Ron Weasley x Harry Potter - Sommerende
geschrieben von truthislikeablanket
»So just forget about the world, we're young tonight.«
AN: großen dank, an alle, die das lesen. ich hoffe ihr gebt diesem rare-pair eine chance, da rarry ja alles andere als populär ist, was ich persönlich etwas schade finde. viel spaß beim lesen und schönen dezember! :)
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es war schon spät, als die sonne unterging. wie jeden sommer. harry staunte erneut über die farben, die die wolken veränderten, ganz ohne magie, rosa, lila, orange auf blauem himmel. harry nahm seine brille ab und augenblicklich verschwamm die welt vor seinen augen. harry saß auf einem hügel, nur minuten vom fuchsbau entfernt, um zeit alleine zu verbringen, wie er gesagt hatte. er sah ginnys ungläubigen und fragenden blick, hermiones besorgten und lunas stummen, wissenden blick noch deutlich vor seinem inneren auge. sie wussten bescheid, wie es ihm ging, doch konnten sie ihm nicht helfen.
harrys augen wanderten über die landschaft, obwohl er jeden baum, jeden hügel und jede blume auswendig kannte. das leben hier, das leben von ginny und den anderen weasleys war so gut wie sein eigenes geworden.harry seufzte und dachte an den tag, der noch nocht ganz vorbei war, doch auch nicht mehr lange dauern würde. es war sein geburtstag gewesen, sein neunzehnter geburtstag, den er ohne seine eltern, und ohne sirius oder remus feiern musste, aber seine neue familie hatte ihm trotzdem einen schönen tag beschert. ginny und luna waren extra aus london mit dem zug angereist, mit vielen neuigkeiten wie die neue wohnung, in der sie jetzt lebten, oder ginnys neuer kurzhaarfrisur, an die molly sich erst nach einigen stunden gewöhnen konnte oder dass die beiden jetzt einen kater namens fred hatten. harry freute sich, dass ginny und luna endlich zueinander gefunden hatten, obwohl er sich damit abfinden musste, wieder alleine zu sein. hermione war schon seit ein paar tagen da, um mal eine pause zu haben, von ihrem alltag und auch, um wie sie sagte, mal wieder alle zu sehen. und auch neville war da gewesen, der mittlerweile auf's land gezogen war, weg von dem großstadtlärm. so sehr sich alle bemüht hatten, es zu vergessen und zu ignorieren, hatten alle gespürt, dass etwas fehlte.
nein, nicht etwas, sondern jemand.harry schluckte mit einem bitteren gesichtsausdruck.
ron weasley, sein bester freund, der für harry der wichtigste mensch auf dieser welt war hatte es nicht geschafft sich an seinem geburtstag hier blicken zu lassen.niemand hatte es zu erklären versucht, aber harry hätte sich auch mit keinem "er hat sicher viel zu tun.", keinem "er denkt sicher an dich." und auch keinem "es tut ihm sicher leid, dass er nicht bei dir sen kann." trösten lassen können. er wollte sich nicht trösten lassen. da war schließlich keine trauer, die man hätte mildern können. harry war nicht traurig, dass ron sich nicht mehr für ihn oder seinen geburtstag interessierte, er war wütend. und vorallem, schrecklich enttäuscht.
ein wind wehte leicht über die hügel und strich harry eininge dunkle haarsträhnen in die augen. sein shirt mit den kurzen ärmeln schien nun auch nicht mehr warm genung und der sonnenuntergang war auch vorbei. doch harry war nicht danach, jetzt ins haus zurückzukehren, als wäre nichts gewesen. er wollte nicht das stille mitleid seiner familienmitglieder spüren, denn sie alle verstanden ihn nicht. also blieb er.
sein kopf sank auf das gras, dass von der sonne verbrannt und ausgetrocknet viel bequemer war, als es aussah. seine augen erfassten das blaugrau des sich ständig verdunkelnden himmels und harry lauschte den geräuschen des abends. ein vogel sang, grillen zirpten und der wind rauschte ganz leise in den bäumen.
es war erst ende juli, doch harry hatte das gefühl der sommer endete hier. er hatte den sommer gemocht, die fast endlosen tage, das sonnige wetter und die gute laune, die jeder mit sich trug, sobald es sommer wurde. und der sommer würde noch andauern, aber für harry war ron's abwesenheit ein schlussstrich gewesen. er verzog ärgerlich das gesicht. was machte er hier? ron's und seine freundschaft war so stark gewesen, dass konnte doch nicht das ende sein? unwillkürlich ballte harry eine hand zur faust. das durfte nicht das ende sein. sie waren doch so viel mehr als freunde, so was verliert man nicht so schnell. oder?
