Sirius Black x Remus Lupin - Cold glances and distances
geschrieben von DunkelStern
»One thing you can't hide - is when you're crippled inside.«
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Verschneite Berge zogen an mir vorbei, der Wind wehte durch meine Haare.
Ich sog die kalte Luft ein, die durch das offene Fenster in das Zugabteil fegte und schloss die Augen.
Erinnerungen der letzten Monate durchströmten mich.
Ich sah mich, wie ich an meinem Lieblingsplatz im Gryffindorgemeinschaftsraum saß, ein Buch las und mit halbem Ohr meinen Freunden zu hörte, wie sie Pläne für Weihnachten schmiedeten, sich über ihre Geschenkwünsche unterhielten und herum alberten.
Kurze Bilder der Vollmondnächte blitzten in meinem inneren Auge auf. Wie ich alleine oder mit den anderen Rumtreibern den verbotenen Wald erkundete. Meine drei besten Freunde hatten mir immer geholfen, selbst als sie erfahren hatten, dass ich ein Werwolf war, standen sie noch zu mir.
Doch die vergangenen Wochen hatten alles verändert.
Ich sah Sirius in meinen Erinnerungen.
Ich sah erneut, wie er sich langsam von mir distanzierte, immer kälter zu mir wurde und dann fast gar nicht mehr mit mir redete.
Ich wusste nicht, was ich getan hatte, doch bei dem Gedanken daran, etwas falsches getan oder zu ihm gesagt zu haben, durchfuhr mich ein schmerzhafter Stich.
Deshalb saß ich hier alleine. Wir hatten vor gehabt, die letzten Tage vor den Weihnachtsferien zusammen zu verbringen, daraus wurde aber nichts.
Ich konnte es nicht mehr ertragen, wie Sirius sich verändert hatte. Er wirkte immer genervt, wenn ich etwas sagte und ich könnte schwören, dass er es oft unterdrückte, seine Augen zu verdrehen.
Und dadurch, dass James und Peter dies nicht aufzufallen schien, standen beide auf der Seite des Blacks.
Nicht einmal das konnte ich ihnen verübeln. Ich sagte ja auch nicht, dass es mir schlecht ging, versuchte immer zu lächeln und so zu tun, als wäre alles normal.
Entmutigt seufzte ich und öffnete die Augen wieder.
Was ich sah, erschreckte mich so sehr, dass ich einen kleinen Schrei ausstieß und mich mit meinem Fuß an meinem Koffer stieß.
Vor mir saß Sirius Black und sah mich einfach an. Als meine- nicht wirklich glorreiche- Tat geschah, begann er zu Grinsen, aber nicht fies, sondern freundlich.
Früher hätte ich jetzt ein Gefühl von Schmetterlingen, die in meinem Bauch auf und ab flatterten gehabt, doch gerade starrte ich ihn genauso kalt an, wie er es in den letzten Wochen bei mir getan hatte.
"Was willst du?", fragte ich, bedacht darauf, meine Stimme fest klingen zu lassen. Dennoch hörte selbst ich, wie brüchig sie trotz meines Versuches war.
Was war nur aus mir geworden, das er mich so leicht aus dem Konzept bringen konnte?
Ich hoffte in dem Moment einfach nur, dass er nicht merkte wie verletzt ich war.
"Remus, ich muss mit dir reden.", fing er zögerlich an.
Skeptisch sah ich ihm in seine sturmgraue Augen und runzelte die Stirn.
Ich musste mich zusammenreißen, mich nicht in seinem Blick zu vergangen Gerade wollte ich etwas erwidern, als er schon weiter redete.
"Ich weiß, dass ich mich in letzter Zeit echt schlimm benommen habe.", sagte er leise und sah auf den Boden. "Und ich habe auch gemerkt, dass es dir nicht gut geht."
Zögerlich hob er seinen Kopf dann doch wieder und nahm wieder Blickkontakt auf.
