Kapitel 5
Dimitri
Obsession. Ich kenne dieses Wort und ich weiß was es bedeutet. Sie, Belle, und das Monster, dass ihr Vater ist, haben dafür gesorgt, dass ich viele Dinge weiß, die ein Tier normalerweise nicht weiß. Ich habe nie verstanden, warum es ihnen wichtig ist, dass ich nicht nur ein Tier bin, das ich mehr bin. Aber immer, wenn ich Belles Eltern zusammen erlebe, bekomme ich eine Ahnung davon. Zumindest glaube ich das. Ich habe mich schon oft geirrt, Dinge missverstanden. Wie damals als ich versucht habe Belles Vater, das ehemalige Monster, umzubringen.
Normalerweise bringe ich jeden um, der Belle traurig macht. Oder der sie wütend macht, sie verwirrt, sie anschreit, sie unwürdig behandelt. Ich bringe sie alle um und ich tue es gerne. Aber ihre Eltern sind eine Ausnahme. Das verstehe ich nicht. Sie dürfen all diese Dinge, sie wütend, traurig und ängstlich machen und dann weiterleben. Das habe ich gelernt. Deswegen stehe ich auch jetzt noch hier und falle nicht einmal mehr über ihren Vater her, der Dinge sagt, die Belle nicht gefallen und versuche ihm ein Messer in den Hals zu jagen. Messer sind gut, sie sind schnell, effektiv und lautlos. Sie sind gut, um jemanden umzubringen, auch ihren Vater. Doch er weiß es immer ein paar Sekunden, bevor ich es weiß, dass ich ihn umbringen will und das macht ihn zu einem gefährlichen Gegner. Ich bin irgendwie froh, dass ich ihn, für das, was er Belle antut, nicht umbringen muss. Denn ich weiß nicht, ob ich gewinnen könnte. Das eine Mal, als er Belle zum Weinen brachte und ich versuchte ihn umzubringen, da hätte ich verloren. Ich hatte versagt und das Wissen darum brennt noch immer in meiner Kehle. Ich hätte sie nicht beschützen können, aber damals war ich noch im Winter und weit weg von meiner Sonne, ich bin nicht mehr wie damals.
Im Winter. Zwischen den anderen Tieren, die nicht dachten. Bei den Männern die nur Schmerz kannten und uns nur Schmerz und Hass beigebracht hatten. Im Gulag, in Sibirien, in der Kälte, eben im Winter. Ich bin jetzt hier, bei ihr, in der Sonne. Sie hat meinen Verstand weniger Finster gemacht, mir mehr Dinge beigebracht als Hass und Schmerz. Sie hat mir gesagt was Liebe ist, Zuneigung, Verzeihen. Wegen all dem lasse ich ihren Vater am Leben, auch wenn er ihr wieder sagt, dass wer gestorben ist, den sie mochte. Obwohl er sie zum Weinen bringt, weil er ihr sagt, dass er eine Katze überfahren hat, weile er sie wütend macht, wenn er ihr Dinge sagt, die sie nicht hören will. Weil sie ihn liebt und das bedeutet, dass er Dinge tun darf für die andere Menschen von mir getötet werden, und er es damit wieder tun kann.
Alec, das ehemalige Monster, Belles Vater, weiß das alles. Er sieht mich mit einem funktionierenden Auge an als Nora, Belles Mutter ihr die Nachricht überbringt. Sie muss heiraten, sie soll diesen Mann töten, den sie heiraten soll. Was bedeutet, dass ich ihn töten muss, weil Belle nie jemanden tötet. Es geht nicht anders, denn ihr wird schlecht, wenn sie das saftige rot sieht, was manchmal aus den leblosen Körpern kommt, das schmeckt und riecht wie die Ketten, die mich so viele Jahre gehalten haben. Blut.
Ich bemühe mich die Worte zu verwenden, die ich gelernt habe, auch wenn ich sie noch seltener ausspreche als denke.
Alec ist Noras Monster, aber er war nie ein Tier, das weiß ich heute. Auch, wenn er so aussieht wie andere Tiere, die ich kannte und seit zwei Jahren nicht mehr gesehen habe. Sie ist seine Obsession. Der Mittelpunkt all seiner Gedanken, so wie Belle die meinen sind. Auch wenn er mir mal gesagt hat, dass Belle auch in seinen Gedanken ist. Aber das macht sie nicht zu seiner Obsession. Es ist so, weil sie seine Tochter ist. Sein Kind. Weil er sie liebt, anders als er Nora liebt. Es gibt viele verschiedene Arten von Liebe, das wurde mir beigebracht aber verstehen tue ich sie nicht. Die Liebe zwischen Mann und Frau, die Liebe von Eltern zu ihren Kindern, die Liebe zu anderen Verwandten und die Liebe die Nora bei Tieren empfindet. King und Price, ihre Katzen, ihre Hausiere. Ich denke oft darüber nach mit welcher Art sie mich liebt. Ich hatte das Alec einmal gefragt und er hat nur gelächelt und mir gesagt ich sei ihr Haustier. Wie Price und King. Wenn Alec mich überfährt würde sie weinen, hat er gemeint, aber nach einer Weile würde sie einfach ein neues Haustier aus dem Tierheim holen. Ich habe einen Tag gebraucht, um das zu verstehen. Der Winter war mein Tierheim. Sie hat mich daraus befreit, wie sie King aus einem befreit hat, weil sie so viel Liebe empfindet.
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SIE
Romance'Ich habe es satt eine Prinzessin zu sein, ich will meine Krone! Und dafür brauche ich ein Monster. Einen Mann, mehr Bestie als Mensch, der für mich alles tut und dafür alles von mir fordert. Meine Mutter hatte recht: Es gibt nur eine Macht die eine...