Sirius Black x Remus Lupin - Young with you
geschrieben von Memoria08
»So just forget about the world, we're young tonight.«
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Sirius blinkte und fuhr auf die Autobahn. Die Straße war so gut wie leer und er beschleunigte das Tempo des alten Fords auf 130 km/h. Draußen dämmerte hinter ihm am Horizont bereits blass der Morgen, auch wenn es noch ein paar Stunden dauern würde, bis es richtig hell war. Wenn diese Welt überhaupt hell werden konnte, dachte Sirius.
An der Fensterscheibe hingen kleine Tautröpfchen, die sich langsam einen Weg nach unten bahnten. Im Auto war es warm, aber es war leer, bis auf Sirius selbst, und das ließ es kalt wirken.Der Rand unterm Fenster wurde nass vom Tau und Sirius schaltete die Belüftung an. Langsam wurde seine Sicht deutlicher. Bäume und Felder zogen vorbei, einige Lagerhallen und Wohnhäuser, denn er befand sich noch immer in Stadtnähe.
Sirius hielt den Blick geradeaus gerichtet. Mit jedem Kilometer, den er zurücklegte, konnte er die Welt vor ihm besser erkennen, eine neue Welt, und er erhoffte sich auch Neues von ihr. Neue Landschaften, neue Städte und vor allem neue Menschen. Nur eine einzige Person aus seinem alten Leben wollte er in dieses mitnehmen. Und sonst niemanden. Doch Remus war nicht da und Sirius hatte lange nichts mehr von ihm gehört.
Ein paar Schilder ließen ihn wissen, dass er die Stadt nun endgültig verlassen hatte, London, den Ort, an dem er geboren war und gelebt hatte, wenn er nicht in Hogwarts umherstreifte. Viele mochten London. Er nicht. Für Sirius war es die meiste Zeit ein grässlicher Ort.
Doch nun lag ein Stück unbesiedeltes Land vor ihm. Und in diesem Moment hätte der Dunkelhaarige noch keine Antwort geben können, hätte ihn jemand nach seinem Ziel gefragt.
Doch gerade war es sowieso gar nicht sein größter Wunsch, irgendwo anzukommen. Sirius wollte einfach nur weg von diesem Ort. Andere, "Fremde", hätten sich gewundert, warum er morgens um 8:00 Uhr sein "Zuhause" verließ. Doch Sirius nannte diesen Ort schon lange nicht mehr so. Er lebte noch nicht einmal mehr dort, sondern bei Fleamond und Euphemia Potter, aber er war von diesen gebeten worden, seine Eltern wenigstens in den Ferien einmal zu besuchen.
Nötig wäre nicht gewesen. Hilfreich ebenso wenig. Wenn Sirius ehrlich war, war es ein Desaster gewesen, für beide Seiten. Aber wenigstens würde ihn niemand aufhalten, wenn sie merkten, dass er weg war. Sie würden es mit einem kühlen, hochnäsigen Lächeln übergehen. Wer wollte schon einen Sohn wie ihn. Einer, der anders war, in vielen Dingen. Einer, der mit einem Werwolf zusammen sein wollte, den die Familie nicht kümmerte, einer, der seine eigenen Wege ging, ohne zurückzublicken. Sirius war stolz auf sich. Er hatte diesen Horror hinter sich gebracht und war nun endlich wieder weg.
Aber trotzdem war Sirius alles andere als glücklich. Er fühlte sich so seltsam leer und allein. Niemand würde ihn dort kennen, wo er hinfuhr. Keiner würde sich über seine Ankunft freuen und ihn in eine Umarmung schließen. Er war ab jetzt ein Fremder. Vielleicht würde Sirius auch gar nicht mehr unter Zauberer gehen. Er tat ja gerade bereits erste Schritte in diese Richtung. Statt mit seinem Besen fuhr er mit dem Auto, einem kleinen Ford, den er sich von dem Muggel-Nachbarn seiner Eltern "geliehen" hatte. Der arme Mann würde später, wenn er seinen Autoschlüssel nehmen wollte, sicher einen kleinen Schock erleben. Was so ein Accio-Zauber doch alles anrichten konnte.
Sekunden zogen dahin, wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden. Sirius musste bereits etliche Kilometer gefahren sein, als sich ein neues Gefühl in ihm breitmachte. Es fühlte sich weder gut, noch richtig schlecht an, als wolle es ihm etwas mitteilen, und er erwachte aus seinen Gedanken.
Die Sonne erfüllte die Welt nun von einem bleichen, gelben Licht und schien durch das hintere Fenster in das Auto. Ein Schild zeigte eine Ausfahrt an. Nach Dottery, sieben Minuten. Sirius zuckte mit den Schultern. Er musste sich dringend die Beine vertreten und hungrig war er auch. Und das Gefühl, dass er dort etwas finden würde, was er suchte, ließ ihn nicht mehr los. Also blinkte er und fuhr auf eine Landstraße. Dort trat Sirius stärker aufs Gaspedal und sauste weiter.
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ADVENTSKALENDER 2020; HP
Short Storyadventskalender 2020; harry potter a oneshot-collection 2020 by nyctophilina and wonderful potterheads