Bissig entgegnete ich nur: "Du weißt gar nichts über mich. Mir geht es gut. Denkst du ernsthaft, du hast auch nur die leiseste Ahnung, wie es mir geht?"
Doch meinen Augen hatten mich verraten.
Wie befürchtet, merkte er, das ich ihn an log. Im inneren ging es mir sehr wohl schlecht, die letzte Zeit hatte mich so deprimiert wie noch keine andere. Sagen tat ich das nicht, denn ich wollte nicht verletzlich wirken.
Es reichte schon, dass Sirius letztens in den Schlafsaal reingeplatzt war, als ich weinend auf meinem Bett saß, eine Klinge vor mir.
Ich hatte sie nicht angerührt, doch wäre Sirius nicht da gewesen, wären meine Arme jetzt von noch mehr Narben durchzogen, als durch mein Leben als Werwolf eh schon da waren.
Ein einzelnes Wort kam mir in Gedanken.
Das war es was ich war und alles andere, wie ich redete und was ich sagte, war nur eine Fassade, um mich zu schützen.
Wären da nicht meine Augen, die soviel Trauer ausstrahlten, und wäre der Junge vor mir nicht Sirius, der mich so gut kannte wie niemand sonst, hätte man gedacht, ich wäre nur schlecht gelaunt.
Doch es war Sirius der dort saß.
Der Dunkelhaarige setzte sich einfach schweigend neben mich und zog mich in seine Arme, so als wäre nichts aus den letzten Wochen je geschehen.
Erst wollte ich mich noch wehren, doch dann merkte ich, wie gut diese Umarmung tat.
Eine einzelne Träne lief meine Wange hinunter.
"Remus, es tut mir Leid. Ehrlich.", murmelte Sirius, während er mich immer noch vorsichtig in seinen Armen hielt.
"Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte, immer wenn ich dich gesehen habe, war da so ein komisches Gefühl im meinem Bauch. Deshalb hab ich weniger mit dir geredet, so getan als würdest du mich vollkommen kalt lassen. Aber ich habe gemerkt, dass es nicht besser wurde und auch wenn du sagst es geht dir gut, ich weiß, dass es nicht so ist.", am Ende wurde seine Stimme immer leiser, fast schon ein flüstern.
Leicht zitterte ich, aber nicht, weil das Zugfenster immer noch geöffnet war, sondern, weil ich alle Last der vergangenen Wochen von mir weichen lassen konnte.
Nun weinten wir beide.
"Es ist alles gut Sirius. Ich-", fing ich an und suchte nach den passenden Worten. "Mir ging es genauso. Ich habe das gleiche gefühlt wie du, deshalb war es so schlimm für mich, als du ohne etwas zu sagen dich einfach von mir entfernt hast."
Als ich das sagte, drückte ich mich enger an ihn, wollte ihn nie wieder verlieren.
Aber ich wusste nicht, wie mir geschah, da löste er sich aus der Umarmung und sah mich eindringlich an.
Unsere Gesichter waren nicht weit voneinander entfernt, nichtmal eines meiner Bücher hätte mehr dazwischen gepasst.
Da war es wieder. Das Kribbeln, was ich die letzten Monate versucht hatte zu verdrängen.
Und es wurde auch nicht weniger, als wir beide die letzten Zentimeter überbrückten und sich unsere Lippen berührten.
Trotz der vielen Tränen, die unsere Gesichter benetzten lächelten wir beide in diesen kleinen Kuss hinein.
Als wir uns voneinander lösten, starrten wir uns kurz an, dann schloss Sirius die Augen und legte seine Stirn gegen meine.
Ich tat es ihm gleich.
Erneut seufzte ich, diesmal vor Erleichterung. Endlich war diese Last von meinen Schultern gewichen.
Die Schmerzen waren zwar noch da, doch ich wusste jetzt, dass ich sie nicht alleine bekämpfen musste.
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