Scorpius Malfoy x Albus Potter - A magical christmas
geschrieben von nyctophilina
»There's nothing prettier than a city at 5 am, with it's empty streets and it's cold wind.«
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„Auf Wiedersehen, Rosie", flötete Albus seiner Lieblingscousine gut gelaunt hinterher, als diese in den Hogwarts Express einstieg, um, wie so viele andere Schüler und Schülerinnen auch, nach Hause zu ihrer Familie zu fahren und dort die Weihnachtsferien zu verbringen.
Albus freute sich. Wahrscheinlich hatte er sich noch nie mehr darüber gefreut, in der Schule bleiben zu dürfen. Aber nach ein wenig (viel) Überzeugungskraft seiner und auch Rosie's Seite aus, hatten Ginny und Harry schließlich zugestimmt, dass Albus das Weihnachtsfest gemeinsam mit Scorpius auf Hogwarts verbringen durfte.
Und der eigentliche Grund seiner Freude war auch gar nicht, dass er Weihnachten dieses Jahr ohne seine Familie feiern würde. Der eigentliche Grund stand nur knapp fünf Zentimeter neben ihm, hieß Scorpius Malfoy und winkte gerade dem Hogwarts-Express hinterher. Zwei Wochen alleine mit Scorpius. Mehr brauchte es nicht, dass Albus Herz schneller schlug und seine Lippen sich zu einem breiten Grinsen verzogen.„Okay, lass uns hoch ins Schloss, es wird kalt.", nörgelte Albus dann irgendwann. Der Wind war aber tatsächlich eisig, sodass Scorpius sich nach einer kurzen Weile dann dazu entschied, Albus Bitte nachzukommen und sie gemeinsam wieder zum Schloss trotteten. „Meine Hände sind kalt, Scorp.", schmollte der Schwarzhaarige nach den ersten Metern. Scorpius schaute ihn mit funkelnden Augen an. Wie konnte man in Merlins Namen diesen Jungen nicht einfach zuckersüß finden? Scorpius starb jedes Mal beinahe an einem Zuckerschock und dabei war er noch nicht mal Diabetiker. Albus große, unschuldigen Augen, sein verstrubbeltes, unbändiges Haar, sein schüchternes Lächeln, seine Schüchternheit, die Art und Weise, wie er Dinge schätzte und liebte, sein manchmal etwas kindisches, aber dennoch unheimlich niedliches Verhalten, Scorpius könnte ewig so weiter machen, aber eine Sache stand fest; er war hoffnungslos in den Jungen vor ihm verliebt.
Scorpius hielt Albus seine Hand hin, welcher dieser rasch ergriff, sodass Scorpius sie dann wieder in die Taschen seines dicken Wintermantels steckte und Albus Hand mit seiner wärmte. Albus lächelte zufrieden. Was er aber nicht sehen konnte war, dass Scorpius nicht weniger verrückt grinste wie er gerade und dass die Herzchen nur so aus seinen Augen strömten. Aber Liebe macht ja bekanntlich blind, weshalb keiner der beiden bemerkte, dass der jeweils andere ihm mindestens genauso verfallen war.
Im Schloss angekommen, machten Scorpius und Albus sich einen ruhigen Tag, endlich befreit von ihren nervigen Mitschülern, die sowieso nichts mit ihnen zu tun haben wollten. Scorpius las, Albus langweilte sich.
„Scooooorp.", ertönte es irgendwann von Albus Himmelbett aus. Scorpius hatte seinen Blick weiter auf die Seiten vor ihm gerichtet, während er mit einem Ohr Albus zuhörte. Diese Eigenschaft hatte er sich nämlich über die letzten Jahre antrainiert oder viel mehr antrainieren müssen, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich kein einziges Buch zu Ende gebracht, so oft wie Albus ihn beim Lesen unterbrach und stattdessen nach seiner Aufmerksamkeit verlangte.
„Können wir raus gehen, Scorp?", fragte Albus süß. Scorpius zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Du willst nie raus gehen, nicht mal im Sommer verlässt du freiwillig das Schloss. Wir haben, Winter, es schneit und es herrschen Minusgrade. Bist du sicher, dass du dich auf dem Rückweg nicht doch erkältet hast?" Scorpius wandte endlich den Blick von seinem Buch ab und sah Albus stattdessen mit einer hoch gezogenen Augenbraue und einem leichten Schmunzeln auf den Lippen an.
„Ha. Ha. Witzig, Malfoy. Aber...", er stoppte einen kurzen Moment. „Ich will einen Schneeengel machen. Und einen Schneemann bauen. Bitte." Albus versuchte den besten Hundeblick aufzusetzen, der ihm in diesem Moment möglich war. Wenn er und Scorpius nämlich eine Sache gemeinsam hatten, dann war es die, dass sie beide ungern rausgingen. Lieber hockten sie den ganzen Tag drinnen, im Bett mit einer Tasse Tee und einem guten Buch, in Scorpius Fall, oder einer unbemalten Leinwand, was Albus anging.„Schön.", stimmte der Blonde dann schließlich zu und konnte sich das Grinsen bei Albus süßem Jubelschrei nicht verkneifen. Kopfschüttelnd stand er schließlich von der gemütlichen Matratze auf und schälte sich aus der warmen Bettdecke. Er war ihm wirklich hoffnungslos verfallen.
