Part 45

402 29 1
                                    

Als wir grade dabei waren zu bestellen wurde mir plötzlich wieder Übel und ich rannte zur Toilette, wo ich mich dann abermals an dem heutigen Tag übergab. Als ich in den Raum mit den Spiegeln und den Waschbecken trat entdeckte ich das Jane dort stand, sie musste mir gefolgt sein, und mich besorgt ansah. Ich sagte nichts und wollte mir den Mund auswaschen doch als ich in den Spiegel blickte erschrak ich. Ich hatte starke Augenringe und war sehr bleich. Ich sah schrecklich aus. „Kein sehr guter Anblick was?“, fragte mich Jane. Ich antwortete ihr nicht sondern wusch einfach meinen Mund aus und ging dann wieder in den Innenraum des Kaffees. Die meisten Leute hatten mein plötzliches Aufs-Klo-rennen wohl mitbekommen denn sie schauten mich verwundert an. Ich ging zur Fensterbank in die sich Celine gesetzt hatte und nahm meinen warmen Kaffee in die Hand. Erst jetzt merkte ich wie kalt mir war. „Kyra was ist denn mit dir los?“, fragt mich Celine und ich höre Besorgnis aus ihrer Stimme. „Ich weiß es nicht. Ich glaub ich werde krank.“, sage ich knapp. „Selbst ich weiß das Panthera nicht krank werden können also lüg uns nicht an!“, meint Jane und beide schauen mich weiter mit diesem Blick an. „Schaut mich nicht an als wäre ich Bambie und hätte grad meine Mutter verloren! Mir gehts gut. Eigentlich und ich weiß wirklich nicht wieso…“ Während ich das gesagt hatte, habe ich in meiner Tasche nach einer Aspirin gekramt, da ich jetzt auch noch starke Kopfschmerzen bekommen hatte doch gefunden hatte ich stadtdessen ein Tampon. „Kyra was ist?“, fragt mich Jane drängend. „Der wievielte ist heute?“, frage ich immer noch völlig perplex. Die beiden schauen sich an und Celine sagt dann: „Ist sie jetzt völlig verrückt geworden vielleicht sollten…“ Ich unterbrach sie indem ich diesmal etwas lauter fragte: „Der wievielte ist heute!?“ Jane schien sich endlich wieder gefangen zu haben und sagt deshalb. „Heute ist der 27 November. Aber wieso willst du das wissen?“
Meine Augen weiteten sich und ich schluckte schwer. „Kyra was ist los du machst, mir Angst!“, meinte Celine nun. „Ich hätte schon Anfang November meine Tage kriegen müssen…“, murmelte ich leise und mehr vor mich selbst, hin. „Was? Sprich bitte etwas lauter Kyra!“, meint Jane etwas genervt zu mir. „Ich bin überfällig. Ich hätte schon Anfang November meine Tage bekommen müssen!“, sage ich diesmal lauter so das sie es verstehen können. Jane guckt mich geschockt an. „Okey. Also ich gehe jetzt erst mal einen Schwangerschaftstest besorgen, danach sehen wir weiter!“, meint Jane und will aufstehen. Ich halte sie am Handgelenk fest. „Der könnte bei mir womöglich nicht funktionieren, lass uns bitte zu Abir fahren.“ Celine nickt und so nehme ich meine Tasche und meine Jacke und lasse den Kaffe und das Baguette einfach stehen. Auf dem Weg zum Auto sagt keiner ein Wort. Doch als wir im Auto sind fange ich stumm an zu weinen und sage irgendwann. „Ich habe Angst.“ Celine, die mit mir auf der Rückbank sitzt nimmt meine Hand und drückt sie. Ich hatte wirklich Angst. Sehr sogar. Nicht weil ich erst 17 war, ok das war natürlich auch nicht grade Ideal aber trotzdem. Ich hatte Angst weil ich genau wusste das noch nie eine Frau von einem Panthera schwanger war. Denn Menschen konnten nicht von Pantheran schwanger werden und bisher gab es nun mal noch kein Panthera-Weibchen so wie mich. Und ich hatte Angst, weil ich mir sicher war das ich nur von einem Mann schwanger sein konnte: Und der war nicht grade gut auf mich zu sprechen. Inzwischen waren wir bei Abirs Haus angekommen. Zu dritt gingen wir hoch bis zu Abirs Wohnung und klingelten. Als er aufmachte erschrak ich erst ein wenig, ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt das Abir kein alter Mann mehr war, sondern ein junger, gutaussehender Kerl. „Was ist los?“, fragt Abir etwas verunsichert. Ohne ein Wort zu sagen drängle ich mich an ihm vorbei, gehe jedoch nicht in die Küche sondern ins Wohnzimmer und lege mich aufs Sofa. Jane und Celine erklären ihm alles flüsternd, doch natürlich höre ich es trotzdem.

Abir kommt ins Wohnzimmer und guckt mich besorgt an. Immer diese besorgten Blicke!
„Hattest du in den letzten Tagen noch andere Symptome. Also war dir schon mal Übel. Hast du dich öfter schlapp und müde gefühlt? Hattest du oft hunger? Bist du vielleicht auch dicker geworden.“ Ich nickte bei jedem Teil seiner Aufzählung und als ich mir über den Bauch strich merkte ich tatsächlich das er nicht mehr so schön flach war. Geschockt ziehe ich meinen Pulli etwas weiter hoch und tatsächlich ist eine kleine Erhebung im Gegensatz zu sonst zu sehen.
Abir holt verschiedene Sachen, hört meinen Bauch ab, tastet ihn ab und geht dann Wortlos aus dem Raum. Ich höre das er jemanden anruft, doch ich achte nicht wirklich darauf deshalb verstehe ich nicht was er sagt. Celine und Jane versuchen mich abzulenken, und das gelingt ihnen auch echt gut, bis Abir den Raum wieder betritt.
„Also ich kann dir mit Sicherheit sagen das du schwanger bist. Viel mehr kann ich dir aber leider auch noch nicht sagen. Ich habe ein Ultraschallgerät Organisiert. Es müsste gleich hier eintreffen“, sagt Abir.
Jane und Celine schauen mich prüfend an. „Soll ich Jay anrufen?“, fragt Jane vorsichtig.

Ich schüttel heftig den Kopf. „Nein. Nein alles nur das nicht! Ich hoffe immer noch das Abir sich irrt und selbst wenn nicht… dann darf es Jay nie erfahren…“ Ich werde von Abir unterbrochen. „Ich will euch ja eigentlich nicht stören aber das Ultraschallgerät ist jetzt da.“
Wir nicken und Abir kommt mit einem relativ großen Gerät ins Wohnzimmer. Abir tut mir dieses Schleim-Zeug auf den Bauch und fährt danach mit dem Ultraschallkopf über meinen Bauch. Aber man sieht nix. Sollte das nicht eigentlich anders aussehen? „Das ist jetzt wirklich seltsam. Am Ultraschallgerät kann es nicht liegen, das funktioniert. Und auch wenn du nicht schwanger sein solltest dürfte dein Bauch nicht so aussehen. Vielleicht ist das ein Schutzmechanismus deines Körpers? Ich weiß es nicht. Ich fürchte wir müssen abwarten.“
„Okey. Abir du musst mir was versprechen. Celine, Jane ihr auch. Ihr dürft dem Rudel davon nichts und zwar rein gar-nichts erzählen!“
Sie wollen mit mir diskutieren doch das lasse ich nicht zu. „Versprecht ihr es mir?“ Sie alle nicken. Dann fahren die beiden mich nach Hause. Ich steige aus dem Auto, Celine tut es mir gleich doch Jane bleibt sitzen.
„Celine kannst du heute bei Kyra bleiben dann fahre ich grad nach Hause und bringe dir ein paar Sachen? Morgen könnte ich dich dann abholen kommen?“, fragt Jane Celine und diese nickt begeistert. Bevor ich etwas sagen kann ist Jane auch schon los gefahren. „Was soll das?“, frage ich etwas sauer. „Na wir müssen doch auf dich aufpassen!“, meint Celine fröhlich und nimmt mir meinen Haustürschlüssel aus der Hand. Ich gucke sie entsetzt an. „Ich brauche doch keine Babysitter!“
Celine steht schon in der Tür und ruft mir zu: „Oh doch Süße, das denke ich schon!“

Story of a siberian tiger-On HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt