht zu uns?", fragte er. Jimin hoffte inniglich, dass das der Fall wäre. Er konnte allein schon ihre Präsenz nicht ertragen. „Ich setze mich sicherlich nicht auf den dreckigen Boden!", patzte sie. Wie ausgesprochen nett von ihr. Von was auch immer Jungkook geblendet war, ihre Schönheit konnte es schlichtweg nicht sein, Jimin hätte es auch gerne. Dieser lächelte nur süß und deutete auf seinen Schoß. „Hier ist genug Platz." Damit verzog sich Jimins Gesichtsausdruck zu kompletter Missgunst.