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Am Morgen, wachte ich auf, nackt, unter der Decke, mit David im Bett. Ich streichelte über seine Brust. Er hob den Kopf. „Hey, guten Morgen!“, meinte er und ich lachte. „Den wünsch ich dir auch!“, er grinste. „Glaub mir Schätzchen, der ist mehr, als gut!“, meinte er und ließ den Kopf wieder sinken. Ich kicherte und streichelte wieder über seine Brust. „Ich sag jajaja, du bist die schönste Frau der Welt. Und nein, is schon okay, wenn du das Haus, bestellst. Du solls es haben, wenn dir dieses Haus gefällt. Ich trau‘s mich nich zu sagen, ich hab schiss. Denn meine Chic is so bad, so bad, so bad!“, rappte Cro. David hob den Kopf und zog eine Augenbraue hoch. „Du hast ernsthaft Bad Chic als Handywecker?“, fragte er. Ich kicherte. David vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Boah, mach diesen Scheiß aus!“, ich kicherte wieder, nahm mein Handy in die Hand und machte den Wecker aus. Der Reißverschluss des Zeltes wurde aufgezogen und Ilaina kam im Pyjama und geschlossenen Augen herein. Sie tastete sich heran und sprach: „Nicht erschrecken, ich will keine nackten Körperteile sehen! Ich will nur meine Haarbürste holen!“, ich richtete mich auf nahm mir einige Kleider und zog mich an. David, der hier keine Kleider hatte, wickelte sich in meine Decke ein. „Iliana, mach die Augen auf! David ist in meine Decke eingehüllt und ich bin angezogen!“, meinte ich. Nur zögerlich, öffnete Ilaina die Augen, glotzte uns an, grinste und nahm ihre Bürste. „Also hast meinen Rat beherzigt, David.“ Meinte sie und verschwand aus unserem Zelt. Ich wirbelte zu ihm herum und zog eine Augenbraue hoch. Er zuckte nur mit den Schultern. „Sie hat dir gesagt, dass du mit mir schlafen sollst?“, fragte ich und meine Augenbrauen wanderten nach oben. „Naja, ähm, also … ja, hat sie, aber ich hätte es so oder so getan. Ich wollte nicht, dass du unter Albträumen leidest!“, stotterte er. Ich lächelte und ging zu ihm. Ich setzte mich neben ihn, ins Bett. „Ist schon in Ordnung, durch dich hatte ich ja auch keine Albträume mehr.“ Meinte ich. Er lächelte schüchtern. Ich lächelte wieder, setzte mich auf seine Beine, beugte mich nach vorne und küsste ihn. Er packte mich und warf mich sanft auf den Rücken, dann beugte er sich über mich und küsste mich am Hals. Seine Hände glitten unter mein T-Shirt. Er schob es immer weiter nach oben, bis sein Daumen über meine Narbe, unterhalb meiner Brust, strich. Er wich zurück und strich noch einmal darüber. „Was ist das?“, fragte er mit gerunzelter Stirn. „Oh, das, mein Stiefvater sagte mir immer ich hätte sie von einem Unfall in der Küche. Meine Mom war damals nicht zu Hause gewesen, sie war im Ausland, geschäftlich. Ich erinnere mich nicht mehr an das, was geschehen ist.“ David biss sich auf die Lippe und dachte nach. „Kann er das? Du erinnerst dich an Garnichts?“, fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht was er kann, aber es kann sein, dass er ein Sohn irgendeines Gottes ist der das kann.“ Meinte ich. „Das könnte sein, aber das könnte auch erklären, wie ich vergessen konnte, dass ich Verwandten habe.“ Er nickte. „Mhh, ja könnte es.“ Seine Hände fingen mein Gesicht ein und wir beide lächelten, ich etwas trauriger. Er wollte mich gerade küssen, als der Reißverschluss des Zeltes wieder aufging und Kleidung mit den Worten: „Friss!“, für David ins Zelt geworfen wurden. „Danke Kevin!“, schrie David nach draußen. Ilaina streckte den Kopf herein. „Los, Leute! Miss Trough ruft zum Frühstück!“, rief sie und verschwand. Ich stand auf und gab David die Kleidung. Er stand auch auf und zog sich an.

