Kapitel 2

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"Oh ...", war alles was Phil sagte. Ich zuckte mit den Schultern, um es gleichgültig wirken zu lassen.

"Weiß er es?", fragte er.

Ich schüttelte den Kopf "Ne, wie kommt das denn rüber, wenn ich einfach sag 'hey, sorry und ich weiß, dass du mein Cousin bist, aber ich hab mich in dich verliebt'. Der denkt doch ich bin nicht mehr dicht."

Phil nickte. "Wie heißt er?"

"Daniel. Und der Nachname wie bei uns; Saylor." Er nickte wieder.

"Hast du eine Freundin?", fragte ich neugierig.

"Ja", grinste er. "Sie heißt Lena und ist 14. Und sie hat so unglaubliche Augen ..." Bei seiner Schwärmerei musste ich lachen.

"Ich will sie mal kennenlernen ", meinte ich, als ich mich wieder ein gekriegt hab. Phil nickte fröhlich.

"Mir wird langsam kalt", stellte ich fest, also standen wir auf und gingen zu mir nach Hause.

"Luki? Ich bin wieder da!", rief ich. Phil lief die Treppe hoch und ich folgte ihm.

"Hey Luke!", begrüßte Phil meinen Bruder.

"Phil!", rief er überrascht und schlug in seine Hand ein. Die beiden waren früher auch gute Freunde gewesen und wir haben uns auch öfters zu dritt getroffen. Zu der Zeit war alles für mich perfekt, aber dann musste Phil umziehen. Mein bester und einziger Freund zog viele Kilometer weg. Und ein paar Wochen später starb auch noch mein Vater. Ab da war alles nur noch schrecklich. Ich hatte keine Freunde zu denen ich gehen konnte, und auch meine Mutter und mein Bruder konnten mir nicht helfen. Bzw hab ich mich verschlossen und wollte nicht, dass die beiden sich auch noch Sorgen um mich machten. Sie dachten, mir ging es gut, allerdings war das nicht so.

"Huhu, Erde an Layla! Alles okay?" Phil fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und holte mich so aus meinen Gedanken.

"Was? Eh klar, was gibt's?", fragte ich die Jungs. Lachend schüttelten sie den Kopf, worauf ich sie verwirrt ansah. Phil lachte noch mehr und zog mich am Arm die Treppe runter und nach draußen, Luki folgte uns.

"Warte, wo gehen wir hin?", rief ich und versuchte verzweifelt nicht hinzufallen. Das schien Phil erst jetzt aufzufallen, denn er ließ mich los.

"Zum einkaufen. Paar Chips, Cola und Popcorn und dann schauen wir 'nen Film, haben wir doch gerade beschlossen!", meinte Luki leicht gereizt. Klang nach einer guten Idee. Also kauften wir die Sachen und noch ein bisschen mehr und machten uns wieder auf den Weg zurück.

Die Jungs suchten sich 'James Bond' aus, wovon ich nicht gerade überzeugt war.

Phil zog mich etwas an sich, doch ich befreite mich von ihm und behauptete, mir etwas zu trinken zu holen.

Ich hasste Körper kontakt. Phil hatte ich wirklich gern, und er war mit Luki und Mara, meiner besten Freundin, der einzige, den ich so nah an mich ranließ und vor dem ich meine Gefühle nicht versteckte. Ja, ich versteckte meine Gefühle. Anfangs nur vor meiner Mutter, damit sie nicht mehr leiden musste, als mein Vater starb. Doch irgendwann wurde es eine Art Schutz. Bis jetzt hatte es nur Mara geschafft, zu mir durchzukommen. Und dafür hatte sie über ein Jahr gebraucht.

Kurz gesagt, ich hatte eine Mauer um mich gestellt und wenn mir jemand zu nah kam, tat ich alles um von demjenigen weg zukommen.

Ich setzte mich zurück zu den Jungs und starrte auf den Fernseher. Ich fand James Bond langweilig, also ließ ich meine Gedanken abschweifen.. zu Daniel. Zu seinen unglaublich schönen, blauen Augen. Eisblau. Und trotzdem war sein Blick warm.

Hoffentlich sah ich ihn bald wieder, da steh ich auch die nervigen Familientreffen durch.

Nachdem der Film geendet hat und wir alle Süßigkeiten aufgegessen hatten, ging ich nach oben in mein Zimmer und hörte Musik, womit ich den ganzen restlichen Tag verbrachte. Abends ging Phil wieder und als ich mich verabschiedete fiel mir etwas ein.

"Warum bist du eigentlich hier?"

Er lächelte. "Wollte euch besuchen kommen. Wir haben ja noch Ferien und machen hier Urlaub." Ich nickte und er ging.

Ich stand auf und packte meine Sachen für morgen, für den ersten Schultag im neuen Jahr. Ich nahm die Heft und Bücher und steckte sie in meine Tasche. Danach legte ich mir noch Klamotten raus, die ich vorhatte morgen anzuziehen. Eine helle Jeans, ein schwarzer Pulli und ein schwarzer Schal. Ich hatte viele schwarze Klamotten, was daran lag,dass ich schwarz sehr mochte.

Als ich mit allem fertig war, wünschte ich meinem Bruder eine gute Nacht und ging ins Bett.

Ich sitze neben meinem Vater in unserem Auto und wir hören meine Lieblings-CD, 'NSWS' von The Script. Ich singe lauthals mit, was meinen Vater sehr zum lachen bringt. Ich grinse. Mein Vater hält den Wagen an, nun stehen wir im Stau. Aber das macht nichts, denn wir haben noch genug Zeit. Plötzlich spüre ich einen Schlag und uns haut es nach vorne. Ein Auto ist auf uns draufgefahren. Ich stütze mich mit meinen Händen ab, sodass meinen Kopf nichts passieren kann. Doch als ich nach links schaue, sehe ich, dass mein Vater sich nicht bewegt. Ich versuche ihn wach zu rütteln, als das nicht funktioniert rufe ich den Krankenwagen. Nun bin ich im Krankenhaus und ein Arzt sagt mir, dass mein Vater diesen Unfall nicht überlebt hat.

Schreiend wachte ich auf. Wieder dieser Albtraum. Ich hatte ihn jede Nacht, doch er war immer anders. Manchmal starb ich auch mit ihm. Und manchmal brachte ich ihn sogar selber um. Das war am allerschlimmsten. Und obwohl ich jeden Abend wusste, dass ich wieder den Tot meines Vaters träumen würde, erschrack ich jedesmal aufs neue.

Ich legte mich wieder hin und versuchte wieder einzuschlafen.

-

Mein Wecker weckte mich und ich schlug so lang auf ihn ein bis er Ruhe gab. Yeaaaaaah Schule!!!! Bemerke die Ironie.

Ich stand auf, duschte und zog mich an. Danach ging ich in die Küche, machte mir ein Müsli und setzte mich auf die Küchen Theke, wo ich mein Müsli dann aß.

Mein Bruder kam die Treppe herunter geschlichen.. Mit ungefähr so viel Motivation wie ich. Er setzte sich neben mich und machte sich auch ein Müsli.

Wir machten uns restlich fertig und liefen zur Bushaltestelle, wo ein paar Minuten später unser Bus hielt und wir einstiegen.

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Soo das zweite Kapitel ist fertig :) Ich weiß dass es noch nicht so gut ist aber ich versuche besser zu werden ;) Nächste Woche bin ich im Skilager und wir müssen dort unsere Handys abgeben, also werd ich vor Sonntag nicht weiter schreiben können sry :/
LG Miri :)

Aber er ist mein Cousin!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt