Sirius Black x Marlene McKinnon - Letting go
geschrieben von nyctophilina
»One thing you can't hide - is when you're crippled inside.«
AN: ich wünsche euch allen eine wunderbare adventszeit und natürlich ganz viel spass bei den täglichen pairing-oneshots!
viel vergnügen beim lesen, gebt auch den rair-pairings in diesem buch eine chance (:-
„Ich habe dich geliebt", hauchte Sirius. Er hockte vor einem kleinen, unscheinbarem Grabstein, in dessen Stein die Initialen seiner großen Liebe gemeißelt worden waren.
Jedes Weihnachten kam er hier her, damit sie sich nicht ganz so alleine fühlte, damit er sich nicht ganz so alleine fühlte. Damit sie beide jemanden hatten, wo es doch sonst niemanden mehr gab.
„Ich liebe dich, Marlene", flüsterte er wieder und wieder, während kleine, runde Tränen aus seinen Augen traten und sich einen Weg über seine Wangen bahnten, wo sie schließlich am Kinn stoppten und mit einem leisen Platsch auf den von Schnee bedeckten Kies tropften.
Mit seiner kalten Hand fuhr er über den ebenso verschneiten Grabstein, wischte die paar Flocken, die sich auf dem Grab nieder gelassen hatten, fort und gab somit den Namen seiner großen Liebe frei.
„Ich hoffe, dir geht es gut da oben, Marls.", sprach er schließlich. Seine Stimme zitterte, ebenso sein ganzer Körper. Die Kälte ließ ihn beinahe erfrieren. Aber er musste noch ein bisschen hier bleiben. Für Marlene. Sie sollte sich nicht alleine fühlen. Nicht an Weihnachten.
„Weißt du", begann er wieder. „Du fehlst uns, Marlene. Sehr sogar. Und mir ganz besonders. Ich wünschte, du wärst heute bei uns. Bei mir und Remus." Er brach abrupt ab, als er an James und Lily denken mussten.
Wieso mussten sie sterben? Wieso musste seine Familie sterben? Die Welt konnte so ungerecht sein.
„Ich vermisse euch alle so sehr. Ich vermisse dich so sehr, Marlene. Ich weiß nicht, wie ich das noch einen Tag länger aushalten soll. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr weiter machen.", Sirius senkte seinen Blick wieder auf Marlenes Grabstein, ehe er seinen Zauberstab aus seiner Tasche nahm und diesen einmal hin- und her schwang.
Ein kleiner Weihnachtskranz erschien in seiner linken Hand. Sacht und behutsam umschloss Sirius ihn mit seinen Händen, ehe er ihn vorsichtig, als wäre er aus Glas, auf Marlenes Grabstein platzierte.
„Ich habe das Gefühl, ich zerbreche daran. Ich zerbreche an dem Wissen, dich nicht mehr bei mir zu haben, dich nie wieder in den Arm nehmen zu können, nie wieder dein süßes Lächeln zu sehen, mit deinen honigblonden Haaren zu spielen, deine wunderbare Stimme zu hören. Ich will dich küssen können, ich will dich halten, ich will dich lieben. Aber-" Sirius schluckte einmal, um seinen trockenen Hals loszuwerden.
„Ich weiß nicht, warum ich die Hoffnung verloren habe. Warum ich die Hoffnung in uns, in mich und in alle anderen verloren haben. Warum ich die Hoffnung in das Gute verloren habe." Sirius krallte sich mit beiden Händen in seinen Oberschenkeln fest und blinzelte, um die aufkommenden Tränen zu verdrängen.
Sirius hörte Schritte hinter sich. Lange, vorsichtige Schritte. Remus. Er kannte seinen besten Freund. Er kannte alles von ihm. Er wusste, wie jeder Gedankengang in ihm vorging, er wusste, wie jedes Buch hieß, was der andere gelesen hatte, er kannte jede Mimik, jede Gestik, jeden Ausdruck in den Augen des anderen konnte er sofort identifizieren und deuten. Er hatte jahrelang mit Remus zusammen gelebt. Er kannte jede Laune, jeden Schritt, jeden Atemzug des Größeren.
„Sirius! Was macht du denn noch hier draußen? Komm rein, es ist verdammt kalt.", forderte ihn der Werwolf auf.
Er blieb einige Schritte hinter Sirius stehen, beobachtete von da aus ruhig das Spektakel, welches sich ihm bot.
„Du hast ihn gehört.", wandte Sirius sich an Marlene, ehe ein heiseres Lachen seinen Mund verließ, aber es klang nicht fröhlich.
Es klang kaputt.
„Nun Gut. Ich muss wieder. Bis dann, Marls. Wir sehen uns.", flüsterte Sirius zum Abschied.
„Ich liebe dich, Marlene, denk immer daran. Ich komme dich bald besuchen. Frohe Weihnachten." Und mit diesen Worten stand Sirius auf und ging gemeinsam mit Remus zurück zu der kleinen Hütte des Größeren.
„Du liebst sie immer noch, oder?", fragte Remus sanft, während unter ihnen der Schnee bei jedem ihrer Schritte knirschte.
„Ja", hauchte Sirius, den Tränen nahe. „Und jeden Tag, ein Stückchen mehr."
„Sirius." Remus war stehen geblieben, drehte sich zu seinem langjährigen Freund um.
Sirius wandte seinen Kopf kurz zu Remus, dann senkte er ihn wieder.
„Komm her, Mann." Und Remus zog ihn in eine Umarmung. Fest, liebend, haltend. Das hatte Sirius gebraucht, nach all dieser Zeit.
„Hör zu, Sirius. Ich sehe, wie es dich zerbricht. Du musst lernen, sie loszulassen. Und zwar endgültig. Ich weiß, du liebst sie, aber", Remus stoppte kurz und fasste Sirius an den Schultern. „Aber sie ist tot. Genauso wie James und Lily und all die anderen. Sie sind tot. Und auch wenn wir sie lieben, das wird sie nicht zurück bringen, verstehst du?", hauchte Remus, während einige Tränen sich den Weg aus seinen Augen bahnten. Mit größter Mühe hielt er sie zurück.
„Wir müssen lernen loszulassen, Sirius. Denn ansonsten zerbrechen wir daran. Es wird uns kaputt machen und uns letztendlich umbringen."
Stumm nickte Sirius mit dem Kopf. Er wollte nicht loslassen. Er konnte nicht loslassen.
Er liebte Marlene. Er konnte sie nicht einfach gehen lassen, egal was Remus sagte.
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ADVENTSKALENDER 2020; HP
Kısa Hikayeadventskalender 2020; harry potter a oneshot-collection 2020 by nyctophilina and wonderful potterheads