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Als ich wach wurde, brauchte ich ein paar Minuten, um überhaupt meine Augen zu öffnen. Als ich gegenüber von mir den Fernseher sah, erinnerte ich mich Stück für Stück wieder. Der Anruf, Dylan auf der Wiese, Krankenhaus und dann der Filmabend mit Elias. Mit Mühe konnte ich mich hochstemmen und suchte die Couch nach Elias ab. Erst nach ein paar Sekunden bemerkte ich, dass ich auf seiner Brust geschlafen habe und er seine Arme um mich gelegt hatte! Stimmt, ich habe geweint und er hat mich getröstet! Oh Gott, bin ich auf ihm eingeschlafen?
Ich kletterte vorsichtig von ihm herunter und ging mit den Pizzaschachteln in die Küche. Daraufhin ging ich in mein Zimmer und hüpfte schnell unter die Dusche.
Nachdem ich mir ein T-Shirt und eine kurze Hose anzog, klingelte mein Handy. „Dad" erschien auf dem Display und ich hob ab.
„Hey gibt's was neues von Dylan?" fragte ich.
„Nein noch nicht, aber es geht ihm soweit gut! Ich habe euch heute von der Schule befreit, das war gestern eine anstrengende Nacht! Versucht auf andere Gedanken zu kommen!"
Er legte auf und dann fiel es mir ein.
Wenn mein Dad die Schule nicht erwähnt hätte, hätte ich sie voll vergessen!
Ich ging wieder in die Küche und bog um die Ecke. Fast wäre ich in Elias gerannt!
„Oh tschuldigung!" meinte ich und sah dann erst, dass er oberkörperfrei vor mir stand. Er musste meinen Blick verfolgt haben, weil er meinte:
„Ich habe leider keine Ersatzklamotten dabei, ich hoffe das ist okay!"
Und ob das ok war!
„Mein Dad hat angerufen. Er hat uns alle von der Schule befreit! Dylans Zustand ist unverändert!" informierte ich ihn und setzte mich an die Theke.
Plötzlich drehte er sich um und stellte mir einen Teller mit Rührei und Speck hin.
„Hast du das gemacht?" fragte ich erstaunt.
„Ja. Ich hoffe doch du hast Hunger!"
„Ich könnte gleich den ganzen Kühlschrank aufessen!" sagte ich und fing an zu essen.
„Kein Wunder! Du hast gestern auch kaum ein Stück von deiner Pizza gegessen." erklärte er und setzte sich mit seinem Teller neben mich.
Weiß er, dass ich auf ihm geschlafen habe? Ich hoffe mal nicht...
„Geht es dir schon besser?" fragte er mich und schenkte mir Orangensaft ein.
„Danke, ich glaube schon. Der ganze Abend hat mich bloß an meine Mum erinnert, das ist alles! Es geht mir gut!" erklärte ich und er starrte mich an.
„Ist was?"
„Nein, ich finde deine Haare bloß sehr schön!" sagte er und wurde rot.
„Oh danke!"
Elias und ich räumten nach dem Frühstück noch das Wohnzimmer und die Küche auf. Währenddessen kamen die Zwillinge und Jake aus dem Krankenhaus. Sie waren so müde, dass ich sie gleich ins Bett geschickt habe.

Gegen Mittag, als für die anderen die Schule endete, schrieb mir Adrian.
Er fragte mich, ob alles ok sei, da ich ja nicht in der Schule war. Ich meinte nur, es gäbe einen Notfall in der Familie und der Abend wäre ziemlich stressig gewesen, deshalb hätte Dad uns befreit. Er fragte zum Glück nicht weiter nach und fragte dann, ob ich eine Ablenkung gebrauchen könnte.
Eine Ablenkungen wäre toll, antwortete ich und er machte mir einen Vorschlag. Er holt mich von dem Training ab und nach dem Training könnten wir ja ins Kino fahren.
Da die Schule erst begonnen hat und ich also nicht viel zu lernen habe, sagte ich zu. Erst danach fielen mir Claras Worte ein.
War das jetzt schon wieder ein Date?

My BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt