[23] that's why i love him

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Sirius Black x Remus Lupin - That's why I love him

geschrieben von yellowbrownie

»I'll always love you like it's the beginning.«

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Es war ein kalter Samstag im April. Der eisige Wind fuhr uns durch Mark und Knochen, aber wir kämpften uns mit Schal und Mütze durch die Frühlingslandschaft, bis wir bei den Drei Besen ankamen. Der Pub war bis zur hintersten Ecke mit Schülern voll, die sich lachend und lärmend unterhielten. Ich erkannte Dorcas und Marlene, die in einer Ecke zusammen saßen und Tee tranken. Als Dorcas in meine Richtung blickte und lächelte, nickte ich ihr zu und folgte dann Sirius und Peter, die auf einen runden Tisch am Fenster zusteuerten, der gerade frei geworden war.

James bestellte währenddessen vier große Butterbier und drängelte sich durch die vielen Leute zu unserem Tisch. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, dass er gegen Lily Evans stieß und die beiden ein Gespräch miteinander begannen. Ich seufzte leise, denn ich wusste, dass James wahrscheinlich frühestens in zehn Minuten zu uns kommen würde.

„Das kann ja dauern", murmelte Sirius, als hätte er meine Gedanken gelesen und machte es sich in der Ecke gemütlich. Ich grinste nur und nahm meine Mütze ab. „Werde ich jetzt ausgelacht, nur weil ich ausgesprochen habe, was ihr denkt?", beschwerte sich der Gryffindor und stimmte dann in das Lachen ein.

Es war ein guter Tag, um alle Sorgen zu vergessen und einfach ein bisschen Spaß zu haben, aber irgendetwas beunruhigte mich. Ich stellte erst sicher, dass ich meinen Zauberstab bei mir trug, dann überschlug ich im Kopf die Tage bis zum nächsten Vollmond. Nichts beunruhigendes.

Peter und Sirius stritten sich eine ganze Weile darum, wer Gläser holen gehen musste, schließlich gab Sirius auf und ließ mich alleine mit Peter zurück. „Alles okay, Moony?", fragte der blonde Gryffindor mich, als ich meinen Kopf in den Händen abstützte und nachdenklich aus dem Fenster schaute, wo der Wind immer noch tobte. Ich zuckte mit den Schultern und schaute dann auf. „Hast du auch manchmal das Gefühl, dass sich die Welt schneller dreht als du?", entgegnete ich nur und zog meine Augenbrauen fragend hoch.

Er nickte zögerlich. „Warum?"

„Ich finde, die Welt dreht sich gerade ein bisschen zu schnell."

Eine ganze Weile schwiegen wir und schließlich kam Sirius wieder, in den Händen vier rote Tassen mit kleinen, grünen Kleeblättern. Ich musste ihn nicht einmal fragen, ich wusste, dass er wieder in den hinteren Teil der Gaststube gegangen war und sich die Tassen dort besorgt hatte. Es war eine Art Ritual der Rumtreiber, seit wir einmal durch Zufall diese Tassen bekommen hatten, schlich sich immer einer von uns in die Küche. Es überraschte mich allerdings, dass Padfoot es bei diesem Trubel geschafft hatte, unentdeckt zu bleiben.

„Wormtail, du würdest mir eine große Freude bereiten, wenn du kurz sicherstellst, ob James noch am Leben ist. Ich seh den Typen nirgendwo, vielleicht hast du ja mehr Glück", erklärte Sirius resigniert und bevor ich fragen konnte, warum er nicht mich gefragt hatte, schließlich war ich größer, und außerdem aufmerksamer - aber der Gryffindor hatte sich zu mir umgedreht und nach meiner Hand gegriffen. Ich bekam mit, wie Peter aufstand und sich durch die Schülermassen quetschte.

Mir wurde warm und wie langsam  wurde der Lärm um uns herum leiser, bis ich schließlich nur noch ein Rauschen vernahm. Ich schaute Sirius fragend an und strich ihm eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. „Moons, ich liebe dich."

Ich grinste wie blöd und mein Blick wanderte über seine grauen Augen, die herausfordernd blitzten. „Ich liebe dich auch, du Idiot", erwiderte ich leise und beobachtete ihn eine Weile.