Später saßen wir auf Bierbänken, unter einer Zeltplane und aßen. Neben den langen Reihen von Bierbänken und Tischen standen Glaskästen und dahinter Angestellte der Schule, die Essen und Tassen mit Kaffee oder Tee an die Schüler, über die Glaskästen  hinüberreichten. David holte sich eine Tasse Kaffee und zwei Croissants mit Nutella für mich und ihn. Als er zurückkam, fragte er: „Du willst wirklich keinen Kaffee?“, ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich mag keinen Kaffee, das habe ich von meiner Mutter.“ Er lächelte und nahm einen großen Schluck aus der Tasse. Nach dem Frühstück, holte David seine Sachen aus seinem und Kevin‘s Zelt und Ilaina holte ihre Sachen aus unserem Zelt. Heute sollten wir wieder zurück und nach einer langen Wanderung mussten wir packen. Anschließend setzten wir uns aufs Bett. „Sag mal, was meinte Miss Trough nochmal mit trainieren und richtigem Unterricht?“, fragte ich. „Nun ja, du weißt doch, dass wir keine normale Schule sind?“, fragte er zögernd. Ich nickte. „Also, im ersten Monat der neuen Schuljahre, kommen Menschen, also normale Leute, an unsere Schule, den Grund dafür kennen nur die Lehrer und der Direktor, und sie bleiben für einen Ausflug. Zum Beilspiel, wie bei uns, einen Campingausflug oder das Besuchen irgendeiner Stadt. Bis zu diesem Ausflug bleiben sie und danach fahren sie wieder zurück an ihre Schule, in ihre Stadt. Wenn sie weg sind gibt es den richtigen Unterricht, also Mythen Geschichte, Waffentraining oder ganz normalen Unterricht, wie Englisch, Mathe, oder Biologie. Es gab zwar schon lange keinen Angriff der Voldrunen mehr, aber die Schüler und Lehrer müssen für alles und jeden bereit sein.“ Erklärte er. Ich hatte gut zugehört und dachte nun über alles nach. „Was ich dir noch sagen wollte, Miss Trough hat dir nicht alles über die Prophezeiung erzählt. Derjenige, der von den drei Göttern abstammt, wird sich den Voldrunen und anschließen und böse werden oder die sie ein für alle Mal vernichten und, naja, wir sind alle so nett zu dir, weil nun das Schicksal der ganzen Welt, auf deinen Schultern lastet.“ Ich lächelte, ich hatte gewusst, dass das, was Miss Trough mir erzählt hatte, nicht alles war. Jetzt waren alle Blicke auf mich gerichtet und ich wusste, ich würde mich den Voldrunen nicht anschließen, ich würde meine Freunde und die, die ich liebte nicht verraten und vor allem, ich hatte meinem Vater versprochen meine Magie einzusetzen um die meinen, zu beschützen und nicht irgendwelche unschuldigen Leute zu töten oder zu verletzen, wie die Voldrunen es tun. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte ich, um das Thema zu wechseln. „19, aber im Woulverinealter bin ich 95. Wir leben fünf Mal so lang wie Menschen oder Halbgötter.“ Meinte er und zog eine Grimasse. Ich blinzelte, wandte mich ab und stand auf. Ich drehte mich wieder um und starrte ihm verdutzt ins Gesicht. „Ich bin also mit einem alten Knacker zusammen?“, fragte ich und David grinste. „Nun ja, einem ziemlich gutaussehenden, alten Knacker.“ Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Oh wow!“, wir lachten. David stand auf und ging zu mir. Er packte mich bei der Taille, zog mich näher an sich ran und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich lächelte und küsste ihn. Wir verbrachten noch eine sehr angenehme Weile im Zelt, dann nahmen wir unsere Tasche und gingen raus. Draußen war ein großer Tummel. Alle liefen in verschiedene Richtungen. Wir bemühten uns zu einem der riesigen Busse zu kommen und, als wir endlich angekommen waren, trafen wir Miss Trough. „Welcher ist der richtige Bus für uns?“, fragte David. Miss Trough zeigte wortlos mit dem Daumen hinter sich. David nickte und winkte mir zu. Wir gingen in den Bus, David hob seine und meine Reisetasche nach oben und stopfte sie ins Gebäcknetz, dann fuhren wir los. Natürlich wurde ihm wieder schlecht und er bekam eine meiner Reisepillen. „Also, wo willst du hin?“, fragte er. „Wohin?“, fragte ich und gab David noch eine Pille. Er schluckte sie und meinte: „Na, ich meine, du hast keine Eltern. Du kannst entweder zu Kevin oder du kommst zu mir.“ Ich zog die Augenbrauen hoch und lachte. „Ja! Ich hab ein Doppelbett und viel Platz, ich mache wunderbaren Apfelkuchen und mein Grandpa hat bestimmt nichts dagegen.“ Ich überlegte kurz. Eigentlich wollte ich das Risiko nicht eingehen, dass jemand, wegen mir von den Voldrunen, zufällig abgeschlachtet wird, aber wenn es David möchte, dann wäre es vielleicht gar nicht so schlecht. „Na gut, meinetwegen.“ Meinte ich. David lächelte. „Gut. Wir müssen so ungefähr zwanzig Minuten mit dem Bus fahren und da sind wir da.“ Sagte er aufgeregt. Ich lachte, lehnte mich zur Seite und legte meinen Kopf auf Davids Schulter. Für einen Augenblick vergaß ich alles um mich herum und der Moment war perfekt. Ich hörte quietschende Reifen und wurde an die Rückenlehnen der Sitze, die vor mir waren, geschleudert. Eine Stimme ertönte aus den Lautsprechern: „Wir sind jetzt angekommen. Bitte nehmt euer Gepäck und verlasst den Bus. Ihr habt jetzt Wochenende, also holt eure Sachen aus euren Zimmern, die ihr braucht und geht zu euren Familien.“ Die Ansage endete und David nahm unsere Taschen.

StormWhere stories live. Discover now