8. Obstwiese

583 32 0
                                    

Ich krallte mich in Alex' Schulter als ich das erste Mal eine Rampe nach unten rollte. Geradeaus fahren konnte ich mittlerweile relativ gut, aber vor den Rampen hatte ich schiss. "Ey das tut richtig weh." Alex hielt sich die Schulter als ich wieder unten stand. "Sorry." "Ich glaub ich brauche ne Pause", schnaufte Alex und deutete auf eine Bank. Ich nickte.

Alex schmiss sich auf die Bank und ich setzte mich neben sie. "Jetzt bin ich dran." Ich nickte und öffnete den Reißverschluss der Gitarrentasche, aber Alex hielt mich auf. "Nicht hier komm mit." Sie schnappte sich die Gitarre und sog mich hinter sich her. Wir kletterten über einen kleinen Hügel hinter dem Skaterpark. Mir stockte der Atem als wir oben standen. Man hatte einen perfekten Blick über die Stadt. In der Ferne konnte man die Hochhäuser und Bürogebäude sehen, die Straßen über welche sich die Autos kämpften und die Einkaufszentren. Unter uns erstreckte sich eine riesige Wiese übersät mit Blumen, Gräsern und Obstbäumen. "Wow." Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen das Alex lächelte und erleichtert ausatmete. Gemeinsam liefen wir den Hügel nach unten und legten uns in das Gras. Es war einer der letzten warmen Tage und die sonne strahlte uns mit letzter Kraft entgegen.

Alex' Sicht

Ich war erleichtert das es ihr hier gefällt. Es war einer meiner Lieblingsplätze hier in der Stadt. Sie lag neben mir und blinzelte der Sonne entgegen. Ich hatte mich nach hinten auf die Hände gestüzt. Ich wurde dann aber doch neugierig und öffnete die Gitarrentasche. Als ich die Gitarre herauszog blieb mir der Atem stehen.

Wow. Die sieht richtig teuer aus.

Das Holz der Gitarre glänzte. Vorsichtig strich ich über die Saiten, welche leise Töne von sich gaben. "So hält man die aber nicht." Casy saß mir gegenüber und lachte. Etwas peinlich berührt krazte ich mir am Hinterkopf und streckte Casy die Gitarre entgegen. "Spiel du zuerst was." Sie nahm die Gitarre und begann zu spielen. Sie spielte ein ruhiges Lied. Ich beobachtete erst wie ihre Finger über die Saiten glitten, mein Blick wanderte dann aber zu ihrem Gesicht. Konzentriert blickte sie auf die Gitarre. Sie ist so wunderschön.

"Nicht so." Etwas genervt richtete Casy zum hundertsten Mal meine Finger. "Ich kann das einfach nicht." Frustriert legte ich die Gitarre neben mir ab und sah auf den Boden. "Ich hab eine Idee. Ich sah zu Casy auf, welche Aufstand und sich hinter mich setzte. Ich bekam eine Gänsehaut als ich sie an meinem Rücken spürte. Sie legte die Gitarre auf meinen Schoß, schlang ihre Arme von hinten über meine und legte ihre Finger auf meine. "So kann ich dir das besser zeigen." Ihr Kopf lag auf meiner rechten Schulter und ich spürte ihren Atem an meinem Ohr.

Casy's Sicht

Es hatte mich viel Überwindung gekostet mich so nah an Alex zu setzen, aber ich hatte ihr versprochen ihr das Gitarre spielen beizubringen. Mittlerweile spielte sie fast allein und ich stand auf. Ich stand ihr gegenüber und sie begann zu lächeln als sie einige Töne fehlerfrei allein spielte. "Ich hab's. Ich hab's!" Alex sprang mir entgegen und wie landeten beide im Gras. Sie lag über mir und wir mussten lachen bis uns die Luft weg blieb. "Sorry." Lachte Alex und rollte sich zur Seite. Wir lagen einfach nur neben einander und sahen in den Himmel. "Es war echt ein schöner Nachmittag." Alex drehte sich zur Seite und stüzte sich auf ihren Oberarm. "Fand ich auch."

Meine persönliche SuperheldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt