Kapitel 19
Dimitri - einige Wochen nach dem Zwischenfall
Ich mag Belles Vater eigentlich nicht und er mich auch nicht. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber es ist so. Aber obwohl ich ihn nicht mag, vertraue ich ihm wenn es um Belle geht und deswegen schaffe ich es, mich auf das hier zu konzentrieren, obwohl ich Belle nicht sehen kann. Sie ist nebenan bei ihrer Mutter. Trinkt einen dieser Tees, die Nora immer macht, wenn ihre Tochter da ist und ich bin hier. In einem Trainingsraum, der nicht wie die große Kampfhalle ist, in der ich ein Messer abbekommen habe, die neutraler Boden ist. In diesem Raum wird immer ernst gekämpft, das weiß ich instinktiv, denn ich sehe die abgenutzten Trainingsgeräte und den eilig beiseite geschobenen Stuhl mit den Fesseln und dem eingetrockneten Blut. Auf den Boden liegen keine Matten und an den Wänden hängen keine Spiegel um zu sehen, wenn man sich falsch bewegt.
Wer sich hier falsch bewegt, wird es spüren, weil sein Körper schmerzhaft auf dem kalten Betonboden aufschlägt und sich je nach Laune seines Gegners ernsthaft verletzt. Lernen durch Schmerz. Das kenne ich, das ist mir vertraut und das kann ich ernst nehmen.
Alec steht mir nicht gegenüber, wie ich es dachte, als Belle mir sagte, ihr Vater wollte mit mir trainieren. Er steht an der Seite und vor mir zwei Männer aus Alecs Sicherheitsteam. Sie tragen keine Schutzpolsterung oder besondere Sportkleidung. Sie würden so gegen mich antreten, wie sie auch im Ernstfall einen Kampf austragen würden. Und ich würde das Gleiche tun, auch wenn ich darauf achten würde, das Shirt nicht zu beschädigen, dass Belle mir gekauft hatte.
Ich hatte es bekommen, als ich mich vor eine Woche wieder bewegen durfte und weil die Hemden durch die Wundheilungscream auf meiner Wunde nicht ruiniert werden sollten. Sie war etwas wütend gewesen, als die Flecken der Creme nicht mehr aus dem Hemd herausgingen und der Arzt meinte, es wäre besser keinen Verband mehr über er die Wunde zu machen, nur ein sauberes Oberteil.
Ich war froh darüber, diesen Verband los zu sein. Er hatte furchtbar gejuckt und mich beim Waschen behindert. Nun war die Stichverletzung so weit verheilt, dass ich wieder trainieren konnte. Ich durfte auf keinen Fall langsamer werden. Belle brauchte mich. Obwohl sie sich in den letzten zwei Monaten immer von mir zurückgezogen hatte, wenn ich sie hatte küssen wollen, wusste ich, dass ich nichts falsch gemacht hatte. Denn sie hatte mir gesagt, dass es so war und das sie nur nicht wollte, dass meine Wunde wieder aufging und ich wieder würde im Bett liegen müssen.
Das hatte ich verstanden. Was ich nicht verstand, war, warum sie nicht wollte, dass ich wieder auf der Couch lag. Sie hatte mir befohlen neben ihr im Bett liegenzubleiben, auch, als ich wieder auf der Couch hätte schlafen können. Ich wusste nicht, warum dass so war, wenn ich sie doch nicht küssen durfte. Aber ich mochte es, nicht mehr vor ihrem Bett stehen zu müssen, um sie anzusehen. Dabei zu liegen war bequemer.
"Frauen sind eine Schwäche", sagte Alec und zog meine Gedanken damit weg von Bell. Hierher zu ihm.
"Sie bringen uns dazu dumme Dinge zu tun, die sowohl uns, als auch ihr Leben gefährden. Normalerweise wäre es mir gleichgültig, wenn ein Kerl sich abstechen lässt, weil er angetrieben von dem Wunsch die Ehre einer Frau zu verteidigen, die Situation falsch einschätzt. Mein Problem ist: Diese Frau ist meine Tochter und du warst scheiße teuer. Von den Nerven, die es mich gekostet hat mit deinen Ausbildern herum zu diskutieren, damit du so wirst wie Belle dich haben will, ganz zu schweigen", machte er weiter und stellte sich hinter seine beiden Männern, die wohl meine Gegner sein sollten.
"Also sorge ich dafür, dass das nicht wieder vorkommt. Mein Ziel ist es dafür zu sorgen, dass du dich nicht mehr aus der Ruhe bringen lässt. Auch nicht, wenn es dabei um Belle geht. Dazu kommen wir aber später", sagte er und lächelte dabei, was bei der starken Verletzung, die eine seiner Gesichtshälften verziehrte, irgendwie seltsam aussah. Als wäre es nicht richtig. Aber ich schweige noch nimmer, nicht nur, weil ich nicht gerne etwas sagte, auch, weil ich vieles nicht richtig verstand. Was ich aber kapierte war, dass Alec helfen wollte, dass ich Belle besser beschützen konnte und das war gut. Auch, wenn dieses Lächeln mich nervös machte. Mich nicht aus der Ruhe bringen lassen, auch wenn es um Belle ging?
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SIE
Romance'Ich habe es satt eine Prinzessin zu sein, ich will meine Krone! Und dafür brauche ich ein Monster. Einen Mann, mehr Bestie als Mensch, der für mich alles tut und dafür alles von mir fordert. Meine Mutter hatte recht: Es gibt nur eine Macht die eine...