"Und was ist diese schlechte Nachricht?", fragte ich und versuchte meine Aufregung nicht zu zeigen.
"Mama kommt morgen wieder nach Hause." Enttäuscht seufzte ich, lief nach oben in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Ich schaute auf meinen Wecker; es war ziemlich genau 21 Uhr und da ich müde war, packte ich meine Schulsachen und legte mir Klamotten für morgen raus.
Ich schminkte mich ab und putzte meine Zähne, bevor ich mich ins Bett legte und ein paar Lieder aus meiner The Script Playlist hörte.
Mit dem Ohrwurm von 'If you could see me now' und der Angst vor dem Traum vom Tod meines Vater schlief ich ein. Und wie erwartet träumte ich wieder von ihm.
Ich sitzte neben meiner Mutter beim Abendessen. Mein Bruder hat schon davor gegessen und mein Vater ist noch bei der Arbeit. Ich erzähle meiner Mutter, was ich heute erlebt habe und wir lachen viel. Plötzlich klingelt das Telefon und meine Mutter geht dran. Ich höre nicht was sie sagt, da sie im Wohnzimmer steht, aber ich sehe, wie sie bleich wird. Ein paar Minuten später kommt sie zurück und erklärt mir, dass Papa von einem Zug erfasst wurde und nun auf der Intensivstation liegt. Geschockt sehe ich sie an. Meine Mutter holt meinen Bruder und zu dritt fahren wir ins Krankenhaus. Mein Vater schläft und es tut mir weh, ihn in so einem schlechten Zustand zu sehen. Nach einer Stunde gehen wir wieder. Am nächsten Tag laufe ich nach der Schule in die Stadt und kaufe eine Rose. Es ist Valentinstag. Ich gehe ins Krankenhaus und möchte meinen Vater besuchen. Er ist zum Glück wach und lächelt mich an. Ich setzte mich an sein Bett, nehme seine linke Hand und gebe ihm die Rose in die rechte Hand. Ich glaube, er versucht 'Danke' zu sagen, ist aber zu schwach. Ich drücke seine Hand und er schließt die Augen. So sitzen wir eine Zeit lang da. Papa drückt meine Hand, bevor sein Griff sehr locker wird. Die Anzeige, die die Herzschläge anzeigt piepst immer langsamer. Langsam bekomme ich Panik und rufe nach Hilfe. Ein paar Ärzte kommen und machen irgendwas mit Schläuchen. Ich sehe nicht was, denn meine Tränen laufen aus meinen Augen und ich sehe auf meinen Vater. Die Ärzte drücken mich nach hinten. Ich versuche verzweifelt wieder zu Papa zu kommen, aber schaffe es nicht. "Nein!" schreie ich. "Nein Papa, Nein!"
Ich wurde wach und setzte mich auf. Ich wischte meine Tränen weg, was eigentlich unnötig war, denn sie liefen immer neu nach.
Nach einiger Zeit drehte ich mich um, presste mein Gesicht ins Kissen und spürte wie die heißen Tränen es nässten. ... It was february 14, valentines day, the Roses came but they took you away...
Mit diesen Worten in meinen Gedanken schlief ich nach langer Zeit wieder ein.
-
Es war viertel vor 6 Uhr und mein Wecker würde eigentlich erst in einer halben Stunde klingeln. Ich war überrascht, dass ich von selbst aufgewacht war, das war wirklich nie der Fall.
Nach 1 1/4 Stunden stand ich draußen neben Luki und wartete auf den Bus. Ich hasste Busfahren. Unser Bus war immer überfüllt und man berührte so viele Menschen gleichzeitig... Das war der reinste Horror. Da ich aber keine Lust hatte zu laufen oder Fahrrad zu fahren, fuhr ich eben Bus. Nächstes Jahr hatte Luki hoffentlich seinen Führerschein und konnte mich fahren.
Der Bus hielt vor uns und wir quetschten uns hinein. Zum Glück mussten wir nur kurze Zeit bis zur Realschule fahren, da stieg dann die Hälfte aus und es war endlich wieder Platz.
Eine halbe Stunde später saß ich neben Mara und malte auf meinem Block herum.
"Eine Rose? Hat es was mit Daniel zu tun?", fragte meine beste Freundin neugierig. Ich schüttelte den Kopf.
"Mein Dad...", sagte ich nur und sie verstand, dass ich nicht reden wollte. Hätten wir sowieso nicht gekonnt, denn unser Mathelehrer kam herein und somit begannen die langweiligsten 2 Stunden des Tages.
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Aber er ist mein Cousin!
Romance'Daniel war gut aussehend, das Gegenteil von mir, und zwei Jahre älter. Er war beliebt, wieder das Gegenteil von mir. Und das wichtigste und schlimmste war, er war mein Cousin. Ich wusste also von Anfang an, dass ich nie eine Chance hatte...'