Dick eingemummelt in Mütze, Schal und Winterjacke befanden sich Scorpius und Albus schließlich auf den großen Wiesen des Schlossgeländes. „Komm, Scorp!", schrie Albus glücklich und zog seinen besten Freund durch den Schnee auf ein unbestimmtes Ziel zu. „Schneeengel?", fragte er. Scorpius nickte. Der Anblick eines glücklichen Albus ließ sein Herz höher schlagen und ihm wurde ganz warm innen drin. Albus Augen glitzerten, als er sich in den sachten Schnee fallen ließ, seine Beine und Arme ausbreitete und einen Schneeengel formte. Scorpius wollte sich neben ihn legen, kaum berührte er aber die gefrorenen Flocken, sprang er direkt wieder auf. „Ih! Ist das kalt!", rief er entsetzt. Albus kicherte nur. Immer lauter lachte er, bis er sich schließlich vor lauter Lachen im Schnee kugelte. Da lag sein bester Freund doch tatsächlich im Schnee und lachte ihn aus, während er Albus immer auf Händen trug, sobald sich die Zimmertemperatur auch nur einen Grad veränderte. „Na warte, du undankbares Balg.", brummte Scorpius rachlustig, formte mit seinen in Handschuhen eingepackten Händen ein bisschen Schnee zu einer Kugel, ehe er diese auf den Schwarzhaarigen abfeuerte.
„Hey!", empörte sich Albus, da traf ihn schon die nächste Kugel, mitten im Gesicht. Mit zerknirschtem Gesicht wischte Albus sich das feuchte Eis von den Wangen. „Aww,", ertönte Scorpius Stimme, „ist das etwa kalt?" Er blickte ihn kurz gespielt mitleidig an und wischte sich eine imaginäre Träne fort, ehe er in lautem Gelächter ausbrach.
Das ließ Albus aber natürlich nicht auf sich sitzen. Er bückte sich, schnappte sich etwas Schnee, ehe er auch schon ausholte und... daneben warf. Na toll. Sport war eben noch nie so sein Ding gewesen.
„Wolltest du mich etwa abwerfen, Al?", fragte Scorpius, wie eine Mutter ihren fünf-jährigen Sohn fragen würde, und stemmte die Hände in die Hüften.
„Nein, ich doch nicht.", kicherte er. Augenblicklich kam Scorpius auf ihn zu gelaufen, weshalb Albus schnell das Weite suchte. Er kam aber nicht weit, denn er stolperte über eine vom Schnee bedeckte Wurzel und fiel der Länge nach hin, Scorpius, der direkt hinter ihm gewesen war, geradewegs auf ihn drauf.„Jetzt hab ich dich.", murmelte der Blonde, ehe er Albus unter sich umdrehte und versuchte sein Gesicht mit dem nassen Schnee zu bedecken. „Nein, nein, bitte nicht, Scorp! Ich tue auch alles, wirklich! Ich mach alles, was du willst!", bettelte der Slytherin.
„Ach, tatsächlich?", stoppte Scorpius in seiner Bewegung, hielt inne und sah seinen besten Freund neugierig an. Dass die Situation, in der sie sich beide gerade befanden, ziemlich intim war, störte sie nicht großartig, stattdessen genossen sie die intensive Nähe des anderen still und heimlich.
„Gut, dann gehen wir jetzt zurück ins Schloss und trinken heiße Schokolade und kuscheln uns in gang ganz viele Decken!"
„Ist gut.", lächelte Albus, denn gegen diesen Vorschlag hatte er absolut gar nichts einzuwenden. Wie aus reflex umgriff Albus Hand die von Scorpius, als sie sich auf den Weg zurück zum Schloss machten.
Der Duft der heißen Schokolade, die sie sich bei einem Abstecher in der Küche geholt hatten, verteilte sich im ganzen Raum, während Albus frisch geduscht aus dem Bad hüpfte, sich rasch eine Unterhose anzog, nur um danach in einen gemütlichen, ihm viel zu großen Hoodie von Scorpius zu schlüpfen und es sich in dessen Bett bequem zu machen, während eben genannter im Bad duschte. Albus hätte nichts dagegen gehabt, hätten sie zusammen geduscht, denn immerhin hätten sie so eine Menge an Wasser und Zeit gespart, aber dafür war es wahrscheinlich noch zu früh.
Keine fünf Minuten später kam Scorpius tropfend aus dem kleinen Bad. Albus wandte den Blick ab, vergrub ihn stattdessen tief in Scorpius Kissen. Er wusste nicht, ob er Scorpius halbnackten Anblick in diesem Augenblick überlebt hätte.
Wenig später kroch der Blonde zu ihm unter die Decke. Sein warmer Körper berührte Scorpius, während sie still schweigend da lagen und einfach nur die Stille genossen, ohne dass es unangenehm zwischen ihnen wurde. Nach der heißen Schokolade, kuschelte Albus sich ganz nah an seinen besten Freund ran, welcher einen Arm um den Schwarzhaarigen schlang und sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergrub.
Scorpius drückte ihm einen Kuss auf die nackte Stelle an Albus Hals. Das Herz des Slytherins blieb für einen Moment stehen. „Ich hab dich lieb, Al.2, flüsterte Scorpius dann.
Albus hauchte ihm ebenfalls einen Kuss auf die blonden Haare. „Ich hab dich auch lieb, Scorp.", lächelte er glücklich.
Irgendwann würde er es ihm sagen. Irgendwann. Nur eben nicht heute. Für den Moment würde er einfach nur den Augenblick genießen.
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ADVENTSKALENDER 2020; HP
Short Storyadventskalender 2020; harry potter a oneshot-collection 2020 by nyctophilina and wonderful potterheads