„Du willst WAS?!" Jungkook sprang regelrecht von seinem Platz auf. Mit großen Augen sah er seinen Freund an. „Jetzt mach hier nicht so einen großen Aufstand. Du sollst doch nur meine Mutter kennenlernen", meinte Jimin, der ihn mit leicht zweifelndem Ausdruck betrachtete.
Die letzten paar Male hatte er Glück gehabt. Die Dame des Hauses war abwesend, da sie arbeiten musste. Aber nun wollte Jimin sie direkt einander vorstellen. Immerhin war er der erste feste Freund, den er ihr präsentieren konnte. Außerdem hatte sie das Recht zu erfahren, welcher junge Mann sein Herz erobert hatte.
Doch Jungkook machte aus dem Ganzen eine echt große Sache. Er wirkte schon nahezu panisch. „Was ist, wenn sie mich nicht mag?", fragte er verunsichert. Jimin seufzte leicht. „Keine Sorge. Sie wird dich lieben." Immerhin hatte er ihre Schwäche für bestimmte Männer von ihr geerbt. Abgesehen würde sie ihn ohnehin dafür lieben, dass er ihren Sohn in der Schule beschützt.
„Ich muss nach der Schule nach Hause. So kann ich mich ihr nicht präsentieren...", meinte er und lief leicht auf und ab. Er schien zu grübeln. „Irgendwo müsste ich noch ein paar Hemden haben." Jimin sah ihn mittlerweile etwas irritiert an. „Jungkook! Du fragst sie nicht um Erlaubnis, mich heiraten zu dürfen. Komm ein wenig runter."
Der Jüngere lief mit straffem Schritt zu dem Tisch und haute die Handflächen drauf. „Park Jimin! Jetzt nehme die Situation bitte ein wenig ernster", sagte er aufgebracht, „Abgesehen davon! Vielleicht habe ich ja noch vor dich zu heiraten!"
Jimins Gesicht färbte sich um einige Nuancen dunkler. Warum musste sein Freund auch so ein Idiot sein? Wieso ging es jetzt auch wieder um ihn? Er wandte schüchtern den Blick ab. Irgendwie war er es noch immer nicht gewohnt, von jemandem so umworben zu werden.
„Was kann ich dafür, wenn du so übertreibst?", schmollte er, „Mach dir doch einfach keinen Kopf. Selbst wenn sie dich nicht mögen sollte, liebe ich dich trotzdem noch, okay? Ich würde sicherlich nicht wegen ihr damit aufhören. Ich kann gar nicht mehr ohne dich."
Jungkooks Ausdruck entspannte sich ein wenig. Er beugte sich nach vorne und gab ihm einen zarten Kuss. „Danke Minnie. Aber ich werde mir weiter Gedanken machen. Ich will, dass sie stolz auf den Jungen sein kann, der ihren Sohn liebt." Sanft streichelte er über seine Wange. „Du bist mir wirklich wichtig und das will ich ihr zeigen."
Letztlich konnte Jimin ihn doch noch dazu überreden, direkt nach der Schule zu ihm nach Hause zu kommen, ohne sich vorher umgezogen zu haben. Immerhin wartete seine Mutter mit dem Mittagessen auf die beiden.
„Sehe ich gut aus?" Jungkook versuchte sich irgendwie die Frisur zu richten, während Jimin an der Tür klingelte. Der Ältere lachte leicht. „Wann siehst du denn nicht gut aus, Kookie?" Schmunzelnd stellte er sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Du weißt, was ich meine", quengelte Jungkook.
„Ich weiß. Aber du siehst so perfekt aus." Fast schon ein wenig verträumt starrte er seinen Freund an. Zumindest bis die Tür mit einem Mal aufging. „Hallo meine Süßen~" Was Besseres war ihr nicht eingefallen? Eine Dame mittleren Alters stand vor ihnen und lächelte breit.
Bei ihrem Anblick wurden Jungkooks Augen größer und verbeugte sich regelrecht im Neunziggradwinkel. Jimin konnte nicht anders als zu kichern. Sein Verhalten war so unglaublich niedlich. „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Frau Park."
Seine Mutter lachte herzlich. „Warum denn so förmlich? Da fühle ich mich ja so alt." Sie trat zur Seite und wies sie an reinzukommen. Als sie die Tür wieder schloss, wendete sie sich schließlich an Jungkook. „Mich freut es natürlich auch, Jimins Freund kennenzulernen."
Natürlich ließ sie es sich nicht nehmen, ihn von oben bis unten zu mustern. „Strammer Bursche", murmelte sie, „Gute Muskeln... markantes Gesicht." Jimin lief hinter ihr rot an. „MAMA!", rief er panisch aus. Da blamierte sich nicht Jungkook bei der ersten Begegnung, sondern seine eigene Familie.
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Der K(r)ampf eines Wattebällchens - Jikook
RomanceJungkook war einer dieser beliebten 0/8/15 Sportler ihrer Schule und ein Idiot obendrein. Etwas, was Jimin ganz und gar nicht abkonnte, war dessen Selbstgefälligkeit. Vielleicht wären sie einander nie näher gekommen, wenn Jimins bester Freund Yoongi...