Falle

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1703 Pov:

"Die Zielperson befindet sich im Gebäude zu ihrer Rechten. Stock 9, Zimmer 912. Beschaffen Sie die Informationen." tönte die Stimme in mein Ohr.

"Verstanden." bestätigte ich und ging mit vorsichtigen Schritten auf das besagte Gebäude zu.

Es war kurz nach Mitternacht und ein kühler Nachtwind streifte meine Haut. Das Licht in der Wohnung meines Opfers war erloschen. Erneut verschaffte ich mir einen Weg nach oben über die Fenster des Gebäudes. Nur war es dieses mal wesentlich mühseliger. Die Fenster waren meiner Meinung nach viel zu weit auseinander. Gerade musste ich auf gut Glück springen. Schwer ausatmend kam ich an dem Fenster meiner Zielperson an. Ich setzte mich auf die schmale Fensterbank von außen und holte erstmal tief Luft.

Schnell warf ich noch einen Blick ins innere der Wohnung, bevor ich versuchte das Fenster zu öffnen.

Ich stutzte.

Hatten die anderen Agenten nicht gesagt, dass die Vorhänge in der Nacht offen waren? War ich am falschen Fenster? Diese Wohnung wurde doch schon seit Tagen überwacht und immer waren die Vorhänge offen.

Vorsichtig lehnte ich mich nach vorne um eine Sicht auf die anderen Fenster der Wohnung zu bekommen. Von den Fenstern die ich erblicken konnte, waren ebenfalls die Vorhänge zugezogen. Der Versuch durch die Vorhänge zu blicken, scheiterte kläglich. Man sah nichts vom Inneren des Zimmers.

Die Wohnung der Zielperson war die letzte und somit die oberste von dem Gebäude. So war es ein leichtes für mich über die Regenrinne zum nächsten Fenster zu hangeln. Dort angekommen versuchte ich mein Glück erneut.

Und tatsächlich! Ein klitzekleiner Spalt war durch die Vorhänge zu sehen. Nicht viel, aber ausreichend um zu wissen dass sich eine Person im Zimmer befand. Und diese schlief nicht.

Es war mein Opfer. Sie stand im Raum und hatte eine Schusswaffe in der Hand, während sie sich ständig im Raum umschaute. Ihre blonden Haare fielen ihr in Locken auf die Schulter. Sie betätigte mit ihrem Finger das Funkgerät in ihrem Ohr. Offensichtlich war es ein Funkgerät, denn ansonsten hätte sie Selbstgespräche geführt. Aber dies war hier definitiv nicht der Fall. Agent 13 alias Sharon Carter begann augenscheinlich eine Diskussion mit jemanden über Funk.

Sie warten auf mich. Die wussten dass ich komme. Ob Carter die Informationen wirklich besitzt, ist nun anzuzweifeln. Es war eine Falle, aber ich bin nicht so dumm in diese zu tappen.

Nun betätigte auch ich mein Funkgerät und sprach so leise wie es ging über Funk zu dem Agenten auf der anderen Leitung.

"Hier Agent 1703. Abbruch der Mission. Ich wiederhole. Abbruch. Es ist eine Falle. Schicken Sie sofort jemanden der mich abholen soll."

"Abbruch der Mission wird genehmigt. Gehen Sie durch den Park auf die andere Seite und folgen ab dort der Straße geradeaus. Es wird Ihnen jemand entgegen kommen. Konnten Sie feindliche Angreifer ausmachen?"

"Zielperson Agent 13 ist in der Wohnung und wartet auf mich. Weitere Gefahren konnte ich noch nicht ausmachen. Bis jetzt bin ich unentdeckt."

"Bleiben Sie es weiterhin. Achten Sie darauf dass Ihnen keiner folgt." dies war das Letzte was ich hörte bevor der Funk abbrach. So leise wie ich gekommen war, schlich ich den Weg an der Hauswand wieder hinunter. Immer darauf bedacht im Schatten zu bleiben. Der Park war zum Glück auf meiner Straßenseite nur ein paar Häuser entfernt.

Im Schatten der Hauswände schlich ich zum Park und ging durch die Bäume hindurch auf die andere Seite des Parks. Doch etwa in Mitte des Parkes hielt ich in meiner Bewegung inne.

In the Shadow of Love (Steve Rogers FF / Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt