Elli's Sicht:
Ich zwang mich, meine Augen aufzumachen und grelles Licht leuchtete mir entgegen. War ich Tod? War das der Himmel? Doch ein elfengleiches Gesicht mit goldbraunen Augen beugte sich so weit zu mir herunter, dass unsere Nasenspitzen sich berührten und die langen dunkelblonden Haare mein Gesicht kitzelten. Ein breites Lächeln, was ich nur durch das Funkeln ihrer Augen erkennen konnte, hatte sich auf die Lippen der Person vor mir geschlichen und ein Einfaches, dennoch gedehntes „Naaa Schlafmütze, hast du Hunger" drang an meine Ohren.
Scheiße ich war in Mittelerde gelandet und musste nun bei verrückten Elfen und Zwergen leben, kam mir der Gedanke.
Und in dem Moment knurrte natürlich mein Magen wie ein wildgewordener Bär. „Ich nehme das Mal als ja und das Elfengesicht und die dunkelblonden, recht langen Haare entfernten sich von mir und liefen in eine angrenzende Küche, wo die Person, die sich als zierliche junge Frau rausstellte, mit den Töpfen und Pfannen klapperte und vor sich hin summte.
Ich wusste nicht, wo ich mich befand, und das Licht brannte in meinen Augen. Schwerfällig setzte ich mich auf und fühlte sofort, wie sich alles drehte. Galle stieg in mir auf und ließ ein Kratzen in meinem Hals zurück, als ich die Magensäure angewidert herunterschluckte. Ich war müde. Mein Körper schmerzte und mir war schlecht. Schlecht vor Hunger, schlecht von meinem eigenen Geruch und schlecht von der Ungewissheit. Recht langsam sickten Erinnerungen des Geschehens zurück in mein Gedächtnis.
Tränen stiegen in mir auf und ohne es zu wollen, spürte ich sie über meine Wangen laufen. Ein Keuchen und Schniefen drangen aus meiner Kehle und Nase. Eine Welle des Schmerzes durchzog meinen Körper. Ich weiß nicht, wie ich weiß nicht, warum doch die kleine Elfe zog mich sofort in eine Umarmung. Ich ließ einfach alles heraus. Ich ließ den Schmerz mich überrollen. Erinnerungen von Kakashi fluteten meine Gedanken und das Hochgefühl, als ich in die Dunkelheit hinab fiel. Das Portal, das mich eigentlich zu dem Mann bringen sollte, den ich immer noch liebte, hatte stattdessen mein Körper verstümmelt, meine Hoffnung zerstört und mich zum Sterben zurückgelassen.
Jetzt wusste ich nicht, wo ich war. Ich wusste nicht, wie ich ihn fand. Ich wusste nicht, was mit mir passiert war und passieren würde. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste einfach Garnichts. Ich war vermutlich in einer anderen Welt, ohne zu wissen, ob es die richtige Welt war. Und aktuelle sah es difinitiv mehr nach Zwergen, Hobbits und Elben aus. Was sollte ich machen, wenn ich nicht in der richtigen Welt gelandet war? Was, wenn ich ihn nie wiedersehen würde? Wenn ich nie wieder den kleinen Junior wiedersehen würde oder meine Freunde/ Bekannten? Was war mit meinen Eltern? Und hatte dieses Loch vielleicht noch mehr als nur mich verschluckt? Fragen über Fragen und die Antwort war so unglaublich fern. Was konnte ich erzählen, ohne dass man mich vielleicht tötete? Meine Brust krampfte sich schmerzlich zusammen. Die Luft wurde langsam knapp. Ich hyperventilierte und die kleine Elfe strich mir sanft über den Rücken. Ich vernahm so was, wie „Atme, tief einatmen und schön langsam und ruhig bleiben".
Langsam drangen ihre beruhigenden Worte an mein Ohr. Wärme floss durch meinen Körper. Meine Lider wurden schwerer. Meine Augen fielen wieder zu. Mein Atem wurde ruhiger und diesmal fiel ich in einen traumlosen Schlaf. Als ich wieder wach wurde, war meine Umgebung nicht mehr so stark beleuchtet. Durch das kleine Fenster in der Nähe konnte ich erkennen, dass es bereits Nacht war. Die Schmerzen in meinem Körper schienen schwächer, mein Körper fühlte sich leichter an. Taumelnd kam ich auf die Beine, zog mich Stück für Stück an der Wand entlang, bis zu einem kleinen Tisch in der Nähe stand ein Teller, und eine Karaffe mit Wasser. Wankend ließ ich mich auf den Stuhl an dem kleinen Tisch fallen. Hungrig fiel ich über das Essen her und stürzte das Wasser meine Kehle herunter. Jede noch so kleine Bewegung ließ ein ziehen durch meinen ganzen Körper gehen. Leichtes Brennen kam dazu, als ich wiederaufrichtete.
Müdigkeit versuchte, mich erneut zu überwältigen, doch der Gestank von Blut an mir und meiner Kleidung sowie Schweiß und Dreck hielten meine Augen offen. Vorsichtig blickte ich mich um und der Schein einer Kerze leuchtete mir urplötzlich ins Gesicht, dahinter erkannte ich wieder das elfengleiche Antlitz. Erleichtert atmete ich aus und merkte erst jetzt dabei, dass ich die Luft vor Schreck angehalten habe. Bevor ich jedoch nur ein Wort an die Gestalt vor mir richten konnte, kam sie mir zuvor.
„Ich hoffe, es hat geschmeckt. Ich bin übrigens Nicole und du befindest dich hier in einem kleinen ehemaligen Waffenlager in Amegakure. Aurora, eine Freundin von mir, hat dich gefunden und zwar in der Wüste. Warum du jetzt in Amegakure bist, liegt einzig und allein daran, dass mein Chef durch Zufall einmal ein guter Shinobi im Rang eines Jonin war und die Fähigkeit der Teleportation besitzt, ich dagegen bin nur Ninja im Rang eines Chunin und habe durch meine Heilkräfte deine Wunden behandelt. Oder es zumindest versucht. Denn mein Chef hat mir die Arbeit in dem Punkt auch abgenommen. Er war im letzten Ninjakrieg einer der fähigsten Medic-Nins gewesen. Ich dagegen habe das Essen wenigstens alleine gekocht." Stolz zeigte sie auf den nun von mir beinahe sauber geleckten Teller.
So ganz verstand ich nicht, was sie mir erzählte, doch die Begriffe Amegakure, Ninjakrieg, Chunin und Shinobi ließen mich hoffen. Mit zittriger Stimme, die belegt vom langen Schweigen war, formulierte ich nur ein einziges Wort. „Konohagakure" die junge Frau verstand sofort und machte große Augen. Ich war also in der richtigen Welt, nur im falschen Reich. Meine Verletzungen waren nicht mehr lebensgefährlich, aber der man, den ich immer noch liebte, war in weiter Ferne. Stumm nickte Nicole und wies zurück auf das Lager, auf dem ich gelegen hatte. Und nun verstand ich. Also griff sie mir unter die Arme, da meine Beine langsam schwerer wurden und von der Anstrengung zu zittern begangen. Gemeinsam schafften wir es, mich wieder ins notdürftige Bett zu bringen, wo ich trotz meiner verklebten Haare und dreckigen Haut wieder in tiefen Schlaf fiel.
Einige Sorgen waren von meinen Schultern gefallen und leise nahm ich noch die kleine Erklärung von Nicole wahr, als sie mir mitteilte, dass das ehemalige Waffenlager nun ein kleines Restaurant war, das von Ninjas für Reisende geschaffen wurde und dass mein Lager nicht das erste provisorische ist, welches in dem kleinen Restaurant, in dem sie ihre Fähigkeiten als Ninja-Köchin ausübte, aufgestellt wurde.
Sie flüsterte nahe in meinem Ohr noch eine gute Nacht und dass wir Morgen über alles Weitere reden würden, und ich könnte schwören, dass sie von meinem Duft, den ich verströmte, angewidert das Gesicht verzog, doch die Erschöpfung war stärker als der Drang nach einer Dusche, weshalb ich mit einem amüsierten Lächeln ins Nichts abdriftete.
Ein Lächeln, dass seit langem mein erstes war.
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Kakashi FF 2 -Fortsetzung... Muss das sein?-✔
FanfictionElli ist wieder da, doch dieses mal trifft sie auf Kakashi in seiner Welt. gibt es dieses mal ein Happy End und wie wird sich die Iren in einer Welt voller Ninjas schlagen? Dies ist die Fortsetzung zu -Eine andere Welt- und spielt in der Zeit von Bo...