Ich fuhr zur Schule und sah Dylans Auto auf dem Parkplatz. Als ich daneben parkte, kam Elias schon aus dem Auto auf mich zu.
„Endlich bist du da! Ich brauche deine Hilfe!" keuchte er und öffnete die Türen von Dylans Wagen.
Ich erschrak, als ich Dylans Körper auf der Rückbank liegen sah.
„Was ist passiert?" fragte ich und starrte ihn an.
„Du musst mir zuerst versprechen, dass du es niemanden sagst!"
„Ja klar, kannst du mir jetzt bitte sagen was passiert ist?" Ich war verdammt sauer. Wenn er ihm etwas getan hat dann...
„Dylan ist drogenabhängig. Das hat alles vor ein paar Jahren begonnen, aber er war auf Entzug und ich dachte das Thema wäre durch! Wir wollten uns mit den Jungs treffen, aber dann bemerkte ich, dass er ganz komisch war und er erzählte mir, dass er seit kurzem wieder Drogen nehme. Seit der der Scheidung. Dann haben wir angehalten, weil ich ihm verboten hatte weiter zu fahren. Ich wollte ihn nach Hause bringen, weil ich wusste dass sein Dad von den Drogen weiß, aber dann ist der ohnmächtig geworden und ich habe dich angerufen!"
Wow. Das war das letzte was ich von Dylan erwartet hätte. Wenn dann von den Zwillingen.
„Und wieso hast du mich angerufen?"
Er starrte Dylan an, bis er flüsterte:
„Dylan hat mir erzählt, dass deine Mutter auch drogenabhängig war."
Als er das sagte, wurde ich so wütend.
„Und woher weiß er das?" schrie ich ihn an.
„Keine Ahnung, wahrscheinlich von eurem Dad!", sagte er und schaute mich traurig an, „Ich habe gehofft, dass du weißt, was man in solchen Situationen tun muss..."
Auch wenn ich gerade richtig sauer auf Dylan und meinen Dad war, konnte ich Elias handeln verstehen.
Ich krabbelte auf den Rücksitz und legte zwei Finger an Dylans Hals. Er atmete noch. Gott sei Dank!
„Gibt es hier eine abgelegene Wiese? Und habt ihr Wasser dabei?" sagte ich und hockte mich auf den Beifahrersitz.
„Ähm Ja.." sagte Elias und wollte weiterreden, aber ich unterbrach ihn.
„Bring mich zu der Wiese!", befahl ich ihm und er fuhr sofort los, „Wann hat er die Drogen genommen?"
„Vielleicht vor 10 Minuten?" stotterte Elias und fuhr mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang.
„Das Feld ist gleich um die Ecke!" informierte er mich und nach ein paar Sekunden hielt er an.
Wir stiegen aus dem Auto und trugen Dylan auf die Wiese.
„Guck lieber weg!" meinte ich und legte Dylan seitlich neben mich.
Diesen Trick hatte mir der Arzt meiner Mutter damals verraten. Nachdem sie und Dad sich getrennt hatten, brach für sie eine Welt zusammen. Sie nahm oft Drogen. Harte Drogen. Der Arzt sagte, dass wenn keiner in der Nähe ist und helfen kann, dass ich sofort meine Finger weit in Mamas Mund stecken sollte, weil das den Würgereiz anregt und sie dann die Drogen vielleicht noch auskotzt. Aber bei Dylan ist es schon ein paar Minuten her und nicht ein paar Sekunden.
Ich öffnete vorsichtig seinen Mund und steckte meine Finger tief in seinen Mund. Ich klopfte ihm noch leicht auf den Rücken und er fing tatsächlich an zu würgen.
„Elias hol das Wasser! Schnell!" rief ich und er rannte zum Auto.
Ich sah wieder zu Dylan und kurz darauf übergab er sich. Ich keuchte und war so froh, dass es funktioniert hatte.
„Wie hast du das gemacht?" fragte Elias erstaunt und reichte mir das Wasser.
„Erzähle ich später! Kannst du ihn bitte halten, damit er sich übergeben kann?" Er setzte sich hinter Dylan und hielt ihn ein bisschen hoch, damit sein Kopf nach unten schaute und er sich auf der Wiese übergeben konnte.
Ich wählte die Nummer meines Dads und rief ihn an. Ich erzählte ihm schnell alles und er schickte sofort einen Krankenwagen.
Er selber fuhr sofort von der Arbeit los.
„Ok Hilfe kommt!" sagt euch und kniete vor Dylan.
„Da trink!" meinte ich und hielt ihm die Flasche hin.
Dylan stöhnte und ich half ihm beim Trinken, da er nicht die Kraft dazu hatte. Kurz darauf hörten wir Sirenen und der Krankenwagen kam um die Ecke gerast. Zwei Männer und eine Frau rannten mit einem Koffer zu uns und übernahmen.
Elias und ich gingen auf die Seite und er umarmte mich.
„Danke! Ohne dich würde er vielleicht nicht mehr leben!"
Ich starrte rüber zu Dylan und betrachtete ihn.
Hoffentlich wird alles gut.
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My Brothers
Teen FictionAlisia Johnson lebt jetzt schon seit einem Jahr bei ihren Großeltern, seit dem Tod ihrer Mutter. Doch dann wird sie von ihrem Vater zu sich in seine Villa geholt, da er jetzt ihr Vormund ist. Seine 4 Söhne reagieren unterschiedlich auf ihre neue Sch...