Meine persönliche Superheldin

6. Verabredung

Ein lautes piepen ließ mich aus dem Schlaf hochschrecken. Ich taste nach meinem Handy und stellte den Wecker aus. Alex lag neben mir.

Warte was? Mist wir müssen irgendwann eingeschlafen sein.

Der schrille Ton des Weckers schien sie gar nicht beeindruckt zu haben. Sie lag neben mir auf dem Rücken, den linken Arm an ihrer Seite, den rechten unter ihrem Kopf. Ihr T-Shirt war ein Stück nach oben gerutscht, was mich einen Blick auf ihren gut trainierten Bauch erhaschen ließ.

Oh man wir müssen uns echt beeilen wenn wir die Straßenbahn noch erreichen wollen.

Ein Blick zur Uhr verriet mir nämlich das ich schon mindestens 3 klingeln des Weckers verpasst haben musste. Uns blieben nur noch 20 Minuten bis die Straßenbahn fuhr. Ich rüttelte an Alex. Langsam öffnete sie ihre Augen und blinzelte mir verschlafen entgegen. "Was ist los", flüsterte sie mit einer rauen Stimme. "Man wie haben total verschlafen. Wir haben nur noch 20 Minuten bis die Bahn kommt." Auf einmal war sie hell wach. "Scheiße."

Wie als würde die Welt gleich untergehen und ich müsste noch die letzten Dinge in meinen Bunker werfen rannte ich durch das ganze Haus. Anziehen, Zähne putzen, Tasche, Alex. Scheiße Alex. Alex stand etwas ratlos mitten im Wohnzimmer. Etwas anderes zum anziehen hatte sie nicht und ihre Schultasche erst Recht nicht. "Ich bin fertig. Los komm!"

Ich schloss die Tür ab und sah zu wie Alex ihr Skateboard elegant auf die Straße setzte und losfuhr.

Alex' Sicht

Ich rollte die Straße entlang. Die kalte Luft legte sich um mich und verpasste mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Erst nach einer Weile fiel mir auf das ich Casy's Schritte nicht mehr hinter mir hörte und drehte mich um. Etwa 10 Meter hinter mir hatte Casy mit dem Laufen schwer zu kämpfen. Durch die Kälte sah ich das viele kleine Wölkchen den Weg von ihrem Mund zum Himmel fanden. Ich musste schmunzeln. Ich wartete bis sie mich eingeholt hatte und deute auf mein Board.

Casy's Sicht

"Keine Chance!" Die Arme verschränkt stand ich vor Alex und protestierte.

Ich mach mich doch völlig zum Depp.

Aber Alex ließ nicht locker. Sie verkeilte ihren Fuß vor den Rollen und half mir aufzusteigen. Etwas wackelig stand ich auf dem Board und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Gerade stand ich einigermaßen gut, als Alex nach meiner Hand griff und los lief. Sie machte große, schnelle Schritte und ich hatte Probleme nicht nach links oder rechts zu kippen. Ihre Hand war warm und ich spürte das sie mich nicht loslassen würde bis wir sicher an der Haltestelle waren.

Völlig außer Atem kamen wir in der Schule an. Wir hatten die Bahn gerade noch so bekommen. Im Musikraum setzten wir uns in den gewohnten Stuhlkreis und versuchten beide erstmal unseren Atem zu kontrollieren. Wir hatten nicht bemerkt das unser Lehrer den Raum betreten hatte, bis dieser sich laut Räusperte um die Aufmerksamkeiten der Klasse auf sich zu lenken. Der große schlanke Mann stand vor der Tafel und rückte seine Brille zurecht eher er den Unterricht begann. "Guten Morgen. Ich hoffe ihr habt eure Instrumente mitgebracht. Wie ihr wisst wollen wir heute den Klassensong weiter üben und ausbauen." "Mist", flüsterte ich eher zu mir als zu irgendjemanden, doch Alex hatte mich gehört. "Was ist?" Ich lehnte mich etwas zu ihr und flüsterte: "Bei dem ganzen Zeitdruck hab ich meine Gitarre vergessen." Sie sah mich an und ihre Smaragd grünen Augen hatten wieder dieses neugierige glitzern. "Du spielst Gitarre?" Ich nickte nur, aber Herr Baumann hatte unser Gespräch schon bemerkt und musterte uns streng. "Wollt ihr eure Gespräch mit der Klasse teilen?" Ich spürte das sich meine Wangen rosa färbten. "Ich...ähm...ich hab meine Gitarre vergessen." Aus dem Augenwinkel sah ich wie Herr Baumann mit den Augen rollte und ein genervtes Schnaufen von sich gab. "Dann such dir jemand und geht runter in den Geräte Raum und bringt gleich unsere Mappen mit." Ich deute auf Alex und zusammen verließen wir den Raum. "Kannst du mir das beibringen?" Ich hastete neben Alex die Treppe nach unten und spürte ihre Blicke auf meiner Haut. "Was?" Sie sah mich verwirrt an. "Na das Gitarre spielen, ich wollte schon immer Gitarre spielen können." "Mmmh..." Sie sah mich fragend an wärend ich die Tür zum Geräte Raum ausdrückte. "Okay." Ihr Blick erhellte sich. "Aaaber dafür musst du mir das Skateboard fahren beibringen. Deal?" Ich streckte ihr die Hand entgegen um auf den Deal einzuschlagen. "Deal. Samstag 16:00 Uhr im Park." Sie nahm meine Hand und damit war es beschlossene Sache.

Hey. Ich denke die Geschichte kommt jetzt erst richtig in Schwung. Ich hab zwar wenig reads, bin aber dankbar für jeden der die Geschichte ließt weil sie mir echt viel bedeutet. Schönen Tag noch und bleibt gesund. Ach ja ich würde mich über Kritik freuen. Bye.