Drive or Die

Kapitel 15

Er blickt in diese grünen Augen, die er jetzt gar nicht sehen will. Sie haben etwas komisches in ihm ausgelöst, als sie zum ersten Mal seine erblickten. Und das tun sie jetzt schon wieder.

Nesto hasst es wenn etwas Komisches in sich vorgeht, was er sich selber nicht erklären kann. Deswegen hasst er Personen, die sowas erst in ihm auslösen, genauso sehr.

"Ana", sagt er und nickt ihr zu.

"Nesto", sagt sie und nickt ihm unsicher zurück..

Er macht etwas Platz, sodass sie ins Haus kommen kann. Ana ist die Verwirrheit ins Gesicht geschrieben. Sie hätte wohl nicht mit ihm gerechnet.

"Gabriella ist in der Küche", sagt er ihr und deutet in die Richtung, in welcher sich die Küche befindet.

Ana nickt ihm kurz dankbar zu und verschwindet dann in der Küche, wo man Gabriella sich schon freuen hört.

Nesto verdreht die Augen. Er will und kann Ana gerade einfach nicht sehen. Immer noch hat er dieses komische Gefühl im Bauch, welches er schnell los werden will.

Seine Schritte bringen ihn automatisch zur Garage, wo schon einige seiner Wagen stehen. Die Garage ist noch nicht ganz fertig, es fehlen nur Kleinigkeiten, aber einige Autos könnten schon mal her gebracht werden, was Santiago und Flavio auch getan haben. Seine 10 wertvollsten Autos stehen schon hier und sind frisch polliert.

"Das sind die 10 Wagen die du uns genannt hast, den Rest der Garage machen wir morgen. Wir müssen danach nur noch die restlichen Autos her bringen, dann können wir wieder an den Autos schrauben", sagt Flavio grinsend der sich die Schweißperlen von der Stirn wischt.

Auch Santiago der genau wie Flavio durch geschwitzt und voller Dreck ist, stellt sich jetzt zu den beiden.

"Geht ruhig duschen. Ich mache hier weiter. Brauche gerade sowieso etwas Ablenkung", sagt Nesto an beide gewandt und nimmt ein Werkzeugkasten zu sich.

Beide nicken und verschwinden kurze Zeit und die Tür fällt ins Schloss. Jetzt ist er vollkommen alleine und kann sich auf die Arbeit konzentrieren und diese grünen Augen aus dem Kopf jagen.

Jetzt denkt ihr euch bestimmt, wieso die ganzen Männer sich die Mühe machen, die ganze Garage alleine zu erbauen und zu renovieren, wenn sie sich doch schon ein so großes Haus und solche Autos leisten können? Naja, für niemanden kam es in Frage jemanden anderes diese Arbeit hier machen zu lassen. Alle haben die selbe starke Liebe für ihre Autos, deswegen sollte diese Garage auch ganz von ihnen alleine erarbeitet und renoviert werden.

Nesto ist mitten in seiner Arbeit und wird gestört, als er die Tür ins Schloss fallen hört.

"Wow, schön hast du es hier", man kann in ihrer Stimme deutlich erkennen wie beeindruckt sie ist.

"Danke", antwortet er knapp und hofft, dass Adriana ganz schnell wieder verschwindet.

"Wo sind deine Lambos?", fragt sie und sieht sich um.

"Die werden alle noch her gebracht", sagt er wieder knapp und befestigt das Gehäuse der Steckdose an der Wand.

"Wieso macht ihr euch den Stress und macht das alles alleine hier?", fragt sie wieder und sieht ihn verständnislos an.

"Kann dir egal sein", antwortet er scharf. Zu scharf.

"Wow, okay beruhig dich. Ich frage ja nur", nimmt sie sich in Schutz.

Nesto atmet nur genervt die Luft aus seiner Lunge und versucht sie zu ignorieren. Allerdings fällt es ihm mega schwer sich zu beherrschen und nicht in ihrem etwas sichtbaren Ausschnitt zu sehen.

"Nesto...", sagt sie seufzend.

Okay. Das hat wohl keinen Sinn. Sie lässt nicht locker. Er legt den Schraubenzieher zur Seite und wischt sich die hände an einem Lappen ab, den er dann locker über seine Schulter schmeisst.

"Ana, was auch immer du willst. Sag es einfach.", sagt er ernst und sieht ihr dabei in die Augen.

"Ach vergiss es", murmelt sie und dreht sich um und will Richtung Tür gehen.

Da blitzt ihm ein Gedanke auf. "Das war deine Chance. Ich bin ab morgen weg", sagt er und perplex bleibt sie stehen.

Langsam dreht sie sich um und man kann sehen wie verwirrt sie ist. "Wie du bist morgen weg?"

"Ich und die anderen sind morgen alle weg. Wir wissen nicht wie lange, aber einige Monate sind eingerechnet"

"Und du hälst es nicht für nötig mir das vorher zu sagen?", sagt sie aufgebracht und sieht ihn ernst an.

Nesto hat das Gefühl, dass sich ihre Wut gerade zusammen sammelt und sie gleich total ausrastet. Hat sie überhaupt ein Recht dazu? Warum sollte sie denn sauer werden wenn er weg ist?

Er zuckt mit den Schultern. "Ich wusste ja nicht, dass dich das ganze so sehr interessiert"

"Ist das dein ernst Nesto?", schreit sie schon fast so laut, dass man es oben hören könnte.

"Seh ich aus als ob ich spaße?", fragt er ernst.

"Wow. Echt das hätte ich niemals von dir erwartet.", sie schüttelt den Kopf und murmelt irgendwelche Sachen vor sich hin.

Doch dann greift sie nach Schraubenziehern und sonstigen Sachen die rum liegen und schmeisst sie voller Wucht in seine Richtung. Geschockt von ihrer Tat entweicht er den Sachen wie ein Profi und schüttelt den Kopf.

"Ana lass das!", sagt er in einem schwarfen Ton.

"Halt den Mund du Arsch!", brüllt sie sauer und wirft weiter mit Sachen nach ihm und brüllt dabei irgendwelche Beleidigungen.

Nesto reicht es. Er hat keine Lust mehr auf sowas.

"HÖR AUF MIT DEN SACHEN ZU WERFEN. DU BENIMMST DICH WIE EIN KIND!", brüllt er zurück und da muss er schon dem nächsten Schraubenzieher aus dem Weg gehen.

"ICH BIN ALSO EIN KIND? OH WARTE BIS ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE!", brüllt sie ihm zurück, sie weiß anscheinend nicht, was sie ihm jetzt an den Kopf werfen soll. Sie sieht sich wütend um und verschränkt ihre Arme vor der Brust.

Er geht mit großen Schritten auf sie zu und drückt sie gegen die Wand hinter ihr. Stürmisch legt er seine Lippen auf ihren und spürt endlich wieder diese weichen vollen Lippen auf seinen. Seine Arme hat er links und rechts neben ihr gestemmt. Sie erwidert den Kuss sofort und Nesto wunscht sich, dass dieser Moment nicht mehr aufhört.

Wieder kommt dieses komische Gefühl in ihm auf und er löst sich von ihr und ihren Lippen.

"Geh jetzt", sagt er ernst und wendet sich von ihr ab. Er nimmt den Werkzeugkasten zur Hand und geht auf eins der neuen Autos zu.

"Was?", fragt sie aufgebracht.

"Die Tür ist genau da", sagt er und zeigt zur Tür.

Nicht lange Zeit später da fällt die Tür laut ins Schloss und er kann wieder in Ruhe arbeiten.