doch, wenn man den besten freund an seinem geburtstag sitzenlässt, dann hat man verloren.der himmel war noch dunkler geworden, harry würde es als nachtblau bezeichnen, wäre er ein poet oder so etwas.
war er aber nicht. er war nur enttäuscht.
er setzte sich auf, der boden war viel härter als noch vor einer halben stunde.harry verstand nicht, warum ihm das alles so nahe ging, er hatte doch so vieles verloren und verkraftet. doch ron bedeutete ihm nun mal so viel.
harry spürte die tränen in seinen augen erst, als sie schon über seine wangen liefen. er ließ sie laufen, er weinte sowieso viel zu selten. damals, als so viele ihr leben lassen mussten, alle die sich ihm angeschlossen hatten, konnte er nicht weinen. hermione hatte geweint und ginny. ron ebenfalls. aber harry hatte nicht weinen können und er hasste sich dafür. ron hatte gesagt, dass sei in ordnung, er müsse nicht weinen, er, ron, wüsste, wie traurig er war, doch harry war sich selbst zuwider gewesen in diesem moment.plötzlich hörte er schritte über das trockene gras stapfen, und er wischte sich hastig über das tränenverschmierte gesicht.
eine schlanke, große gestalt kam auf ihn zugelaufen, rotes, kurzes haar. harry tastete fahrig nach seiner brille, konnte sie nicht finden."ginny? bist du das?", fragte er leise und unsicher.
"nicht ganz."
harrys herz klopfte bis zum hals. er schob sich seine brille auf die nase und sah in das sommersprossige gesicht das auf ihn herabblickte. er hatte die stimme sofort erkannt.
ron setzte sich neben ihn ins gras. seine blauen augen starrten auf einen fernen punkt irgendwo im dunklen himmel. er fühlte sich schrecklich, soviel war klar."alles gute zum geburtstag, harry..", setzte er an, aber harry unterbrach ihn.
"das kannst du dir sparen! was soll das? ich hab dich seit ewigkeiten nicht gesehen und selbst an meinem geburtstag hälst du es nicht für nötig aufzutauchen. was für ein freund bist du denn, das möchte ich mal wissen!", harry war nicht laut geworden, aber in rons gesicht spiegelte sich schrecken."es tut mir so leid, ich..", murmelte er, harry konnte die röte zwischen seinen sommersprossen sehen, die sich über sein gesicht zog.
"ich bin ein miserabler freund, ich weiß. " ron sprach leise und harry hörte, wie unsicher er war.
"ich habe dich nicht vergessen, wieso sollte ich das, du bist mein bester freund, ich würde niemals...", er stockte."ich wollte eigentlich gar nicht kommen, weißt du?" harrys kopf schoss herum.
"was?"ron zuckte mit den schultern.
"du hast dich so verändert, du bist ganz schön schweigsam gewesen, immer wenn ich da war. und wenn ich nicht da war, hatten wir kaum kontakt. keine briefe, keine anrufe, nichts. ich dachte du magst mich nicht mehr."harry riss erstaunt die grünen augen auf.
"wie bitte?"
ron lachte nervös.
"weißt du, machmal geht es ganz schnell, dass sich eine freundschaft verändert. und plötzlich, ist es vorbei."
harry schüttelte den kopf und seine haare zerzausten noch mehr."aber doch nicht bei uns, ron. ich dachte, du hast das interesse an mir verloren, ich dachte du hättest die freundschaft beendet. aber...".
ron sah ihm plötzlich direkt ins gesicht. seine dunkelblauen augen strahlten etwas aus. freude und noch etwas...
"harry, sag mal, hast du geweint? wegen mir?"harry zuckte mit den schultern.
"du bist mir eben wichtig, ron."und dann war der himmel nicht mehr zu vergleichen mit der farbe, die rons augen hatten. als nachtblau würde harry es bezeichnen, wäre er ein poet oder so was. war er aber nicht, er was einfach nur glücklich.
und als sie sich küssten, wusste harry, der sommer war noch nicht zu ende.
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ADVENTSKALENDER 2020; HP
Short Storyadventskalender 2020; harry potter a oneshot-collection 2020 by nyctophilina and wonderful potterheads