Seine schwarzen Locken, die ihm widerspenstig in die Stirn fielen, das breite Lächeln auf seinem Gesicht und die leicht geröteten Wangen wegen der Kälte draußen. Jedes kleine Detail prägte ich mir ein, ich wollte diesen Moment nie vergessen, ich wollte ihn nie loslassen. Er rückte ein Stück näher an mich heran und legte wie in Zeitlupe seine Lippen auf meine.

Ich verschränkte meine Finger mit seinen und lächelte in den Kuss hinein. Es würde nie einen Jungen geben, der mich glücklicher machte, und ich wusste, dass Sirius das gleiche wie ich dachte.

Als wir uns voneinander lösten, kam Peter wieder. Kurz danach stieß auch James zu uns, der sich wahrscheinlich noch verlaufen hatte, schließlich hat er mit Lily geredet, der Typ ist nicht mehr zurechnungsfähig.

Wir tranken endlich das Butterbier, dass James mitgebracht hatte, lachten zusammen und unterhielten uns über den (gelungenen) Streich, den wir vor einigen Tagen im Slytherin Gemeinschaftsraum durchgeführt hatten. Es war verdammt anstrengend gewesen, sich ein paar grüne Roben zu klauen, aber das war es die Sache wert gewesen.

Nach einigen Stunden - ich konnte mich nicht mehr an die Einzelheiten erinnern, aber meine Mundwinkel schmerzten vom vielen Lachen - waren auch Dorcas, Marlene und Lily zu uns gekommen, mit denen wir dann über alles möglich geredet hatten. Ab und zu blinzelte Sirius mir zu. Lange unterhielt ich mich mit ihm und Dorcas über kritische Themen in der Zaubererpolitik, dann sprachen wir darüber, etwas gegen die Todesser zu unternehmen.

Später zündeten wir einige Teelichter an und ich erinnere mich an diesen einen Moment, als Lily meinte, dass Feuer Muggeln nichts antun würde und zum Spaß andeutete, mit der bloßen Hand in die Flamme zu greifen. Sirius, der wahrscheinlich vor lauter Lachen jeden Sinn für Logik verloren hatte, keuchte erschrocken auf und griff instinktiv nach meiner Hand.

Und er bemerkte es nicht, es war wie selbstverständlich.

Als wir das Lokal gemeinsam verließen, merkte ich, dass das ungute Gefühl weg war. James und Lily liefen einige Meter vor uns, Peter, Marlene und Dorcas folgten ihnen grinsend, wissend, dass James Lily in den nächsten Wochen nicht mehr mit Evans ansprechen würde.

Die Sonne kam hinter den Wolken hervor und strahlte mir ins Gesicht, ich blinzelte überrascht. Sirius, der neben mir stand, legte seinen Arm um mich.

„Moons", sagte er leise, ohne mich anzuschauen. Es klang nicht wie eine Frage, deshalb schwieg ich und wartete darauf, dass er weitersprach.

„Erinnerst du dich noch an den Anfang?"

Ich tat so, als müsste ich überlegen.

„Hm... nicht wirklich."

Es war vor einem Jahr gewesen, im Februar.

„Sicher?"

Es passierte im Klassenzimmer für Verwandlung. Eigentlich hätte ich McGonnagal ablenken müssen, da wir uns mitten in einem Streich befanden, aber Sirius leierte eine auswendig gelernte Liebeserklärung herunter, und ich, der sie am Tag zuvor in seinem Zaubertrankbuch gefunden hatte, tat so, als wäre ich überrascht.

Als Sirius aber plötzlich anfing, von dem einstudierten Text abzuweichen, wurde ich nervös. Später fand ich heraus, dass Sirius und James alles geplant hatten, von dem Punkt an, wo ich den verschmierten Zettel mit der 0815 Liebeserklärung gefunden hatte bis hin zu der Tatsache, dass James eine Woche lang Nachsitzen musste, da niemand kam, um McGonnagall abzulenken.

„Ja."

Sirius griff nach meiner Hand und erzählte mir die Geschichte nochmal aus seiner Sicht, während wir uns auf den Weg nach Hogwarts machten. Die Sonne versteckte sich wieder hinter den Wolken, weit vor uns liefen unsere Freunde, die anscheinend nicht auf uns warten wollten.

Ich wusste, dass Sirius weiß, dass ich nie vergessen würde, wie alles angefangen hat.
Ich wusste, dass er weiß, wie gerne ich ihm zuhöre, wenn er darüber spricht.

Und deswegen liebe ich.

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